In der sky go Erste Liga wird es im Frühjahr einen Dreikampf um den Aufstieg in die tipico Bundesliga geben. Aktuell führt der FC... Der Erste-Liga-Herbst (2): Luft nach oben beim LASK und dem goldsuchenden FC Liefering

Rene Gartler_abseits.atIn der sky go Erste Liga wird es im Frühjahr einen Dreikampf um den Aufstieg in die tipico Bundesliga geben. Aktuell führt der FC Wacker Innsbruck die Tabelle punktegleich vor dem SKN St.Pölten und mit zwei Punkten Vorsprung auf den LASK an. Das Zünglein an der Meisterwaage könnte der aktuelle Tabellenvierte Liefering sein, der nicht aufsteigen darf. Wir haben uns die Schlüsselspieler des LASK und des FC Liefering angesehen.

Die Linzer begannen vor der Saison ordentlich aufzurüsten, holten etwa Gartler, Ramsebner, Ione Cabrera, fixierte die Verpflichtung von Drazan oder vollzog den Königstransfer Manuel Kerhe. Letzterer zeigte auch konstante Leistungen und spielte sich mit seiner dynamischen Art schnell in die Herzen der Fans. Die besten Spieler der Herbstsaison waren jedoch eher welche, von denen man es nicht erwarten durfte.

Starker Rückhalt, unerwarteter Top-Transfer

Einer der verlässlichsten Spieler des LASK ist etwa der Torhüter. Der 28-jährige Pavao Pervan ist nun bereits in der vierten aufeinanderfolgenden Saison Einserkeeper des LASK und zeichnet sich auch heuer wieder durch Verlässlichkeit und tolle Paraden aus, die den Linzern so manchen Punkt retteten. Ebenfalls stark präsentiert sich Wiener-Neustadt-Neuverpflichtung Reinhold Ranftl, der als Rechtsverteidiger Topleistungen ablieferte und von Beginn an stabil und äußerst konzentriert und zielgerichtet agierte. Er prolongierte damit die gute Form, die er bereits im vergangenen Frühjahr in Wiener Neustadt zeigte. Damals war Ranftl trotz des Abstiegs einer der Besten.

Ein (vermeintlicher) Invalide kehrt zurück!

Einer, den man bereits abschrieb, scheint beim LASK auch erneut aufzublühen. Mario Reiter ist der Mann fürs Grobe in der defensiven Mittelfeldzentrale der Schwarz-Weißen und blüht lange nach seinen Seuchensaisonen 2012/13 und 2013/14 doch noch auf. Leistenprobleme und eine Schambeinentzündung verfrachteten den gebürtigen Steyrer für fast 1 ½ Jahre ins Krankenbett – die Aufbauphase gestaltete sich entsprechend schwierig. Erst im vergangenen März feierte er in der Regionalligamannschaft des LASK ein Comeback nach zwei Jahren (!) Pause. Heuer zählt Reiter zum Stamm des LASK und ist ein wichtiger Baustein im Team von Oliver Glasner.

Bei Gartler geht noch mehr

Von René Gartler, einem Spieler von dem man sich in Österreichs zweiter Leistungsklasse Großes erwarten muss, kommt derzeit noch zu wenig. Gartler erzielte zwar bereits neun Saisontore (davon zwei aus Elfmetern), springt aber allgemein nicht höher als er muss. Damit ist der starke Techniker zwar der Top-Torjäger der Linzer, allerdings wirkt er oft zu leichtfüßig und lässt den letzten Nachdruck vermissen. Dies liegt aber auch an der allgemeinen Spielanlage des 30-Jährigen. Höchst enttäuschend ist weiterhin das Engagement von Christopher Drazan, der einen schwachen Herbst spielte und sich zu allem Überfluss nun auch an der Schulter verletzte. Er wird mittlerweile vom flexiblen und technisch starken Nikola Dovedan ausgestochen, der zwar zumeist in der Zentrale zum Einsatz kommt, aber wohl auch auf der Linksaußenposition derzeit vor Drazan stehen würde.

Goldrausch

Den FC Liefering bezeichnete Sky-Experte Alfred Tatar als den Verein, der auf der Suche nach „dem einen Goldnugget“ ist. Die Amateurelf von Red Bull Salzburg setzte im Frühjahr 33 Spieler ein – einsamer Ligarekord. Da ist es natürlich klar, dass – neben noch zahlreicheren Flops – so mancher Spieler positiv auffällt. Etwa die Asia-Connection der Jungbullen: Hee-Chang Hwang hält bei elf Toren, sechs Assists und zwei Toreinleitungen, präsentierte sich abschlussstark, wieselflink und unheimlich dynamisch. Währenddessen trat der Japaner Masaya Okugawa eher als Vorbereiter in Erscheinung und ist ein wichtiger Passhafen und Nadelspieler im Mittelfeld der Salzburger.

Mehr aus dem Talent machen

Einige andere Legionäre hatten lichte Momente, machen aber noch viel zu wenig aus ihrem Talent. Allen voran sind hier Smail Prevljak und Dimitri Oberlin zu nennen. Prevljak wurde letztes Jahr zum Young Star der Liga gewählt, schnupperte in die Kampfmannschaft, blieb jedoch bei den Lieferingern weitgehend zu wenig fokussiert und tritt somit ein wenig auf der Stelle. Ähnliches gilt für den hochveranlagten Schweizer Angreifer Oberlin, bei dem sogar noch Undiszipliniertheiten dazukommen. Andere Spieler wie Joao Pedro oder David Atanga bringen noch keinerlei Konstanz in ihr Spiel, die höchstgelobten Legionärstalente Dayot Upamecano und Diadie Samassekou halten auch noch nicht das, was sie versprachen, wobei Upamecano mit Fortdauer der Saison doch besser ins Spiel kam.

Schlager auf Dauer einer für die „Erste“

Die besten Österreicher bei den Lieferingern sind Xaver Schlager und Michael Brandner. Der 18-jährige Schlager ließ bereits in der UEFA Youth League ordentlich aufhorchen und brachte es heuer in 13 Pflichtspielen auf drei Treffer, fünf Assists und fünf Toreinleitungen. Der junge Salzburger kam dabei entweder im rechten, oder aber im zentralen und offensiven Mittelfeld zum Einsatz. Schlager hat genug Talent, um schon bald erstmals in die „Erste“ der Roten Bullen zu schnuppern. Der zwei Jahre ältere U20-Teamspieler Brandner nimmt eine defensivere Rolle ein, versteht es, ein Spiel zu lesen und ist einer Individualistentruppe mit Riesenkader ein wenig die Konstante.

Liefering wird nie eine homogene Mannschaft werden

Nichts desto trotz wird sich in Liefering nicht vieles ändern. Es bleibt bei der Suche nach dem Nugget. Das Team wird Höhen und Tiefen haben, immer wieder Topleistungen auf den Platz bringen, dann wieder völlig auseinanderbrechen. Vor allem aber wird die Spielerfluktuation auch in Zukunft sehr hoch sein und Liefering wird unter diesen Umständen niemals eine Mannschaft werden. Hier stellt sich ohnehin nur die Frage, welche Spieler zuerst in die Bundesligamannschaft schnuppern dürfen. Die Kandidaten wurden soeben aufgezählt.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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