In der Sky Go Erste Liga beginnt morgen die Rückrunde, vor der sich eine überaus interessante Ausgangslage ergibt. Die bisherige Saison glich nämlich einer... Das waren die fünf besten Spieler der Hinrunde in der Sky Go Erste Liga

sky go Erste LigaIn der Sky Go Erste Liga beginnt morgen die Rückrunde, vor der sich eine überaus interessante Ausgangslage ergibt. Die bisherige Saison glich nämlich einer Zwei-Klassen-Gesellschaft. Hartberg hat als Tabellenletzter fünf Punkte Rückstand auf den Vorletzten, den jedoch nur vier Punkte vom Vierten trennen. Angeführt wird die Tabelle vom LASK, Liefering und Mattersburg. Bevor die letzten 18 Runden angepfiffen werden, nimmt abseits.at noch die besten und interessantesten Spieler der Hinrunde unter die Lupe.

Jano

Mittelfeld | 27 Jahre | SV Mattersburg

Den Königstransfer – so dieser Titel zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison überhaupt schon vergeben werden kann – tätigte der SV Mattersburg mit der Verpflichtung von Jano. Der 27-Jährige kam ablösefrei aus St. Pölten und überzeugt insbesondere mit seinen strategischen Fähigkeiten im zentralen defensiven Mittelfeld der 4-3-3-Grundordnung der Burgenländer. Dies äußert sich einerseits in seinem sicheren und hochfrequenten Passspiel. 83% seiner Pässe fanden den Mitspieler, mit Harun Erbek vom LASK gab es nur einen Spieler, der mehr Ballkontakte in der Hinrunde als Jano (1321) hatte.

Auf der anderen Seite nutzt Jano sein Spielverständnis auch für die Defensivaufgaben. Kein anderer Spieler in der Sky Go Erste Liga eroberte in der Hinrunde mehr Bälle als das spanische Metronom des SVM. Beeindruckend sind dabei weniger die 63 Tackles, sondern die 112 abgefangenen Bälle – fast doppelt so viele wie der Zweitplatzierte in dieser Wertung. Mittlerweile zeigt Jano jedoch – wie die meisten seiner Mitspieler – nicht mehr die absoluten Top-Leistungen wie zu Saisonbeginn. Symptomatisch dafür war sein vergebener Elfmeter im Spitzenduell gegen den LASK.

Thomas Hinum

Mittelfeld | 27 Jahre | LASK Linz

Für die Balance im Mittelfeld des Tabellenführers sorgt mit Thomas Hinum ein bundesligaerfahrener Akteur. Der 27-Jährige absolvierte für Austria Kärnten, Rapid Wien und die SV Ried über 150 Spiele in der höchsten Spielklasse und würde dort wohl auch weiterhin eine gute Figur machen. Im Sommer wechselte der ehemalige U21-Nationalspieler innerhalb Oberösterreichs zum LASK. In der Bundesliga kam Hinum meist als Rechtsverteidiger zum Einsatz. Am Ende der letzten Saison wurde er bei Ried aufgrund von Personalproblemen häufig im zentralen Mittelfeld eingesetzt.

Auch beim LASK agiert Hinum in dieser Rolle und harmoniert dabei sehr gut mit seinem Nebenmann, Peter Michorl. Während die FAK-Leihgabe den horizontalen Part in der Doppelseches übernimmt, pendelt Hinum immer wieder nach vorne. Insbesondere im Pressing und Gegenpressing schlägt sich das für sein Team positiv nieder – wenngleich er nicht dermaßen überragende Ballbesitzzahlen vorweisen kann wie Jano. Ein Tor, drei Assists und 1,9 Schussbeteiligungen pro Spielen spiegeln aber die offensive Wandlung des geborenen Linzers wieder.

Nikola Dovedan

Mittelfeld | 20 Jahre | LASK Linz

Ein anderer interessanter Spieler im Mittelfeld des LASK ist Nikola Dovedan – ebenfalls ein Neuzugang. In den ersten acht Saisonspielen stand er noch beim FC Liefering unter Vertrag, wo er auch seine stärkste Saisonphase hatte. Fünf Tore und drei Vorlagen hatte er bereits am Konto als er bei den Linzern bis 2017 unterschrieb. Bei den Oberösterreichern kamen bisher drei weitere Assists dazu. Auch wenn der 20-Jährige den Schnitt in puncto Ausbeute nicht halten konnte, so ist er dennoch ein sehr wichtiger Spieler.

Dovedan nimmt beim LASK nominell die Rolle des rechten Mittelfeldspielers in einer 4-2-3-1-Grundordnung ein. Er driftet aber immer wieder in die Mitte um spielgestalterische Aufgaben zu übernehmen, was insofern wichtig ist, weil als Zehner mit Fabiano ein verkappter Stürmer die Zehnerposition bekleidet. Besonders stark ist Dovedan im Umschaltspiel – sowohl defensiv, als auch offensiv. Eine hohe Spieldynamik ist für ihn trotz seiner Jugend kaum ein Problem. Er verfügt über eine sehr gute und saubere Technik sowie ein gutes Dribbling. Dass der U21-Teamspieler der meistgefoulte Spieler der Liga ist, ist also kein Zufall.

Felipe Pires

Mittelfeld | 19 Jahre | FC Liefering

Ein Spieler, den man mit hoher Wahrscheinlichkeit nächste Saison in der Bundesliga spielen sehen wird, ist Felipe Pires – allerdings nicht bei seinem aktuellen Klub, dem FC Liefering, sondern bei Red Bull Salzburg. Pires, so Ralf Rangnick, Red Bulls Sportchef, sei „ein Spieler, dem man den nächsten Step in Salzburg ermöglichen muss.“ Der 19-Jährige kam im Sommer von der U19 Leipzigs und schlug bei den Jung-Bullen mit neun Toren und fünf Vorlagen ein wie eine Bombe.

Vom Spielstil her passt Pires perfekt zur vorgegebenem Philosophie. Physisch wirkt er zwar auf den ersten Blick etwas drahtig, tatsächlich ist er aber robust im Zweikampf, darüber hinaus sowohl auf den ersten Metern, als auch auf längere Distanzen äußerst schnell. Technisch zählt er zwar innerhalb der Mannschaft nicht zu den stärksten, dafür ist er im Umschaltspiel brandgefährlich und auf Zweitliga-Niveau kaum zu halten. Eine weitere Statistik, die die Überlegenheit des Brasilianers zeigt: kein Spieler hatte in der Hinrunde mehr Torschussbeteiligungen (83).

Karim Onisiwo

Mittelfeld | 22 Jahre | SV Mattersburg

Der Topscorer der Sky Go Erste Liga spielt beim SV Mattersburg und heißt Karim Onisiwo. Der 22-Jährige kam im Sommer von Austria Salzburg und wird dank seiner starken Leistungen im Burgenland auch mit Klubs aus der Bundesliga in Verbindung gebracht. Nach 18 Runden hält er bei elf Treffern und weiteren fünf Torvorlagen. Die herausragende Eigenschaft des Angreifers ist seine Flexibilität – individuell und taktisch.

Onisiwo kommt beim SVM hauptsächlich als linker Flügelspieler zum Zug, agierte in dem einen oder anderen Spiel jedoch auch als Mittelstürmer. Bei einer Körpergröße von 1,88m ist er einerseits schon aufgrund seiner bulligen Statur schwer vom Ball zu trennen, andererseits streut er auch immer wieder effektive Dribblings ein. Onisiwo ist zwar nicht überaus explosiv auf den ersten Metern, erreicht allerdings eine durchaus hohe Endgeschwindigkeit, weshalb ein paar seiner Tore auch aus einfachen Kontersituationen fielen.

In den Offensivstatistiken weiß er selbstverständlich in allen Kategorien zu überzeugen: Schussgenauigkeit: 63%, Chancenverwertung: 31%. Überraschenderweise stand Onisiwo auch kaum im Abseits – nämlich nur sechsmal in 17 Spielen. Mit knapp 50% gewonnener Zweikämpfe hat er zudem eine durchaus gute Quote für einen Offensivspieler.

Alexander Semeliker, abseits.at

Alexander Semeliker

@axlsem

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