Admira Wacker schlittert in den Tabellenkeller: 1:2-Heimniederlage gegen den SC Wiener Neustadt!
Bundesliga 18.Februar.2013 Rene Maric 0
Die Rieder konnten ihrem Abwärtstrend entgegenwirken. Würde die Admira dies auch schaffen? Immerhin sind bzw. waren diese wegen ihrer enormen Stärke im Umschaltspiel in der Liga gefürchtet. Nach der Hinrunde schafften sie allerdings nur den achten Rang, von welchem aus sie sich nach oben orientieren wollen. Es schien, als würde dies gleich am ersten Spieltag starten – mit dem SC Wiener Neustadt erhielt man eine auf dem Papier mehr als machbare Aufgabe. Aber es sollte anders kommen, denn die Elf von Heimo Pfeifenberger konnte in Maria Enzersdorf gewinnen.
Interessantes 4-4-2/4-5-1
Seit dem Abgang von Philipp Hosiner gibt es ein Problem im Spiel der Admira. Ohne den Topstürmer fehlt nicht nur ein Verwerter, sondern auch eine spielstarke Option im Umschaltspiel. Darum stellte die Admira vermehrt gelernte Flügelstürmer oder Mittelfeldspieler als zweite Spitze im 4-4-2 auf. In dieser Partie war es Lukas Thürauer, der sich mit Stefan Schwab auf der Position neben Issiaka Ouédraogo abwechselte.
Der Stürmer aus Burkina Faso war dabei der einzige konstante Mittelstürmer und blieb dies auch in der Defensivarbeit. Die Admira presste zwar im 4-4-2, doch wenn der Gegner in ihre Spielhälfte kam, dann ließ sich Thürauer ebenfalls nach hinten fallen. Es entstand ein 4-4-1-1, welches auch zu einem 4-5-1 mit flacher Fünf wurde. Damit wollten sie den Raum in der Mitte dichter machen und den Gästen nur wenig Raum geben. Außerdem sollte das Kombinationsspiel nach Gegenpressing durch viele Kurzpässe schnell nach vorne getragen werden.
Allerdings gab es hierbei ein paar Probleme. Ohne zweiten fixen Stürmer war Ouédraogo ein paar Mal vorne auf sich alleine gestellt. Außerdem war die Spielweise in der Offensive nicht ganz sattelfest, denn im letzten Spielfelddrittel wurde die Admira ungenauer. Sie konnten ihre Angriffe einige Male nur unzureichend zu Ende spielen und kamen nur selten gefährlich in den Strafraum. Desweiteren gab es ein defensives Problem in Ballbesitz.
Mangelnde Absicherung bei Admira
Bekanntlich rücken bei der Admira beide Außenverteidiger weit nach vorne auf. Mit der offensiven Besetzung in der Mitte – obwohl sich Bernhard Schachner öfters tiefer orientierte – fehlt es allerdings bisweilen an der Absicherung. Oftmals bleiben die beiden Innenverteidiger auf einer Linie, der ballferne Außenverteidiger steht höher und der ballnahe Außenverteidiger spielt im Angriffsverlauf fast wie ein Außenstürmer.
Mit dieser Spielweise kann man zwar viel Druck erzeugen, doch hinten steht man weit offen. Gegen die Wiener Neustädter kam dieses Problem nicht extrem zu tragen, hätte es allerdings tun können. Es war nämlich kein Funktionieren situativer Mannorientierungen oder gar einem Gegenpressing, welches die Konter hätte verhindern können. Vielmehr war es die Spielweise der Auswärtsmannschaft, die sich nicht auf dieses Problem des Gegners konzentrierten, was sie nicht bestrafte.
Unter- und Gleichzahlangriffe
Die Gäste versuchten nicht diese Lücken auszuspielen; zumindest nicht in einer extremen Ausführung. Viele Mannschaften hätten versucht mit enorm schnellen Kontern und Überladungen der Räume für Gefahr zu sorgen. Aber die Wiener Neustädter konzentrierten sich auf Angriffe mit etwas weniger Angreifern, was für Stabilität sorgen sollte.
Gefährlich gegen die Admira sind nämlich insbesondere Gegenkonter – wenn man den Ball in der Konterbewegung verliert, dann schaltet die Admira schnell um und hat zusätzlich noch Überzahl vorne. So etwas ist gegen kaum eine Mannschaft zu verteidigen, gegen die Admira noch weniger.
Darum war diese Spielweise auch die richtige. Man riskierte keine Gegenkonter, konnte die Admira nach vorne locken (diese hatten z.B. viel mehr Ballbesitz, nämlich 56%) und bei den Unterzahl- oder Gleichzahlkontern diese Räume bespielen. Wenn es nicht klappte, war man hinten dennoch formiert und ließ wenig zu.
Außerdem spielte diese Rolle Daniel Offenbacher in die Karten. Der spielt in diesem System als technisch starker Wühler, hilft in der Defensive mit, unterstützt das Offensivspiel und ist einigermaßen pressingresistent. Weiters zieht er auch aus der Distanz ab oder kann intelligente Pässe spielen, wodurch er in einigen Jahren als Schlüsselspieler in ein solches System hineinwachsen kann.
Die Wende kam dennoch nach dem Rückstand. Der SC Wiener Neustadt brachte Osman Bozkurt für ein 4-1-3-2/4-4-2. Auch hier waren Offenbachers Stärken gefragt, denn er pendelte zwischen der ursprünglichen Position des ausgewechselten Thomas Piermayr oder eben weiter vorne, wo er hinter Bozkurt und dessen Sturmpartner Dario Tadic spielte.
Fazit
In den wenigen Minuten nach der Halbzeit fielen auch die beiden Tore für Wiener Neustadt, welche sich im weiteren Spielverlauf nach hinten organisierten. Ziel war es, den Vorsprung zu halten, was letztlich auch gelang.
Alles in allem war die Admira aber überlegen. Man hatte mehr Abschlüsse, mehr Torchancen und mehr vom Spiel, doch die nötige Effektivität ging ihnen ab. Diese legten die Gäste an den Tag, welche auch von einem glücklichen Elfmeterpfiff profitierten und dadurch das Spiel gewannen.
Rene Maric, abseits.at
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Rene Maric
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