Hierzulande befand er sich lange Zeit unter dem Radar, aber nun holte ihn Marcel Koller erstmals ins ÖFB-Nationalteam. Der 24-jährige Steirer Robert Gucher kämpfte... Koller holt Gucher ins Team: Das ist der Frosinone-Legionär!

Marcel Koller 6_abseits.atHierzulande befand er sich lange Zeit unter dem Radar, aber nun holte ihn Marcel Koller erstmals ins ÖFB-Nationalteam. Der 24-jährige Steirer Robert Gucher kämpfte sich mit Frosinone in die italienische Serie A, lief immer wieder als Kapitän der Gelb-Blauen auf. Jetzt lebt sogar die Chance auf eine EM-Teilnahme.

In der österreichischen Bundesliga spielte Gucher nur 21-mal. All seine Spiele in der höchsten Spielklasse bestritt er für den Kapfenberger SV, sein einziges Tor erzielte er im Gerhard-Hanappi-Stadion, nachdem der Slowake Ján Novota in seinem zweiten Bundesligaspiel patzte und einen Weitschuss Guchers über die Finger gleiten ließ. Rapid gewann dennoch mit 5:1, Kapfenberg – nur bis zum Winter im Genuss von Guchers Diensten – stieg ab und bis heute nicht mehr auf.

Gemeinsam mit Elsneg nach Latium

Gucher war 17 Jahre alt, als er gemeinsam mit dem knapp ein Jahr älteren Dieter Elsneg den GAK verließ und bei Frosinone anheuerte. Auch Elsnegs Weg führte über den leihweisen Umweg Sampdoria Genua nach Kapfenberg, später aber nicht zurück nach Italien, sondern über Grödig ins Innviertel. Gucher hingegen kehrte im Sommer 2012 nach abgeschlossenem Leihgeschäft in die Region Latium zurück und wurde nach und nach zum Leistungsträger.

Wichtige Tore und Assists

Der Grazer kommt bei Frosinone so gut wie immer als typischer Sechser zum Einsatz, gilt als harter Arbeiter und ist gelegentlich auch aus der Distanz gefährlich. Auch im Ausführen von Standardsituation hat Gucher Vorzüge, zudem ließ sich in der Vergangenheit beobachten, dass sowohl seine Tore, als auch seine Assists, großen tatsächlichen Wert für seinen Klub hatten und zumeist zur wichtigen Sorte zählten.

Noch nicht in der Serie A angekommen

In der höchsten Spielklasse hatte Robert Gucher allerdings noch nicht sonderlich viel zu tun: In der laufenden Saison brachte er es auf sechs Einsätze, davon fünf von Beginn an. Im Schnitt kam er pro Spiel auf 28,8 Pässe bei einer Genauigkeit von guten 78%. Allerdings wird das (Kurz-)Passspiel Guchers auch immer wieder als Manko angesehen. Gelegentlich wirkt der Österreicher noch zu unruhig, spielt zu hastig lange Bälle, während er in Ruhe zu wenig aus seiner Zeit macht. Angesichts seiner kämpferischen Ader und guten Einstellung, ist dies wohl die größte Hürde auf dem Weg zu einem richtig guten Serie-A-Sechser. Die erfolgreichen Pässe gehen noch zu oft in die Breite.

Koller testet durch

Nicht von ungefähr ist der 183cm große Legionär Ersatzkapitän bei einem Serie-A-Klub und so ist es natürlich völlig legitim, dass Marcel Koller ihn sich ansieht. Große Chancen auf einen Platz im Nationalteam hat Gucher allerdings nicht. Auf der Sechs ist Julian Baumgartlinger gesetzt, sein Backup ist Stefan Ilsanker und auch David Alaba oder Aleksandar Dragovic sind Alternativen auf dieser Position. Koller will hier wohl eher mit dem Spieler zusammenarbeiten und sich ansehen, wie gut der 24-Jährige ins Team passen würde. Schließlich muss sich der Teamchef auch gegen mögliche Verletzungen kurz vor dem Turnier im Sommer 2016 rechtzeitig absichern.

Hier ein altes Video von Gucher aus dem Jahr 2012. Danach spielte er noch gut 2 ½ Saisonen lang als Stammspieler für Frosinone.

Vor dem Spiel gegen den FC Genua am kommenden Wochenende saß Robert Gucher bei der Pressekonferenz seines Klubs Frosinone und bezog auch zu seiner Nationalteameinberufung Stellung. Achtung: Diese PK ist auf Italienisch!

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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