Der zweite Titelkandidat der tipico Bundesliga startet mit einem Heimspiel in die neue Saison. Der SK Rapid empfängt die SV Ried, die auch in... Anlauf Nummer 37: Kann Ried erstmals auswärts bei Rapid voll punkten?

Zoran Barisic 2_abseits.atDer zweite Titelkandidat der tipico Bundesliga startet mit einem Heimspiel in die neue Saison. Der SK Rapid empfängt die SV Ried, die auch in der vergangenen Saison der erste Gast im Prater war. Die Innviertler kommen äußerst ungern nach Wien, um sich mit Rapid zu messen – ging es auswärts gegen die Grün-Weißen konnte die SV Ried in der Liga noch nie etwas holen.

Im Oktober 2011 kickte Ried den SK Rapid in der Verlängerung aus dem Achtelfinale des ÖFB-Cups. Eine Sensation, die man in der Liga noch nie schaffte. In mittlerweile 36 Bundesligaheimspielen gegen die SV Ried holte Rapid 28 Siege, remisierte achtmal. Und auch in der jüngeren Vergangenheit wurde Ried wieder zum Lieblingsgegner der Hütteldorfer: Die letzten sechs Duelle gingen an Rapid, der letzte Rieder Sieg liegt bereits fast 20 Monate zurück.

Ried-Spezialist der Vorsaison fehlt

Der beste Rapid-Torschütze gegen die Rieder in der Saison 2014/15 war Deni Alar, der drei seiner sechs Saisontore gegen die Oberösterreicher erzielte – davon aus zwei aus Elfmetern. Alar wird aufgrund eines Muskelfaserrisses ebenso ausfallen, wie Rechtsverteidiger Mario Pavelic und der rekonvaleszente Mittelfeldspieler Andreas Kuen. Die Rieder müssen ihren talentierten Linksaußen Patrick Möschl vorgeben, der weiterhin an Adduktorenbeschwerden laboriert.

Dichtes Gedränge in Rapids zentralem Mittelfeld

Rapid wird gegen Ried sein etabliertes 4-2-3-1-System praktizieren, in dessen Offensive Kainz auf links invers spielt, während Schobesberger auf rechts einen klassischen Flügel abgibt. In der Zentrale setzt man offensiv auf Dynamik und defensiv auf Passsicherheit und Stabilität, weshalb Steffen Hofmann vorerst wohl nur auf der Bank Platz nehmen wird. Speziell die Achterposition ist noch offen: Schwab wirkte in der Vorbereitung nicht immer sattelfest und bekommt aktuell Druck von Neuerwerbung Stefan Nutz. Durch die Abgänge von Behrendt und Wydra rückt man in der Zentrale wieder dichter zusammen – auch Srdjan Grahovac hat wieder bessere Chancen, sich ins Team zu spielen.

Standards als Chance für die Rieder

Ried wird sich vor allem darauf beschränken die Räume eng zu machen, sehr tief stehen und versuchen über Standardsituationen zu punkten. Einerseits verfügt man mit Oliver Kragl über einen ausgezeichneten Standardschützen, andererseits sind Spieler wie Filipovic, Janeczek, aber auch der neue Angreifer Daniel Sikorski dankbare Abnehmer. Rapid hingegen ist zwar spielerisch gefestigt, das Verhalten bei Standards defensiv, wie auch offensiv aber noch deutlich ausbaufähig. Angesichts der technischen Überlegenheit Rapids, könnte dies zu einem der wenigen Trümpfe für die Innviertler sein.

Eher kein Zweistürmersystem bei Ried

Während die Rieder im Cup in einem 4-4-2 mit Doppelsechs aufliefen und sich gegen den SV Innsbruck mit einem spektakulärem 15:0 warmschossen, sind sie gegen Rapid in einer anderen Ausrichtung zu erwarten. Clemens Walch dürfte von seiner Position als hängende Spitze auf die rechte Seite rücken, sodass Thomas Murg in der Mitte auflaufen und als offensiver Mittelfeldfreigeist agieren kann. Dies wäre eine Premiere, da Murg gegen Rapid bisher immer links spielte. Auch diese Variante ist aber nicht völlig vom Tisch, zumal dies ermöglichen würde, dass Elsneg in die Zentrale rutscht. Da dieser aber weit davon entfernt ist, das Spiel der Rieder an sich reißen zu können, wirkt dies zumindest vorerst unwahrscheinlich.

Die möglichen Aufstellungen

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Schlüsselspieler

Rapid wird versuchen dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken und es ist zu erwarten, dass die Hütteldorfer zwischen 65% und 70% Ballbesitz haben werden. Naturgemäß wird es darauf ankommen, wie konsequent die Rieder hinten dichtmachen können. Aufgrund der hohen Aktivität der Rapid-Offensivspieler sind Konzentrations- und Stellungsfehler über kurz oder lang nicht vermeidbar. Hier stellt sich die Frage, wie schnell der Außenseiter gegen die explosive und trickreiche Offensivdreierreihe Rapids wieder zu alter Ordnung finden kann, sobald Fehler passieren. Eines der Schlüsselduelle wird das Aufeinandertreffen zwischen Rapids Shooting Star Philipp Schobesberger und Rieds Kraftpaket Oliver Kragl sein. Ein wichtiger Akteur bei Ried wird auch Marcel Ziegl sein, zumal er das Umschaltspiel von Defensive auf Offensive und somit die Kontertaktik der Gäste steuert.

Das letzte Heimspiel des SK Rapid gegen Ried verlief kurios: Bei den Riedern wurden zwei Spieler ausgeschlossen, Rapid entschied das Spiel dank dreier Elfmeter mit 3:0 für sich.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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