Der 30-jährige Alou Diarra ist eine der interessantesten Figuren der Equipe Tricolore und der gesamten Europameisterschaft. Der 42-fache Teamspieler spielte mittlerweile bereits bei acht verschiedenen Klubs, durchlebte einen eher seltsamen Karriereverlauf – und hat heuer das Zeug dazu zum Besten „echten 6er“ des Turniers zu werden, was er schon gegen England eindrucksvoll präsentierte.
Fußballprofi zu werden war schon immer der Traum Diarras und so versuchte er bereits in jungen Jahren professionelle Klubs auf sich aufmerksam zu machen. Diarra organisierte sich selbst Probetrainings als er noch im Nachwuchs von Villepinte spielte. Seine ersten Spiele auf „First Team Level“ spielte er für Louhans – danach ging’s in die B-Elf des FC Bayern und schließlich zu seinem größten Förderer Gérard Houllier zum FC Liverpool. Die weiteren Stationen, bevor es erst richtig interessant wurde, waren Le Havre, Bastia und Lens. Über Lens spielte sich Diarra 23-jährig ins französische Nationalteam.
Wichtige Rückendeckung für offensive Stars
Später spielte Diarra noch für Lyon (wieder unter Houllier), Bordeaux und aktuell für Olympique Marseille, wo er mit einem Vertrag bis 2014 ausgestattet ist. Im französischen Nationalteam ist er hinter Spielern wie Ribery oder Benzema ein wichtiger Akteur, zumal er als einer der zweikampfstärksten und robustesten defensiven Mittelfeldspieler des Turniers gilt.
Alle Diarra-Pässe gegen England kamen an den Mann
Dies bewies der 190cm-Mann gegen England: Mit 49 Ballkontakten war Diarra zwar der Franzosen mit den wenigsten aktiven Aktionen, allerdings brachte er jeden seiner 37 Pässe an den Mann. Passquote 100% – ein Wert, den heuer noch kein Spieler bei der EM erreichte, der über 90 Minuten auf dem Platz stand.
Organisator in der französischen Defensive
Auch die totale Passivität von Ashley Young ist auf die starke Leistung Diarras zurückzuführen. Diarra glänzte mit fünf erfolgreichen Tacklings, zahlreichen Ballgewinnen und nur einem einzigen Foul. Nur einmal konnte der 30-Jährige vom Ball getrennt werden. Dass der Marseille-Mittelfeldspieler die Zentrale derart sicher zumachte und noch dazu mit Ballsicherheit und körperlicher Präsenz glänzte, war mit ein Grund, dass sich die Engländer spielerisch nie entfalten konnten und ihre offensivsten Spieler nie die Bindung zu ihren defensiveren Kollegen bekamen.
Schlüsselfigur im französischen Team
Diarras Leistung ist wieder ein Indiz dafür, wie wichtig es für eine Mannschaft ist, die Ballbesitz-Fußball spielt und den Gegner in der eigenen Hälfte festschnüren möchte, zweite Bälle zu gewinnen und in der Defensive eine Anspielstation zu haben, die den Ball bombensicher weiterverarbeiten kann. Der Mittelfeldspieler mit malischen Eltern wird auch in den nächsten Partien einen unauffälligen, aber nicht zu verachtenden Unterschied für die Franzosen ausmachen.
Daniel Mandl, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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