Ein Ausblick auf zwei der drei heutigen CL-Qualifikationsduelle. SParta Prag ist gegen Malmö FF ebenso zu favorisieren wie BATE Borisov im Duell mit dem... Vorschau | Sparta Prag fordert Malmö, ungarischer Champion trifft auf BATE

Champions LeagueEin Ausblick auf zwei der drei heutigen CL-Qualifikationsduelle. SParta Prag ist gegen Malmö FF ebenso zu favorisieren wie BATE Borisov im Duell mit dem ungarischen Champion Debrecen.

AC Sparta Prag vs. Malmö FF

Bisherige Duelle: –

Der tschechische Rekordmeister hat nicht gerade die besten Erinnerungen an Europacup-Duelle mit schwedischen Vertretern. Im Vorjahr setzte sich BK Häcken überraschend und nicht unverdient gegen die Hauptstädter durch, fixierte mit einem 1:0-Heimerfolg den Aufstieg in die 3. Qualifikationsrunde zur Europa League. Seither hat sich bei Sparta allerdings vieles zugetragen, die zuletzt aufkeimende Dominanz des FC Viktoria Pilsen konnte erfolgreich und in beeindruckender Manier durchbrochen werden. Mit lediglich einer Niederlage in 30 Ligaspielen, auswärts in Teplice erlitten, verwies man Viktoria deutlich auf Platz zwei, dank einer Bilanz von 25-4-1 standen am Ende 13 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Pilsen zu Buche. Die Saison wurde letztlich mit dem Double gekrönt, Viktoria zog im Pokalfinale ebenfalls, wenngleich auch erst nach dem Elfmeterschießen, den Kürzeren.

Der Kader der vergangenen Saison konnte gehalten und punktuell verstärkt werden. Schmerzhafte Abgänge gibt es keine zu verzeichnen. Lediglich Stammkeeper Vaclik heuerte als Sommer-Nachfolger beim FC Basel an, diesen Verlust gedenkt man mit Routinier Bicik zu kompensieren. Bemerkenswert ist wohl auch noch die Tatsache, dass Sparta nur auf drei Legionäre setzt. Die Mission Titelverteidigung startete mit einem 2:1-Auswärtserfolg über Bohemians 1905 standesgemäß. In der laufenden CL-Qualifikation zeigte sich die Offensive rund um Kapitän David Lafata, vielen wohl aufgrund seiner Austria-Vergangenheit ein Begriff, in Spiellaune. Ein 7:0 demonstrierte eindrucksvoll die Heimstärke in der 20.854 Plätze fassenden Generali-Arena. Lafata brachte das seltene Kunststück zu Wege, dem estnischen Meister Levadia Tallinn fünf Treffer einzuschenken. Der zweite Anzug musste sich im Rückspiel mit einem 1:1 begnügen.

Weitaus weniger souverän gestaltete der schwedische Meister Malmö FF seinen Einzug in die 3. Qualifikationsrunde zur Champions League. Nur aufgrund eines knappen 1:0-Auswärtserfolges überwand man die Hürde FK Ventspils, vor heimischem Publikum kam man über ein mageres 0:0 nicht hinaus. Malmö, das in der schwedischen Ganzjahresmeisterschaft den Ton angibt und sechs Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz aufweist, hat den Fokus klar auf das „Konzert der Großen“ gelegt, der erstmalige Einzug in die Champions League wurde als großes Ziel ausgegeben. Die hierfür nötigen Tore soll unter anderem einer der bekanntesten Akteure, Markus Rosenberg, beisteuern. Der mittlerweile 31-jährige Angreifer ging einige Jahre an der Weser auf Torjagd, doch 53 Volltreffer in 165 Begegnungen für die Grün-Weißen reichten nicht, um sich unter Schaaf als unumstrittener Stammspieler zu etablieren. An Claudio Pizarro führte für Rosenberg kein Weg vorbei. Die letzte Pflichtspielniederlage der Schweden liegt beinahe drei Monate zurück, ein 1:2 gegen BK Häcken.

Beide Teams streben das Ende langer Durststrecken an, Sparta war seit der Saison 2005/06 nicht mehr in der Champions League vertreten, Malmö möchte die Chance auf den ersten Champions-League-Einzug wahren. Um gegen die Tschechen reüssieren zu können, bedarf es aber einer deutlichen Leistungssteigerung, die Heimmacht Sparta wird ansonsten nur äußerst schwer zu knacken sein. Gelingt es Sparta Prag sein volles Potenzial abzurufen, ist die Lavicka-Elf klar über den schwedischen Meister zu stellen.

Debreceni VSC vs. BATE BORISOV

Bisherige Duelle: 1:1, 0:2

Ein weiteres Duell zweier Meister. 2011 scheiterte Sturm Graz in der CL-Quali nach einem 1:1-Auswärtsremis und einer 0:2-Heimpleite an BATE und vergab die große Gelegenheit gegen einen gleichwertigen, schlagbaren Kontrahenten. Gegenüber den Ungarn befinden sich die Weißrussen in der besseren Ausgangslage, nach 18 absolvierten Spieltagen sind die Chancen auf die Titelverteidigung noch intakt, man liegt derzeit mit drei Punkten Rückstand auf Dinamo Minsk an Position zwei. Die Ungarn hingegen haben gerade einmal ein Match in den Beinen und zudem nicht die allerbesten Erinnerungen an den weißrussischen Rekordmeister. Der letzte, der insgesamt dritte erfolgreiche Anlauf zur Champions League-Qualifikation BATE Borisovs, ließ die beiden Teams bereits einmal die Klingen kreuzen.

Der ungarische Vertreter Debreceni VSC hat im Zeitraum von 2005 bis 2014 stolze siebenmal die ungarische Meisterschaft errungen und ebenso viele Versuche in Angriff genommen in die Gruppenphase der UEFA Champions League einzuziehen. Dieses Vorhaben glückte in der Saison 2009/2010, was zweifellos als größter Erfolg in der Vereinsgeschichte anzusehen ist. Der Weg in die Königsklasse führte über den schwedischen Vertreter Kalmar gegen den man dank der Auswärtstorregel und einem Gesamtscore von 3:3 die Oberhand behielt, während man sich in Runde 3 zweimal 1:0 gegen Levadia Tallinn durchsetzte. Im Playoff zwang man Levski Sofia in die Knie. In einer Gruppe mit Liverpool, Lyon und der Fiorentina blieb man ohne einen einzigen Punkt, neben couragierten Leistungen erlebte man auch das eine oder andere Debakel (2:5 gegen Fiorentina, beide Male 0:4 gegen Lyon). Zweimal musste man bereits in Qualirunde 2 die Segel streichen, der FC Basel 2012 und im Vorjahr eben der heutige Gegner BATE Borisov beendeten die Hoffnungen der Ungarn jeweils in Qualifikationsrunde 3.

In der diesjährigen Qualifikation erwiesen sich die Nordiren aus Cliftonville als echter Prüfstein und vermochten dem hohen Favoriten aus Ungarn ein 0:0 abzuknöpfen, ehe dieser durch einen mühevoll in numerischer Überzahl errungenen 2:0-Heimsieg die Kräfteverhältnisse klar stellen konnte.

Es ist ein von Taktik geprägtes Duell zu erwarten, in dem sich letzten Endes die höhere Qualität in den Reihen von BATE Borisov durchsetzen sollte.

David Kühhas, abseits.at

David Kühhas

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