Vier Runden vergingen, seit wir das erste Mal in der laufenden Saison auf die „Assist-Assist-Wertung“ der tipp3 Bundesliga blickten. Doch in der Zwischenzeit fiel... Einfädler-Wertung: Was Soriano stark macht, wieso Liendl der beste „Spielverlagerer“ ist und Hofmanns ungebrochene Wichtigkeit für Rapid

Michael Liendl (Wolfsberger AC)Vier Runden vergingen, seit wir das erste Mal in der laufenden Saison auf die „Assist-Assist-Wertung“ der tipp3 Bundesliga blickten. Doch in der Zwischenzeit fiel eine Vielzahl von Treffern und die Wertung der „Einfädler“ wurde mal wieder kräftig aufgefettet.

Seit vergangener Saison werten wir nicht nur aus, wer ein Tor erzielt oder wer es vorbereitet, sondern auch wer den Assist zum Assist gibt. Dabei kann es für einen Treffer nicht nur einen, sondern auch mal zwei oder drei Assist-Assists geben – je nachdem, wie konkret und geplant ein Treffer herausgespielt wurde. abseits.at analysiert jeden Treffer, der in der heimischen Liga fällt, punktgenau, um repräsentative Statistiken zur Entstehung zu liefern.

Red Bull Salzburg erzielte in den letzten vier Ligaspielen 19 Treffer, wodurch die Assist-Assist-Wertung zuletzt zugunsten einiger Salzburg-Spieler kippte. Ganz vorne ist dennoch ein anderer.

Assist-Assist-Wertung der tipp3 Bundesliga nach 13 Spieltagen

8 – Michael Liendl (Wolfsberger AC)

6 – Jonathan Soriano (Red Bull Salzburg)
6 – Kevin Kampl (Red Bull Salzburg)

5 – Markus Suttner (FK Austria Wien)

4 – Steffen Hofmann (SK Rapid Wien)
4 – Sadio Mané (Red Bull Salzburg)
4 – Christian Schwegler (Red Bull Salzburg)

Es ist alleine an dieser Statistik sichtbar, wie wichtig der gebürtige Vorarlberger Michael Liendl für das Spiel des Wolfsberger AC ist. Der WAC erzielte bisher 22 Treffer, wobei Liendl sechs selbst erzielte, drei vorbereitete und achtmal seine Beine in der Entstehung im Spiel hatte. Nur sieben Spieler können derzeit vier oder mehr Assist-Assists vorweisen – von diesen sieben Spielern stehen gleich vier im Dienste von Red Bull Salzburg.

Nun kann man die Assist-Wertungen aber auch weiterführen und tatsächliche Assists mit Assist-Assists gleichstellen. Rechnet man diese beiden Wertungen zusammen, ergibt sich folgendes Bild:

16 – Jonathan Soriano (Red Bull Salzburg)

13 – Kevin Kampl (Red Bull Salzburg)

11 – Michael Liendl (Wolfsberger AC)

10 – Steffen Hofmann (SK Rapid Wien)

9 – Robert Zulj (SV Ried)
9 – Dieter Elsneg (SV Grödig)

8 – Sadio Mané (Red Bull Salzburg)
8 – Manuel Kerhe (Wolfsberger AC)

Dass Jonathan Soriano diese Wertung anführt, spricht für seine Antizipationsfähigkeit und Passgenauigkeit in der „Zone der Wahrheit“. Einerseits leitete er, sowohl aus der Etappe, als auch nah am gegnerischen Strafraum, sechs Tore mit ein, andererseits fungierte er gleich zehnmal selbst als Vorbereiter. Dass er selbst bereits zwölf Tore erzielte, kommt noch extra hinzu. Der Spanier ist quasi von der Mittellinie bis zur Torlinie ein brandgefährlicher Teamplayer, was die aufsteigende Statistik von Assist-Assists zu Assists zu Toren fast schon klischeehaft beweist.

Kampl statistisch geradlinig, Liendl als „Verlagerer“

Bei Kevin Kampl sind die effektiven Statistiken dafür ausgeglichen: 6 Tore – 7 Assists – 6 Assist-Assists. Michael Liendls Werte deuten wiederum darauf hin, dass er vor allem für die entscheidenden Spielverlagerungen zuständig ist. So landeten etwa zahlreiche Assist-Assists des 28-Jährigen auf der rechten Seite Manuel Kerhe, der dann sieben tatsächliche Assists vorweisen konnte.

Hofmann noch immer sehr wichtig für Rapid

Interessanterweise ist in beiden Assist-Wertungen auch der viel gescholtene Rapid-Kapitän Steffen Hofmann vorne dabei. Er erzielte zwar bisher nur ein Saisontor aus einem Elfmeter, bereitete aber sechs vor und leitete vier mit ein. Hofmann war damit in der Einleitung von zehn Toren dabei – ein Wert auf den etwa Louis Schaub und Marcel Sabitzer nur zusammen kommen. Hinzu kommt, dass Hofmann in der Liga nur 832 Minuten auf dem Platz stand, was einen guten Schnitt zur Folge hat. Trotz seiner schwankenden Form und körperlicher Probleme ist der Deutsche noch immer ein Architekt im Spiel Rapids.

Kein herausstechender Meisterkicker

Ebenso auffällig ist, dass sich in der Topwertung kein Spieler des Meisters wiederfindet. Rechnet man Assists und Assist-Assists zusammen, ist Markus Suttner mit sieben Punkten der beste Vorbereiter/Einfädler des Meisters. Gefolgt wird er von Philipp Hosiner und Tomas Jun mit je fünf, Daniel Royer mit vier und Alexander Grünwald und Florian Mader mit je drei Punkten. Dies ist ein Indiz dafür, dass das kontrollierte Kurzpassspiel der Austria – vor allem in der entscheidenden Zone – derzeit nicht so sicher ist, wie in der Vorsaison.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

Keine Kommentare bisher.

Sei der/die Erste mit einem Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert