Am Dienstag boten sich in der Champions League zwar weniger namhafte, jedoch nicht umso weniger spannende Duelle. Wir haben für euch den gestrigen Spieltag... Champions League round-up: Bayer Leverkusen fehlte nur das Tor

Julian Baumgartlinger_abseits.atAm Dienstag boten sich in der Champions League zwar weniger namhafte, jedoch nicht umso weniger spannende Duelle. Wir haben für euch den gestrigen Spieltag mit den interessantesten Partien zusammengefasst.

Leverkusen – Tottenham (0-0)

Zwei von der Spielanlage ähnliche Mannschaften trafen in dieser Partie aufeinander. Die Leverkusener, sowie auch die Londoner sind bekannt für ihr aggressives, hohes Pressing in der gegnerischen Hälfte. Die Gastgeber versuchten mit der Aufstellung von Stefan Kießling einen Abnehmer für hohe, direkte Bälle als Mittel gegen das Pressing von Tottenham zu haben.

Von Beginn an sah man ein intensives Spiel, geprägt von kleinen Fouls und Unsauberkeiten im Passspiel, die jedoch der formidablen Arbeit gegen den Ball von beiden Mannschaften geschuldet war. Ebenso auffällig war die tiefe Position der Außenverteidiger bei Tottenhams Aufbau, weshalb man vor allem Zirkulation über diese beiden führte, jedoch selten die Mitte fand. Zu hoch agierte die letzte Linie, die fast nur mit hohen Bällen gefunden werden konnte. Dennoch jubelte man in Minute zehn über ein Tor, wenngleich zu früh. Janssen hatte aus einer Abseitsposition einen Treffer erzielt, der  jedoch nicht gewertet wurde.

Im Gegenzug überzeugten die Leverkusener mit hoher Vertikalität und Zentrumsfokus, der ihnen dabei half das Pressing Tottenhams zu bespielen. Das Pressing der Schmidt-Elf hat sich über den Sommer weiterentwickelt, das typisch 4-2-2-2 formt sich oft zu einem verschobenen 4-3-3 um, das vor allem auf die erste Aufbaulinie des Gegners den Druck erhöht.

Die Deutschen erarbeiteten sich ein Maß an Dominanz, am Ende konnte Bayer 13:0 Torschüsse in der zweiten Halbzeit für sich verbuchen. In der zweiten Halbzeit kam Julian Baumgartlinger ins Spiel, Kampl rückte nun nach vorne und kurbelte das Spiel etwas mehr an. Einzig eine Großtat von Lloris konnte den Bayer Sieg verhindern, die auch von der Expected Goals-Metrik als überlegen gesehen werden.

Real Madrid – Legia Warschau (5-1)

Die Madrilenen starteten furios, attackierten Legia früh und suchten nach Ballgewinn schnell den Abschluss. So dauerte es nur 16 Minuten, bis Gareth Bale nach Vorarbeit von Danilo die Gastgeber mit 1:0 in Führung bringen konnte. Man dominierte das Spiel, die auch von der Aufstellung her sehr offensiv ausgerichteten Königlichen suchten stets den Weg nach vorne und konnten die mannorientierte Defensive der Warschauer durch Rochieren und schnelles Kombinationsspiel einfach bespielen. Nach nur vier Minuten fiel erneut ein Treffer, diesmal wurde ein Schuss so unhaltbar abgefälscht, dass er als Eigentor von Jodlowiec gezählt wurde.

Kurz kam jedoch etwas Spannung ins Spiel, nämlich als die Warschauer eine gute Phase hatte und die etwas nachlässige, vor allem in der Vertikalen unkompakte Defensive der Madrilenen gut bespielten und prompt einen Elfmeter herausholten, den Radovic zum Anschlusstreffer versenkte. Die gute Phase der Gäste hielt noch wenige Minuten an, bis das Spiel etwas abzuflachen schien. Die Mannen von Zinedine Zidane fanden nicht mehr so gekonnt die Lücken in der gegnerischen Defensive wie vorhin, konnten jedoch die Partie durch ihre hohe individuelle Qualität deutlich dominieren. So konnte Asensio in der 37. Minute den alten Abstand wieder herstellen und die Real- Fans konnten beruhigt in die Pause gehen.

Nach der Halbzeit blieb die Dominanz der Madrilenen bestehen, Warschau versuchte das Schlimmste zu verhindern und agierte sehr tief in der Defensive und vorsichtig im Ballbesitz. Dies spielte Real natürlich in die Karten, nach etwas mehr als einer Stunde erhöhte Vázquez nach Flanke von Morata per volley auf 4:1, wenige Minuten vor Schluss erzielte jener Assistgeber schlussendlich das 5:1, diesmal mit Vorarbeit von Cristiano Ronaldo. Real Madrid hatte ein leichtes Spiel mit den Polen, die sich zu sehr einigelten und durch ihre mannorientierte Spielweise in der Defensive die individuelle Qualität der Spanier forcierten.

Sporting Club – Borussia Dortmund (1-2)

Aufgrund einiger Verletzungen mussten die Dortmunder Kompromisse in der Aufstellung eingehen, weshalb man sich im Vorfeld nicht sicher war wie stark der BVB an diesem Abend hätte auftreten können, immerhin waren es neun Spieler die ausfielen.

Dennoch agierte man sehr aggressiv im Pressing und unheimlich dominant, jedoch vor allem sehr zielstrebig und direkt im Ballbesitz, sodass man bereits in der neunten Minute durch Aubameyang nach einem Lochpass von Götze mit 1:0 in Führung ging. Der Gabuner sprintete dem schwach postierten Ruben Semedo in der Abwehr davon und überlupfte Torhüter Rui Patricio aus acht Metern.

Die sehr gut untereinander verbundenen Dortmunder konnten mit ihrem klaren Fixpunkt im Ballbesitz Julian Weigl das Spiel dominieren, man fand stets den Zwischenlinienraum, in dem sich die hervorragenden Nadelspieler Götze, Dembélé, Kagawa und Pulisic befanden. Durch das sehr kompakte Pressing im 4-1-4-1, sowie gut ausgeführtes Gegenpressing konnten die Dortmunder die Angriffe der Portugiesen immer wieder gekonnt in Schach halten und zudem Ballgewinne erzielen. Kurz vor der Halbzeit erzielte dann Jungstar Julian Weigl sein erstes Tor für den BVB und erhöhte auf 2:0

In der zweiten Halbzeit schienen die Dortmunder das Spiel etwas gemäßigter anzugehen und richteten sich etwas passiver aus, was zur Verbesserung der Ballbesitzstatistiken zugunsten Sportings führte. Diese schafften es jedoch kaum in gefährliche Zonen zu kommen, sodass man meinte, dass der BVB dieses Spiel mit dem 2:0 nach Hause schaukeln könne. In der 65. Minute spielte Bartra jedoch einen zu schwachen Rückpass, den Bürki mit der Hand am Boden liegend im Strafraum aufnimmt. Dies hatte einen indirekten Freistoß zur Folge, den Bruno Cesar nach Auflage aus ungefähr neun Metern ins Tor schoss. Die Dortmunder hielten dem etwas erhöhten Druck der Portugiesen jedoch weiterhin stand und retteten das 2:1 über die Zeit.

David Goigitzer, abseits.at

David Goigitzer

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