Die Spiele der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine waren einmal mehr Gassenfeger und ließen die Verantwortlichen der Sender mit Übertragungsrechten jubeln. In Österreich... TV-Check zur Europameisterschaft

Die Spiele der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine waren einmal mehr Gassenfeger und ließen die Verantwortlichen der Sender mit Übertragungsrechten jubeln. In Österreich konnte ORF1 daher seinen Marktanteil im Vergleich zum Juni des Vorjahres um rund 5,5 Punkte auf 17,4 Prozent steigern. Abseits.at analysiert die Zahlen und wirft auch einen Blick nach Deutschland. Alle Grafiken lassen sich per Klick vergrößern.

Die im Folgenden präsentierten Daten beruhen auf Erhebungen der Arbeitsgemeinschaft Teletest (www.agtt.at). Am Teletest nehmen 1.570 österreichische Haushalte teil, die die Bevölkerung mit all ihren Facetten repräsentieren sollen. Die erhobenen Daten dieser ausgewählten (und regelmäßig wechselnden) Haushalte werden auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet, um das Sehverhalten aller Österreicherinnen und Österreicher zu dokumentieren.

Mit der Reichweite wird in absoluten Zahlen beschrieben, wie viele Zuschauer sich eine bestimmte Sendung im Durchschnitt angesehen haben; der Marktanteil gibt an, wie viel Prozent der zu diesem Zeitpunkt fernsehenden Bevölkerung dies waren.

Österreich

Die Spiele der Europameisterschaft wurden im ORF von durchschnittlich 867.000 Menschen verfolgt (nur die reguläre Spielzeit betreffend). Zudem zogen es etwa 150.000 Österreicher vor, die Partien bei den deutschen Kollegen von ARD und ZDF zu sehen, die abwechselnd übertrugen.

Die nachfolgende Tabelle zeigt eine chronologische Auflistung der Spiele auf den drei Sendern mit Reichweite und Marktanteil. Für einige wenige Spiele auf den deutschen Sendern waren keine Daten zu erhalten, sodass für diese keine Werte aufgeführt sind.

 

 

 

 

 

Die Partie mit den geringsten Zuschauerzahlen war das Eröffnungsspiel zwischen Polen und Griechenland, das im ORF durchschnittlich 445.000 Personen verfolgten. Am meisten Menschen interessierten sich naturgemäß für das Finale, das über 1,6 Millionen Fans in seinen Bann zog. Rechnet man auch jene Zuschauer hinzu, die bei der ARD dabei waren, kommt man auf 1,8 Millionen.

Die meisten heimischen Zuschauer wandten sich bei Spielen der deutschen Mannschaft ARD und ZDF zu, denn so verfolgten etwa 286.000 Österreicher die Partie zwischen Deutschland und Italien in der ARD, das sind 23 Prozent der Zuschauer, die im ORF dabei waren. Durchschnittlich kamen die deutschen Sender auf einen Anteil von 16 Prozent der Zuschauer, die via ORF zuschauten.

Wie das Diagramm zeigt, steigerte sich das Interesse der Zuschauer kontinuierlich mit jeder Turnierphase – eine ähnliche Entwicklung war auch schon bei der Champions League zu beobachten.

 

 

 

 

 

 

Die Spiele bescherten dem ORF im Mittel einen Marktanteil von 37 Prozent (reguläre Spielzeit), was deutlich über dem üblichen Fernsehprogramm liegt. Der Höchstwert kam beim Elfmeterschießen zwischen Spanien und Portugal am Semifinale zustande und betrug stattliche 62 Prozent.

Deutschland

In Deutschland lagen die Zuschauerzahlen wenig überraschend bei den Spielen der DFB-Elf am höchsten und erreichten im Semifinale gegen Italien mit 28 Millionen ihren Höhepunkt. Das Endspiel wurde danach von deutlich weniger Personen verfolgt.

Im Durchschnitt kamen die Spiele, die auf den Hauptsender ARD und ZDF gezeigt wurden (die Parallelspiele des letzten Gruppenspieltags liefen bei EinsFestival bzw. ZDF Info) auf 15 Millionen Zuschauer.

Wie beim ORF gab es von Runde zu Runde eine Zunahme der Zuschauerzahlen, die sich im Finale mangels deutscher Beteiligung jedoch nicht fortsetzte.

Mit 29,66 Millionen Zuschauern bleibt somit das WM-Semifinale von 2006 zwischen Deutschland und Italien das meistgesehene Spiel, seit es bei unseren Nachbarn Zuschauererhebungen gibt.

OoK_PS, abseits.at

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