Mit abseits.at bist du mittendrin statt nur dabei – etwa beim Training des SK Rapid Wien in Kaisermühlen. Beim Training am Montagnachmittag schickten Schöttel,... Rapids Technikparcourts – Trainingseinheit inklusive Kampf der Titanen

Mit abseits.at bist du mittendrin statt nur dabei – etwa beim Training des SK Rapid Wien in Kaisermühlen. Beim Training am Montagnachmittag schickten Schöttel, Hickersberger jr. und Baholli ihre Spieler durch drei Technikparcourts und die Einheit wurde mit einem Ringkampf zwischen Nuhiu und Hofmann abgeschlossen. Sehr unterhaltsame Videos waren die Folge…

Anwesende Spieler:
Tor: Lukas Königshofer, Tobias Knoflach
Abwehr: Ragnvald Soma, Jürgen Patocka, Mario Sonnleitner, Markus Katzer, Christian Thonhofer, Thomas Schrammel, Harald Pichler, Brian Behrendt.
Mittelfeld: Christoph Saurer, Steffen Hofmann, Thomas Prager, Christopher Trimmel, Patrick Haas, Vasil Kuleski, Konstantin Kerschbaumer, Dominik Wydra.
Angriff: Atdhe Nuhiu, Rene Gartler, Deni Alar.

Dauer: 1:30 Stunden

Die erste Trainingseinheit der Woche mit dem Ball ist im Grunde relativ einfach erklärt. Auf das gemeinsame Aufwärmen folgte ein Technikparcourt mit drei Stationen, während die beiden Torhüter mit Raimund Hedl arbeiteten.

Als Aufwärmeinheit wählte Peter Schöttel diesmal ein Spiel 11 gegen 11 (inklusive der beiden Tormänner die normal mitspielten, nicht im Tor standen) auf einem Feld in einer Größe von etwa 55×30 Metern. Gespielt wurde nur mit der Hand, die Spieler, die sich hier auf sehr engem Raum begegneten mussten sich die Bälle zuwerfen und mussten ein Tor erzielen. Allerdings durfte das Tor nur per Kopf erzielt werden und der letzte Pass musste mit dem Fuß gespielt werden. Das Ganze wurde sehr intensiv geführt, doch die Spieler hatten hauptsächlich sichtlich Spaß an der Aufwärmeinheit. Das Ganze wurde zwischendurch einmal gestoppt um gemeinsame Dehnungsübungen und ein wenig Gymnastik zu machen, dann aber wieder fortgesetzt, mit leicht geänderten Regeln. Der Ball durfte allerdings während des gesamten Aufwärmens nicht den Boden berühren. Alleine diese Aufwärmeinheit nahm inklusive der Dehnungsübungen gute 20 Minuten in Anspruch. Die Mannschaft machte auf jeden Fall den Eindruck, dass sie Abwechslung dieser Art auch in Zukunft immer freudig annehmen wird.

SECHS AMATEURE AN BORD

Gleich sechs Amateure befanden sich diesmal im Trainingskader. Torhüter Tobias Knoflach (17) wurde mit Königshofer von Raimund Hedl trainiert, wobei das Tormann-Training eher gemächlich aussah. Vasil Kuleski (18) kennt die Trainings der Kampfmannschaft ja schon etwas genauer, ebenso wie Mittelfeld-Kollege Konstantin Kerschbaumer (18), der technisch schon sehr abgeklärt wirkt. Drei Spieler waren jedoch komplett neu, etwa der deutsche Defensivallrounder Brian Behrendt (19), der bei den Amateuren immer wieder solide Leistungen abrief. Patrick Haas (18) gilt ebenso als großes Talent, wie Dominik Wydra (17), derzeit der einzige 94er-Jahrgang der Rapid Amateure, die am Montag mitmachen durften. Rückschlüsse auf die Stärken und Schwächen der Nachwuchshoffnungen konnte man in den 90 Trainingsminuten keine ziehen. Haas wirkte allerdings sehr flink und wendig, Wydra für einen 17jährigen körperlich stark. Brian Behrendt machte hie und da den Eindruck nicht 100%ig konzentriert zu sein, alles in allem zeigten die Amateure großes Interesse an den Abläufen, bemühten sich alles richtig zu machen.

DREI GRUPPEN, DREI PARCOURTS

Nun wurde das Feld in drei Gruppen und drei Technikparcourts aufgeteilt. Jede Gruppe durchlief einmal jeden Parcourt.

Gruppe 1: Hofmann, Schrammel, Katzer, Sonnleitner, Gartler, Nuhiu
Gruppe 2: Patocka, Alar, Thonhofer, Saurer, Prager, Soma
Gruppe 3: Trimmel, Pichler, Kerschbaumer, Kuleski, Behrendt, Haas, Wydra

PARCOURT EINS: DRIBBELN MIT SCHÖTTEL

Der erste Kurs galt vorwiegend der Laufkoordination und Erholung. Die Übung, die von Cheftrainer Peter Schöttel überwacht wurde, war die langsamste und körperlich am wenigsten fordernde. Die Aufgabe der Spieler war es einfach einen Parcourt abzulaufen, hier ein Slalom, dort ein paar Meter den Ball „pendeln“ lassen und am Ende nach Doppelpass mit Schöttel Torabschluss. Gruppe 1 durfte mit dieser Übung beginnen und hatte damit vermutlich das schwerste Los, weil es danach anstrengender wurde. Gruppe 2 hatte die „Kurseinteilung“ am besten erwischt, beendete die Einheit mit Parcourt 1.

PARCOURT ZWEI: PASSEN MIT HICKE JR.

Einmal mehr gab es einfaches, grundlegendes Passtraining. Ein Dreieck aus Hütchen, jede Position besetzt und die Aufgabe für die Spieler auf Zuruf den nächsten Mitspieler anzuspielen. Das Ganze wurde danach wieder etwas verschärft, es kamen die klassischen Mätzchen wie Prallenlassen, steilere Pässe, Drübersteigen und ähnliches dazu. Die Übung wurde mit der Zeit sicher etwas anspruchsvoller und die Spieler mussten sich teilweise selbst entscheiden, wie sie den Ball verarbeiten (zum Beispiel, ob sie den Ball für den am selben Hütchen platzierten Spieler durchlassen wollen – das musste natürlich entsprechend kommuniziert werden). Es handelte sich zwar allgemein um eine Basisübung, aber doch ein wenig variiert, sodass Konzentration gefragt war. Thomas Hickersberger ist ähnlich wie Schöttel ein ruhiger Trainer, der sehr fokussiert arbeitet, die Spieler gezielt auf ihre Fehler anspricht und bei richtiger Ausführung regelmäßig lobt, sonst während den Einheiten nicht viel spricht.

PARCOURT DREI: SCHNELLER, PRÄZISER, BESSER… MIT BAHOLLI

Der dritte Parcourt war von Konditionstrainer Dritan Baholli besetzt. Der 36jährige Albaner, der übrigens selbst einmal im albanischen Nationalteam spielte, ist – wie in jeder Trainingseinheit – mit Herzblut bei der Sache und es macht Spaß und Freude ihm zuzusehen. Fast perfekt ist ihm nicht perfekt genug und der laute, fitte Trainer geht mit gutem Beispiel voran, nimmt aktiv an den Übungen teil, nimmt sich die Spieler regelmäßig zur Brust, wenn er mit einer bestimmten Kleinigkeit nicht zufrieden war. Bahollis Parcourt bestand aus Technik- und Antizipationsübungen – in vier verschiedenen Variationen, wobei alle Spieler stets in Bewegung sind.

1.) Zuerst überquerte eine Gruppe von drei Spielern den Platz der Breite nach und spielte sich gegenseitig in Bewegung den Ball zu. Links auf Mitte, Mitte auf Rechts und wieder zurück. Dabei war wichtig, mit welchem Fuß der Pass erfolgt.
2.) Danach wurde das Ganze etwas verschärft – ein vierter Spieler griff ins Spiel ein, der hinter dem mittleren Spieler herlief. Nun musste der mittlere Spieler nicht nur mit dem richtigen Fuß seine Anspielstationen links und rechts bedienen, sondern sich auch noch nach jedem zweiten Pass während des Laufens umdrehen und mit einem zweiten Ball (den der Spieler hinter ihm führte) einen kurzen Doppelpass spielen.
3.) Diesmal wieder zu dritt: Nur der mittlere Spieler ist aktiv, seine Mitspieler links und rechts schupfen ihnen Bälle zu, die der Spieler in der Mitte mit links in der Luft stoppen und mit rechts sofort in der Luft auf die andere Seite weiterspielen muss. Das Ganze danach auch noch umgekehrt. Wer das mal selbst probiert wird merken, dass die Übung an sich nicht schwierig auszuführen ist, wenn einem der Ball nicht komplett fremd ist, aber die Konzentration aufrecht zu erhalten, dies dauerhaft richtig zu machen, ist ein nicht zu unterschätzendes Hindernis.
4.) Erneut drei Spieler, wobei der Ball bei der gesamten Platzüberquerung nicht den Boden berühren darf. Die Spieler müssen vier-, fünfmal gaberln, den Mitspieler in der Luft anspielen, der musste weitergaberln und währenddessen die Position des Passgebers einnehmen, sodass die drei Teilnehmer immer ein wenig rochieren mussten. Jürgen Patocka fand hier nicht unbedingt seine Lieblingsübung, scheiterte beim ersten Versuch schon am Gaberln selbst, was von Christian Thonhofer mit einem frechen „Ui, do hamma a Problem“ quittiert wurde.

Sehr positiv fielen – abgesehen vom energischen Dritan Baholli – vorallem Ragnvald Soma und Deni Alar auf. Der Norweger machte keinen einzigen technischen Fehler, spulte die Einheit ab, als würde er 24 Stunden nichts anderes machen. Auch Alar zeigte sich technisch und koordinativ solide, wobei es ja kein Geheimnis ist, dass der Neuzugang aus Kapfenberg mit dem Ball umgehen kann.

Von den Amateuren machten Haas und Wydra den besten Eindruck, aber wie schon beschrieben ist es schwierig angesichts dieser Einheit eine genauere Einschätzung zu geben.

Am Ende gab’s natürlich noch den herrlichen Ringkampf zwischen Atdhe Nuhiu und Steffen Hofmann, bei dem der Kapitän als Sieger hervorging. Der eine Spur jüngere und weitaus größere Nuhiu gratulierte dem jubelnden Routinier danach gentleman-like 😀

Fotos: Elwood
Videos: Bonomeo Sound

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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