2006/07 war der junge Österreicher nun erstmals dauerhaft in Heerenveen gesetzt, spielte in 19 Ligapartien von Beginn an, kam zweimal von der Bank. Zudem... Scorerkönig des LASK, Bankdrücker in Luzern – Thomas Prager, Teil 2

2006/07 war der junge Österreicher nun erstmals dauerhaft in Heerenveen gesetzt, spielte in 19 Ligapartien von Beginn an, kam zweimal von der Bank. Zudem absolvierte er vier Spiele im UEFA-Cup und war im österreichischen Nationalteam gesetzt. Im Freundschaftsspiel gegen Liechtenstein (ein quälender 2:1-Sieg) erzielte Prager seinen ersten Treffer im A-Team.

Bei Heerenveen war er vorerst bis März Stammspieler, reiste dann zu Österreichs Länderspielen gegen Ghana und Frankreich, kam danach nicht mehr in die Mannschaft zurück, spekulierte auf eine gute Sommervorbereitung 2007 um wieder ins Team zu kommen. Von September bis Mitte Februar war seine Bilanz durchaus in Ordnung, allerdings war er stets ein Ein- und Auswechsler, machte von 17 Pflichtspielen nur eines über volle 90 Minuten. Heerenveen verpflichtete im Februar auch noch den Norweger Christian Grindheim von Valerenga Oslo, der eine dreimonatige Pause hinter sich hatte. Der Verein war sich nicht sicher, ob Grindheim in absehbarer Zeit fit werden würde. Er wurde es jedoch recht schnell und Prager rückte auf die vierte Position im zentralen, defensiven Mittelfeld. Seine Situation begann sich zu verschlechtern und er suchte Alternativen. Ein Angebot von Sparta Rotterdam hätte ihm wohl einen Stammplatz gesichert, ein Angebot von Racing Santander hätte Prager beinahe das Abenteuer Primera División beschert. Doch die Transfers platzten und Prager wechselte am 30.August 2008 gegen eine Ablösezahlung von etwa 250.000€ zum LASK.

SCHLEPPENDER START BEIM LASK

Pragers Start beim LASK fiel nicht nach Wunsch aus und der damals 23jährige startete mit leichten Knöchelproblemen in die Saison, fiel im Jänner und Februar 2009 wegen einer Blinddarmentzündung aus, flog zudem – wie bereits vorher beschrieben – bereits in seiner elften Partie für den LASK mit einer glatten roten Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz. Insgesamt kam Prager 2008/09 auf 19 Einsätze für den LASK, davon 13 von Beginn an, zeigte allerdings wenn er spielte sehr starke Leistungen – vorallem läuferisch, wobei er aber auch seine solide Technik das eine oder andere Mal aufblitzen ließ. Dennoch hatte der Mittelfeldspieler Probleme in Linz, weil Trainer Klaus Lindenberger ihn teilweise nicht aufstellte, was wiederum auf Unverständnis bei den LASK-Fans stieß. Prager brachte es in dieser Saison auf einen Assist.

SCORERWUNDER PRAGER

2009/10 kam jedoch die Leistungsexplosion: Prager, der im Laufe der Saison zur wichtigsten zentralen Schaltstelle im LASK-Mittelfeld wurde und mit Saurer und Wallner ein brilliantes Trio bildete, führte bereits nach sieben Bundesliga-Runden die Torschützenliste der Liga an, erzielte in dieser Saisonanfangsphase seche Tore, bereitete vier weitere vor. Am Ende der Saison standen 36 Pflichtspiele inklusive Cup auf dem Notizzettel, in denen Prager neun Tore und elf Assists, insgesamt also zwanzig Scorerpunkte erzielte. Gegen Rapid traf der Mittelfeldspieler in dieser Saison übrigens zweimal: Einmal bei der 1:4-Niederlage des LASK im Hanappistadion (Ferserltor), einmal beim spannenden 3:3 in Linz. Auch gegen die Austria erzielte Prager bereits einen Treffer.

SCHWEIZER KÄSE STATT RED BULL

Im Herbst 2009 verdichteten sich die Gerüchte, dass Red Bull Salzburg an Prager interessiert wäre, doch nach der starken Saison 2009/10 entschied sich Prager für einen Tapetenwechsel und wechselte in die Schweiz.

ERGÄNZUNGSSPIELER IN LUZERN

Der FC Luzern verpflichtete Prager auf Perspektive, gab dem Wiener einen Dreijahresvertrag, wollte ihn als dauerhafte Verstärkung der Mannschaft verpflichten. Zuvor spielte sich einmal mehr eine Posse mit dem LASK ab. Über einen Journalisten erfuhr Prager, dass sein Vertrag beim LASK nicht verlängert würde, obwohl eine Vertragsverlängerung ihm vorher vom Verein zugesichert wurde. In Luzern hatte es Prager dann von Beginn an sehr schwer: Auf seiner Position waren der Serbe Burim Kukeli und der routinierte Schweizer Michel Renggli gesetzt. Bei Luzern gab es im Laufe der Saison 2010/11 wenige Sperren oder Verletzungen, wodurch Prager es schwer hatte in die Mannschaft zu spielen und maximal eingewechselt wurde. Inklusive Europacup brachte es Prager so auf 20 Einsätze, die aber allesamt Einwechslungen waren. Von Beginn an spielte der heute 25jährige keine Partie für den FC Luzern.

JUGENDTRAUM RAPID

Im Sommer 2011 kam ein Transfer zum SK Rapid Wien zustande. Für Prager erfüllte sich mit dem Wechsel ein Bubentraum, zumal Rapid immer „sein“ Team war. Der Vertrag ist vonseiten Rapids risikolos, Prager wechselt leihweise bis zum Saisonende 2012 nach Wien-Hütteldorf, Rapid besitzt eine Option auf einen späteren Kauf. Prager soll bei Rapid die Lücke schließen, die der Abgang von Yasin Pehlivan hinterlässt.

Das „ASB trifft“-Interview mit Tommy Prager (Februar 2011) findet ihr hier –> http://www.austriansoccerboard.at/index.php/topic/80656-das-asb-trifft-thomas-prager-die-antworten/

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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