Wenige Wochen vor dem Start in die Frühjahrssaison der tipp3-Bundesliga nimmt abseits.at die zehn Vereine genauer unter die Lupe. Nach den Spielerbewertungen und den... Toranalyse zur Herbstsaison der tipp3-Bundesliga | Red Bull Salzburg

Jonathan Soriano (Red Bull Salzburg)Wenige Wochen vor dem Start in die Frühjahrssaison der tipp3-Bundesliga nimmt abseits.at die zehn Vereine genauer unter die Lupe. Nach den Spielerbewertungen und den Verbesserungstipps, werden in diesem Teil einige Besonderheiten und taktische Highlights im Hinblick auf die erzielten Tore betrachtet. In diesem Artikel betrachten wir den FC Red Bull Salzburg. Der amtierende Meister hat zwar ganze zehn Punkte mehr am Konto als zum gleichen Zeitpunkt der letzten Saison, rangiert aber aktuell nur auf Platz zwei.

7. Runde: FC Wacker Innsbruck – FC Red Bull Salzburg 0:2, Valon Berisha

Ein großer Vorteil der Salzburger ist, dass sie individuell den wohl stärksten Kader der gesamten Liga. Dies beschränkt sich nicht nur auf die technischen Fertigkeiten der einzelnen Akteure sondern zeigt sich auch im taktischen Verhalten. Ein Beispiel dafür ist das Tor von Valon Berisha in der siebenten Runde gegen Wacker Innsbruck. Seinen Ursprung hat es am linken Flügel.

Jonathan Soriano (rot) lässt sich aus dem Sturmzentrum fallen und wird von Jakob Jantscher (weiß) angespielt. Was hier noch nicht zu erkennen ist, dass Wacker Innenverteidiger Dario Dakovic dem Red Bull-Stürmer folgt und dadurch ein Loch in die Viererkette reißt. In der Mitte ist Christoph Leitgeb (schwarz) völlig frei, bekommt von Soriano den Ball und kann durchs Zentrum marschieren.

Jantscher läuft in der Folge den durch Darkovics (blau) Aufrücken entstandenen Raum an und zwingt den Verteidiger umso mehr die schnelle, vertikale Richtung auf. Die Mittelfeldreihe der Innsbrucker muss sich auf Leitgeb konzentrieren, wodurch der Raum zwischen den Linien größer wird. Berisha (gelb) behält die Übersicht, nimmt das Tempo aus seinem Lauf heraus und ist ebenso anspielbar wie sein Landsmann Havard Nielsen.

Hier sieht man den großen Raum, der durch das Wegziehen von Dakovic durch Jantscher entstanden ist. Nachdem sich der Norweger im Dribbling durchsetzen kann, bezwingt er Keeper Szabolcs Safar im zweiten Versuch.

14. Runde: FC Red Bull Salzburg – FC Admira Wacker Mödling 5:0, Christoph Leitgeb

Fünfmal gewann Red Bull Salzburg in der laufenden Saison mit mindestens drei Toren Vorsprung, was zeigt, dass sie nach einer etwaigen Führung nicht vom Gas gehen und den Druck weiter hoch halten. Da zudem der Gegner mit wachsendem Rückstand und Fortschreiten der Zeit ein paar Prozent der möglichen Leistung weniger gibt, reicht oftmals ein simpler Spielzug um zum Torerfolg zu kommen. Das 5:0 von Christoph Leitgeb gegen die Admira soll die demonstrieren. Ausgehend von der eigenen Spielfeldhälfte reichen den Bullen zwei Ballkontakte um einen Spieler alleine vor dem Tor freizuspielen.

In diesem Bild sieht man, dass den Niederösterreichern die Ordnung und der Biss fehlen. Die Viererkette steht zwar an für sich gut, davor sind aber drei Salzburger komplett frei, da der linke Mittelfeldspieler quasi die gesamte Seite alleine abdecken muss. Der Rest des Mittelfelds steht zu ballfern, die Stürmer zu tief um auf Christopher Dibon (grün) Druck ausüben zu können. Deswegen müssen die Abwehrspieler aufrücken, was den Salzburgern allerdings die Möglichkeit eröffnet, über den freien Georg Teigl (rot) einen Pass hinter die Viererkette zu spielen. Genau das tun die Gastgeber schließlich auch: Florian Klein (blau) spielt auf Teigl, der sofort in den Lauf von Leitgeb (gelb) weiterleitet – ein leicht erzieltes Tor.

15. Runde: SC Wiener Neustadt – FC Red Bull Salzburg 0:2, Jonathan Soriano

Ein weiteres Beispiel dafür, dass manche österreichische Mannschaften ein Problem haben, wenn Red Bull Salzburg das Tempo anzieht, ist das 2:0 von Jonathan Soriano in der 15. Runde gegen den SC Wiener Neustadt. Die Gäste waren stets einen Schritt voraus und sorgten mit ihren Bewegungen für Unordnung in der Defensive des Gegners.

Ausgangspunkt ist ein gewonnenes Kopfballduell von Florian Klein, woraufhin der Ball bei Kevin Kampl (schwarz) landet. Auch in dieser Szene sieht man, dass Soriano (gelb) aus dem Sturmzentrum herausgewichen ist. Dadurch entgeht er der direkten Bewachung von Manuel Wallner (weiß), der ihn an Jiri Lenko (grün) übergibt. Dieser muss in weiterer Folge aber Kampl verfolgen, weswegen Soriano frei wird. In weiterer Folge erkennt man das klassische Verhalten einer Mannschaft, die dem Tempo und Druck des Gegners nicht gewachsen ist: Sie konzentriert sich ausschließlich auf den Ball.

Hier erkennt man den hohen Ballfokus der Wiener Neustädter, die alle nur den Ball im Blick haben. Dies sorgte zuvor schon dafür, dass Valon Berisha (rot) ohne Gegenwehr durchs Zentrum laufen konnte und schließlich Soriano einsetzen kann. Matthias Maak muss daher vorrücken, was Soriano die Möglichkeit gibt, mit einem Pass hinter ihn in eine torgefährliche Position zu kommen. Wallner kann dem Tempo des Spaniers nicht folgen, woraufhin dieser sein zwölftes Saisontor erzielt.

Bildquelle: http://www.laola1.tv/

Alexander Semeliker, abseits.at

Alexander Semeliker

@axlsem

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