Nach vier Niederlagen aus den sechs Frühjahrsheimspielen hat der Floridsdorfer AC die Reißleine gezogen und den langjährigen Trainer Hans Kleer beurlaubt. Mit Peter Pacult... Wie „Zauberer“ Peter Pacult den Floridsdorfer AC retten soll

Peter PacultNach vier Niederlagen aus den sechs Frühjahrsheimspielen hat der Floridsdorfer AC die Reißleine gezogen und den langjährigen Trainer Hans Kleer beurlaubt. Mit Peter Pacult wurde ein renommierter Coach für die restliche Saison verpflichtet.

33 Punkte aus 29 Spielen stellen für einen Verein dessen Ziel der Klassenerhalt ist im Grunde eine passable Bilanz da. Doch in der „Sky Go Erste Liga“ ist heuer alles anders. Erstmals steigen zwei Teams ab und so knapp wie heuer ging es vermutlich noch nie zu. Die viertplatzierten Kapfenberger liegen etwa nur sechs Zähler vor einem Abstiegsplatz.

Pacult als Retter in der Not

Mitten drin im Abstiegskampf ist auch der FAC. Die Wiener holten aus den neun Begegnungen im Frühjahr lediglich acht Punkte. Zu wenig für Sportchef Peter Eigl: „Zunächst möchte ich mich bei Hans Kleer für seine erfolgreiche Arbeit bedanken. Aber jetzt brauchen wir einen Impuls im Abstiegskampf. Eigentlich brauchen wir keinen Trainer, wir brauchen einen Zauberer. Wir sind überzeugt, mit Peter Pacult den richtigen Mann verpflichtet zu haben.

Pacult kehrt somit nach 35 Jahren zu seinem Heimatverein zurück, wo er vorerst für die verbleibenden sieben Spiele die Verantwortung übernimmt. Der Wechsel habe sich „kurzfristig“ ergeben, Pacult nahm nach eigenen Angaben ohne Zögern an: „Da gab es keinen Moment des Zweifelns, auch wenn ich dem Hansi noch die Trendwende gegönnt hätte.

„Keine neuen Dinge erfinden“

Der ehemalige Rapid-Trainer will dabei vor allem die Köpfe der Spieler frei bekommen: „Ich werde keine neuen Dinge erfinden. Es wird ‚einfach‘ darum gehen die Fehler abzustellen, die Mannschaft hat viel Qualität, muss sich aber auch dem Ernst der Lage bewusst werden.“

Pacult hat bereits Erfahrungen im Abstiegskampf gesammelt. Bei Dynamo Dresden hielt er 2006 letztlich die Klasse, vergleichen wollte er die beiden Situationen aber nicht: „Bei Dresden waren hochbezahlte Profis am Werk, hier beim FAC gehen fünf Spieler noch einem Beruf nach“, verdeutlichte er die Unterschiede. Übrigens, das Halbprofitum seiner Akteure wollte der Wiener nicht gering schätzen: „Diese Spieler können charakterlich Vorbilder für die anderen sein, sie müssen alles unter einen Hut bringen.“

Vor allem an der Einstellung will der Neo-Coach arbeiten. Der FAC wirkte in den letzten Spielen tatsächlich oftmals zu brav, ließ auch die nötige Härte im Abstiegskampf vermissen.

„Zuerst werden Eier gelegt, dann werden sie ausgebrütet“

Die Mission Klassenerhalt beginnt bereits am Freitag mit einem Auswärtsspiel gegen den SV Horn. Die Waldviertler belegen derzeit einen Abstiegsplatz, haben aber nur zwei Punkte Rückstand auf den FAC. Ein Sechs-Punkte-Spiel also zum Auftakt für Pacult. Zu seiner weiteren Zukunft wollte er sich unterdessen nicht äußern: „Zuerst werden die Eier gelegt, und erst dann werden sie ausgebrütet. Der Fokus liegt jetzt voll und ganz auf dem Klassenerhalt.

Dieser wäre für den Verein essentiell. Nach den Adaptierungen des FAC-Platzes für die Bundesliga-Tauglichkeit sind die nächsten Ausbauschritte bereits geplant. Investitionen, die sich wirtschaftlich nur dann lohnen, wenn im 21. Bezirk auch nächstes Jahr Profifußball gespielt wird.

Patrick Redl, www.abseits.at

Patrick Redl

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