Nachdem sich der SV Mattersburg aus der obersten Spielklasse Österreichs verabschiedete, wartet nun das Abendteuer „Heute für Morgen Erste Liga“ auf die Burgenländer. Das... Trotz 0:3 in Liefering: Mattersburg ist für den Kampf um den Wiederaufstieg gewappnet!

SV MattersburgNachdem sich der SV Mattersburg aus der obersten Spielklasse Österreichs verabschiedete, wartet nun das Abendteuer „Heute für Morgen Erste Liga“ auf die Burgenländer. Das Ziel heißt dabei ganz klar: Wiederaufstieg! Faktoren, die für den Wiederaufstieg sprechen würden, versucht abseits.at zu analysieren.

Neuer Spieleiter = Erfolg?

Mit Alfred Tatar übernahm ein Trainer, der die Liga bereits gut kennt das Ruder und verdrängte Langzeit-Coach Lederer auf die Position des sportlichen Leiters. Letzterer ist aber weiterhin stark in die tägliche Arbeit involviert und weiterhin sehr nahe bei der Mannschaft.

Unter Tatar erhofft man sich, eine neue Spielkultur zu entwickeln, denn der SVM wird fortan in der neuen Liga wohl oder übel der Spielgestalter sein müssen, was in der Bundesliga nicht der Fall war. Die Mannschaft trainierte in der Sommer-Vorbereitung eine systematischere Spieleröffnung und das schnelle Umschalten in die gegnerische Hälfte binnen weniger Sekunden. Bisher sah das anders aus, der SV Mattersburg konzentrierte sich stärker auf die Defensivarbeit und beförderte Großteils den Ball per Befreiungsschlag in des Gegners Hälfte. Doch man konnte bereits in den Vorbereitungsspielen klar erkennen, dass die Mannschaft das Zeug dazu hat und es auch zielgerichtet umsetzen kann.

Der Außenseitervorteil kommt völlig abhanden

Neben der neuen Rolle als „Liga-Spielmacher“, kommt noch die des Favoriten hinzu. Mit Spielern wie Lovin, Bürger und Farkas ist man für die zweite Leistungsklasse überdurchschnittlich gut aufgestellt. Hinzu kommt noch die Erfahrung, die sich viele Spieler in einigen Bundesligasaisonen aneignen konnten. Dies sind allesamt Faktoren, die pro Wiederaufstieg sprechen und dem SVM auch die Favoritenrolle zukommen lässt. Doch ebendiese Favoritenrolle ist für die Mannschaft neu und es bleibt abzuwarten, wie man mit dieser neuen Rolle zurechtkommt. Tatar wird in dieser Angelegenheit vor allem auch als Mentalcoach arbeiten müssen. Dass die Mannschaft damit nicht hundertprozentig gut zurecht kommt, sah man bereits beim 0:3 in Liefering.

Neue Euphorie entfachen

Mit dem Abgang von Naumoski, der letzten Endes für viele Fans ein Dorn im Auge war und mit dem neuen Impuls des Trainerwechsels, ist bei den Fans ein wenig Euphorie entstanden. Bei den Vorbereitungsspielen waren im Vergleich zu früheren Testspielen des Vereins überdurchschnittlich viele Fans dabei, die sich es nicht nehmen ließen die Mannschaft selbst bei einer Niederlage klatschend zu verabschieden. Man sehnt wieder eine attraktive Spielkultur herbei und vor allem auch einen dominanteren SVM, den es über viele Jahre nur sporadisch gab. Die Mannschaft wird diese Euphorie auch aufschnappen, jedoch ist es umso wichtiger diese mit Siegen zu füttern um den Fans wieder einen Grund zu geben das spärlich besuchte Pappelstadion aufzusuchen. Mit einer starken Kulisse im Rücken wird der Versuch des Wiederaufstiegs leichter fallen.

Alte Muster müssen verschwinden

Viele Spieler – vor allem aber die Defensivleute – leben noch in alten taktischen und spielerischen Mustern. Alfred Tatar ist sehr bemüht, diese schnellst möglichst aus den Spielerköpfen zu bekommen. Das erkennt man schon daran, dass er bestimmte Spieler sofort nach Abpfiff zu sich nahm und die Fehler gleich vor Ort besprach – beim nächsten Training könnten die Fehler bereits vergessen worden sein. Wer glaubt, Tatar will der Mannschaft den „Brechstangenfußball“ näher bringen und aus dem SV Mattersburg eine „Antithese zu Barcelona“ machen, irrt gewaltig. Das Ziel ist, mit flachen Pässen zum Torerfolg zu kommen. Vor allem aber steht die Dominanz des Mattersburger Spiels im Vordergrund.

Junge Spieler gut integrieren

Der Abstieg hat auch seine guten Seiten, denn dem Verein bietet sich nun die Möglichkeit, Talente wie Sprangler, Karanezi und Taschner einfacher zu integrieren und zu fördern als in der Bundesliga. Diese Chance muss genutzt werden, denn der SV Mattersburg verfügt über großes Potential im Nachwuchsbereich. Diese Jugendspieler kamen zuvor bei den Amateuren in der Regionalliga Ost zum Einsatz und konnten dort zeigen, dass sie über ausreichend Talent verfügen und durchaus für höhere Aufgaben bestimmt sind. Der SVM hatte in der Vergangenheit schon oft genug gezeigt, dass man die Gabe hat, junge Spieler zu Top-Spielern reifen zu lassen. Die besten Beispiele sind hierbei Seidl und Farkas. Diese Komponente wird zwar nicht zwingend für oder gegen einen Aufstieg sprechen, doch man hat in Zukunft, sowohl in der Bundesliga als auch in Liga 2, eigenes Spielermaterial, das man ohne Bedenken aufs Feld schicken kann. Vorsicht ist aber trotzdem geboten, denn zu viele unerfahrene Spieler könnten sich letzten Endes als Schwachpunkte entpuppen.

Das verkündete Ziel Puchers („Um den Aufstieg mitspielen“) wurde deshalb so formuliert, um Druck von der Mannschaft zu nehmen und entspannter an die neue Aufgabe herangehen zu können. Man sollte jedoch wachsam sein, denn in den letzten Jahren, gab es keinen direkten Wiederaufstieg eines Absteigers. Doch man sollte eines festhalten: Mit Spielern wie Bürger, einer nagelneuen, hochmodernen Fußballakademie und großem Fanpotential, braucht sich der SV Mattersburg keines Falls verstecken und kann daher getrost den Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga annehmen!

Benjamin Doppler, abseits.at

Benjamin Doppler

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