Neben den ausführlichen Spiel- und den Toranalysen gibt abseits.at in dieser Rubrik einen kompakten Überblick über alle Spiele der letzten Runde in der tipico... Taktikboards zur 22. Runde der tipico Bundesliga 2014/2015 | Rapid infiltriert Sturms Strafraum

Taktik, Theorie, TaktikboardNeben den ausführlichen Spiel- und den Toranalysen gibt abseits.at in dieser Rubrik einen kompakten Überblick über alle Spiele der letzten Runde in der tipico Bundesliga. Wir sehen uns dabei in erster Linie Statistiken und Taktikboards an, die von der offiziellen Website der österreichischen Bundesliga bzw. vom britischen Sportdatenunternehmen Opta bereitgestellt werden.

SCR Altach – Wolfsberger AC 1:0

Der SCR Altach ist das heimstärkste Team der österreichischen Bundesliga. Aus den 12 Spielen in der Cashpoint-Arena holten die Vorarlberger 26 Punkte – drei davon am vergangenen Wochenende gegen den Wolfsberger AC. Dank eines Elfmetertors von Hannes Aigner gewannen sie mit 1:0 und sind damit weiterhin auf Europacupkurs. Erstmals stand in dieser Partie Neuzugang Marti Riverola in der Startelf. Mit seiner Rolle wollen wir uns zuerst beschäftigen.

Die Altacher spielten in einem 4-4-2, wobei der Spanier neben Kapitän Philipp Netzer im zentralen Mittelfeld agierte. Die obige Grafik zeigt die Aufgabenteilung zwischen den beiden. Netzer agierte als erster Anspielpartner für die Innenverteidiger, sollte das Spiel im zweiten Drittel leiten. Riverola positionierte sich höher und war für die Anbindung der Angreifer zuständig. Er fokussierte sich dabei auf den rechten offensiven Halbraum, wo er mit einem tollen Dribbling auch entscheidend bei der Einleitung des Siegtreffers beteiligt war.

Der WAC verzeichnete in diesem Spiel zwar auf 14 Schüsse, strukturierte Kombinationen sah man bei den Kärntner jedoch nicht. Ein Problem, das man bereits aus den Herbstspielen kennt und das sich insbesondere in den Passschemen der Innenverteidiger zeigt. Boris Hüttenbrenner spielte meist quer zu Nemanja Rnic, der dann zu langen Bällen griff.

SK Rapid Wien – SK Sturm Graz 1:0

Der SK Rapid bleibt auch nach der vierten Partie im Frühjahr unbesiegt. Im Heimspiel gegen den Sturm besiegten die Grün-Weißen die Grazer mit 1:0. Diese mussten den Großteil der Begegnung mit nur zehn Spielern agieren, weil Martin Ehrenreich bereits in der dritten Minute eine harte rote Karte sah. In der Folge konzentrierte sich sein Team auf die Defensive, wie man anhand der nachstehenden Heatmaps sehen kann.

In der ersten Hälfte spielte sich viel im Strafraum der Gäste ab. Rapid kam zu der einen oder anderen guten Chance bzw. wurden die Angriffe von Sturm erst dort gestoppt. Im tiefen zweiten Drittel hatten die Steirer kaum Aktionen, sondern drangen sie drangen schnell in die gegnerische Hälfte ein. Der Übergang ins Angriffsdrittel gelang ihnen jedoch kaum. Nachdem Rapid in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit in Führung ging, wurde Sturm in der zweiten Halbzeit aktiver, was anhand der rechten Heatmap zu sehen ist.

SV Josko Ried – Admira Wacker Mödling 2:2

Das Duell zwischen der SV Ried und Admira Wacker Mödling wurde erst in der letzten Viertelstunde interessant und abwechslungsreich. Nachdem die Admira entgegen des Spielverlaufs in Führung ging, glichen die Innviertler zehn Minuten vor dem Ende aus, ehe Benjamin Sulimani sein Team wieder in Front brachte. In der Nachspielzeit sicherte sich Ried letztlich noch einen verdienten Punkt gegen die Niederösterreicher, die an die Herbstsaison erinnerten.

In den bisherigen Frühjahrspartien zeigte die Admira verbesserte Ansätze, hatte vor allem gegen den SCR Altach offensiv gute Szenen. Gegen Ried spielte man sich jedoch keine gute Chance heraus. Der erste Treffer fiel aus einer Standardsituation, beim zweiten spielte der Zufall eine große Rolle. Wie man in der obigen Grafik sieht, wurde alle Möglichkeiten der Maria Enzersdorfer aus tiefen Zonen vorbereitet und die meisten außerhalb des Strafraums abgeschlossen.

SC Wiener Neustadt – FK Austria Wien 1:0

Stabilität ist ein Wort, das bei Leistungen der Wiener Austria weiterhin äußerst rar benutzt werden darf. Nachdem die Veilchen letzte Woche einen 5:2-Heimsieg gegen Altach feierten, verloren sie am Wochenende beim SC Wiener Neustadt mit 1:0. Das Siegtor der Niederösterreicher fiel per Elfmeter, vor dem der Austrianer Patrizio Stronati zudem die rote Karte sah. Der Tscheche foulte Dominik Hofbauer, einem der Aktivposten im Wiener Neustädter Spiel.

Hofbauer agierte nominell als rechter Mittelfeldspieler in der 4-2-3-1-Grundordnung. Der Winterneuzugang war an sechs Torschüssen direkt beteiligt und rückte, wie man in der obigen Grafik gut sehen kann, im zweiten Drittel ins Zentrum ein. Ein zweiter Unruheherd war Kristijan Dobras, der zwar als Zehner spielte, aber oft auf die Seiten auswich. Insbesondere rechts konnte der 22-Jährige die eine oder andere gute Wechselwirkung mit Hofbauer herstellen. Unter anderem fädelte er auch die besagte Elfmeter-Szene vor dem 1:0 ein.

FC Red Bull Salzburg – SV Scholz Grödig 3:1

Mit zwei Wochen Verspätung startete am Sonntag auch der SV Grödig in die Frühjahrssaison – jedoch wenig erfolgreich. Das Team von Michael Baur verlor gegen Red Bull Salzburg in der Red Bull Arena mit 1:3. Für die Gastgeber war es eine gelungene Rückkehr auf die nationale Ebene nach dem Ausscheiden aus der Europa League unter Woche und sie hätten auch höher gewinnen können.

Grödig agierte in der gleichen Formation und mit der gleichen Ausrichtung, mit der man am 13. Spieltag ein 2:2-Unentschieden gegen die Bullen erreicht. Damals hielten insbesondere die drei Sechser im 4-3-2-1 die Räume vor der Abwehr geschlossen, sodass die Bullen kaum Dynamik entwickeln konnten. Am letzten Wochenende war dies jedoch nicht der Fall, wie man in der obigen Gegenüberstellung – rechts die aktuelle Runde – sehen kann.

Alexander Semeliker, abseits.at

Alexander Semeliker

@axlsem

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