Für Sturm wird es heute Abend in der Champions League Qualifikation ernst: Nach dem 1:1 gegen Zestafoni muss zu Hause gegen den georgischen Meister... Sturm Graz vor dem Rückspiel gegen den FC Zestafoni: Ein Aufstieg bedeutet Bares!

Für Sturm wird es heute Abend in der Champions League Qualifikation ernst: Nach dem 1:1 gegen Zestafoni muss zu Hause gegen den georgischen Meister ein Sieg oder ein 0:0, auf das man allerdings gerade in derartigen Partien nicht spekulieren sollte, her. Coach Franco Foda präsentiert sich vor dem Spiel allerdings optimistisch.

Die 0:3-Niederlage im Steirer Derby gegen den KSV 1919 kam für den SK Sturm zur richtigen Zeit. So früh in der Saison, wo sämtliche Spieler und Offizielle immer wieder darauf verweisen, dass man zum „jetzigen Zeitpunkt noch nicht auf die Tabelle schaut“, knabbert eine derart empfindliche Leistung noch nicht so sehr an den Nerven. Wenn ein Klub erst mal weiß wo er in der aktuellen Saison steht – und das weiß der Meister 2010/11 noch nicht – schmerzen solche Rückschläge mehr als zu Saisonbeginn, wo so mancher Akteur auch die extrem kurze Vorbereitung als Vorwand für unrunde Leistungen nennen kann. Und tatsächlich wird die 0:3-Schlappe gegen den Vorjahresachten eher eine reinigende Wirkung auf Sturm haben, als den Fall in ein tiefes Loch zu initiieren.

PERSONELLE ÄNDERUNGEN BEI STURM

Personell gibt es bei Sturm vorerst geringfügige Änderungen. Andreas Hölzl kehrt nach überstandener Verletzung voraussichtlich in die Startelf zurück, die Verletzung von Joachim Standfest ermöglicht Martin Ehrenreich einen Platz in der Startaufstellung und auch Ferdinand Feldhofer wird weiterhin ausfallen, wodurch der 18jährige Florian Neuhold in der Innenverteidigung bleibt. Noch setzt nicht auf seinen neuen Routinier Milan Dudic, dafür aber auf den gleichzeitig zu den Grazern gestoßenen Darko Bodul, der heute neben Roman Kienast starten könnte. Ein Schlüssel für einen Erfolg im heutigen Duell mit den unangenehmen Georgiern wäre ein Übergewicht im Mittelfeld. Zestafoni wird versuchen schnell umzuschalten, die Zweikämpfe im Mittelfeld zu gewinnen. Sturm kann den Georgiern mit einer spielerisch kompakten, risikofreien Leistung im Mittelfeld definitiv zusetzen, den aufstrebenden Klub aus der Metallverarbeitungsregion Imeretien dadurch einschläfern.

ZESTAFONI SETZT AUF ELF GEORGIER

Der FC Zestafoni wird heute voraussichtlich elf Georgier aufs Feld schicken. Mit dem 26jährigen Ex-Teamspieler Teimuraz Gongadze, der vor der Saison von Dinamo Tiflis kam und im Hinspiel aufgrund einer gelb-roten Karte aus der Vorrunde fehlte, kann Zestafoni auf einen weiteren Verteidiger zurückgreifen. Auf Seiten von Sturm spielt mit Giorgi Popkhadze ebenfalls ein Georgier, der Zestafoni nur zu gut kennt und auch die gegnerische Spielanlage in einem Auswärtsspiel im Vorfeld der Partie einschätzen kann, was kein Nachteil für die Mannschaft von Franco Foda sein kann. Vorsicht ist auf jeden Fall vom Sturmduo der Georgier – Jaba Dvali und Nikoloz Gelashvili – geboten. Das Duo, das in der Vorsaison gemeinsam 30 Ligatore erzielte und zusammen für alle vier Europacuptore 2011/12 verantwortlich zeichnet, muss unbedingt kaltgestellt werden. Vorsicht aber auch vor Zestafonis Superjoker: Der 23jährige mit dem unaussprechlichen Namen Rati Tsinamdzgvrishvili (bitte versuchen dreimal hintereinander schnell auszusprechen 😉 ) wurde in der letzten Saison 24mal eingewechselt, kam nur sechsmal von Beginn, erzielte aber dennoch 13 Saisontreffer. Auch der Instinktstürmer, der sein Debüt in der U21-Mannschaft Georgiens im Alter von 16 Jahren gab und mittlerweile drei A-Länderspiele in den Beinen hat, kann in Graz zu einer gefährlichen Alternative auf Seiten von Zestafoni werden, sollte das Team in Rückstand geraten.

SIEG BEDEUTET KOHLE!

Der Aufstieg wäre für Sturm nicht nur sportlich, sondern auch finanziell enorm wichtig. Zwar lehnte man sich transfertechnisch nicht gerade weit aus dem Fenster (Neuzugang Matthias Koch wird dem Klub übrigens aufgrund eines komplizierten Bruchs des Schlüsselbeins einige Wochen, vielleicht sogar Monate fehlen), doch Sturm braucht einen Sieg gegen Zestafoni vor allem deshalb, weil dieser eine Qualifikation für die Europa League Gruppenphase bedeuten würde und Franco Foda erneut die Möglichkeit gäbe auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Welche Probleme Sturm im Laufe einer langen Saison aufgrund eines dünnen Kaders blühen können, sah man nicht zuletzt in Kapfenberg, als die Elf aus dem letzten Loch pfiff…

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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