In Mailand treffen Real Madrid und Atlético Madrid aufeinander. abseits.at präsentiert die ausführliche Vorschau zum Champions-League-Finale 2015/16. Der Weg ins Finale Real 4:0 und... Vorschau zum Champions-League-Finale 2016

Champions League vor dem Spiel_abseits.atIn Mailand treffen Real Madrid und Atlético Madrid aufeinander. abseits.at präsentiert die ausführliche Vorschau zum Champions-League-Finale 2015/16.

Der Weg ins Finale

Real
4:0 und 4:3 gegen Shakhtar Donezk (Champions-League-Gruppenphase)
8:0 und 2:0 gegen Malmö (Champions-League-Gruppenphase)
1:0 und 0:0 gegen Paris Saint-Germain (Champions-League-Gruppenphase)
2:0 und 2:0 gegen AS Roma (Champions-League-Achtelfinale)
3:0 und 0:2 gegen Wolfsburg (Champions-League-Viertelfinale)
1:0 und 0:0 gegen Manchester City (Champions-League-Semifinale)

9 Siege – 2 Unentschieden – 1 Niederlage | Torverhältnis 27:5

Atlético
2:0 und 2:0 gegen Galatasaray (Champions-League-Gruppenphase)
2:1 und 1:2 gegen Benfica (Champions-League-Gruppenphase)
4:0 und 0:0 gegen Astana (Champions-League-Gruppenphase)
0:0 und 0:0 (8:7 n. E.) gegen PSV Eindhoven (Champions-League-Achtelfinale)
2:0 und 1:2 gegen Barcelona (Champions-League-Viertelfinale)
1:0 und 1:2 gegen Bayern München (Champions-League-Semifinale)

6 Siege – 3 Unentschieden – 3 Niederlagen | Torverhältnis 16:7

Das direkte Duell

Im Landesmeistercup beziehungsweise in der Champions League ist es für beide Teams das vierte Duell, in dem sie aufeinandertreffen. In der Saison 1958/59 spielten Real und Atlético im Halbfinale in Hin- und Rückspiel gegeneinander. Real gewann das Hinspiel zuhause mit 2:1. Chuzo brachte die Gäste zwar in der 13. Minute in Führung, doch Héctor Rial (15.) und Ferenc Puskás (33., Elfmeter) drehten die Partie für Real. Im Rückspiel gewann Atlético durch ein Tor von Enrique Collar in der 43. Minute.

Dadurch kam es sechs Tage später zu einem Wiederholungsspiel, das in Saragossa ausgetragen wurde. Alfredo di Stéfanos Führungstreffer wurde durch Collar schnell ausgeglichen. Drei Minuten vor der Halbzeit erzielte Puskás den entscheidenden Treffer und brachte Real in das vierte Endspiel in Folge.

Es dauerte 55 Jahre, ehe sich beide Teams am 24. Mai 2014 in Lissabon in diesem Wettbewerb erneut gegenüber standen. Diego Godín wuchtete den frisch gebackenen spanischen Meister in der 36. Minute mit einem Kopfball in Führung. Lange Zeit sah Atlético wie der sichere Sieger aus, doch Real gelang durch Sergio Ramos in der Nachspielzeit doch noch der Ausgleich. Real, das damals von Carlo Ancelotti trainiert wurde, sicherte sich in der Verlängerung durch die Tore von Gareth Bale (110.), Marcelo (118.) und Cristiano Ronaldo (120., Elfmeter) den Sieg.

Beide Vereine trafen in der spanischen Liga, dem spanischen Pokal und dem spanischen Superpokal insgesamt 202 Mal aufeinander. Dabei verließ Real Madrid 102 Mal den Platz als Sieger, 51 Siege gingen an Atlético und 49 Mal gab es ein Remis. Atlético ist seit dem Finale der Champions League 2014 in acht Spielen in nationalen Wettbewerben gegen Real Madrid ungeschlagen. Dabei holte Atlético fünf Siege und drei Unentschieden.

In der aktuellen Saison gab es in der Liga am 4. Oktober ein 1:1 im Vicente Calderón. Karim Benzema (9.) brachte Real in Führung, ehe Luciano Vietto (83.) für Atlético den Ausgleich erzielte. Das zweite Duell am 27. Februar im Santiago Bernabéu endete mit einem 1:0 für Atlético. Das einzige Tor schoss dabei Antoine Griezmann in der 52. Minute. Für Zinédine Zidane war es die erste Niederlage als Trainer von Real Madrid.

Die internationalen Erfolge

Für Real Madrid ist es das 14. Endspiel im wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb, zehn davon konnten die Königlichen gewinnen. Hinzu kommen je zwei Siege im UEFA Cup und UEFA Super Cup, außerdem gewann Real drei Mal Weltpokal und einmal die Club-Weltmeisterschaft.

Reals Endspiele im Landesmeistercup/Champions League
1955/56: 4:3 gegen Stade de Reims (Parc des Princes, Paris)
1956/57: 2:0 gegen AC Fiorentina (Santiago Bernabéu, Madrid)
1957/58: 3:2 gegen AC Milan (Heysel-Stadion, Brüssel)
1958/59: 2:0 gegen Stade de Reims (Neckarstadion, Stuttgart)
1959/60: 7:3 gegen Eintracht Frankfurt (Hampden Park, Glasgow)
1961/62: 3:5 gegen Benfica (Olympisch Stadion, Amsterdam)
1963/64: 1:3 gegen Inter Mailand (Ernst-Happel-Stadion, Wien)
1965/66: 2:1 gegen Partizan Belgrad (Heysel-Stadion, Brüssel)
1980/81: 0:1 gegen Liverpool (Parc des Princes, Paris)
1997/98: 1:0 gegen Juventus Turin (Amsterdam ArenA, Amsterdam)
1999/00: 3:0 gegen Valencia (Stade de France, Saint-Denis)
2001/02: 2:1 gegen Bayer Leverkusen (Hampden Park, Glasgow)
2013/14: 4:1 n. V. gegen Atlético Madrid (Estádio do Sport, Lissabon)

Für Atlético ist es das dritte Finale im Landesmeistercup respektive der Champions League. Noch warten die Rojiblancos auf einen Erfolg. Gewonnen hat Atlético hingegen je zwei Mal die Europa League und den UEFA Super Cup, sowie einmal den Cup der Cupsieger.

Atlético Endspiele im Landesmeistercup/Champions League
1973/74: 1:1 und 0:4 (Wiederholungsspiel) gegen Bayern München
2013/14: 1:4 (n. V.) gegen Real Madrid

Die Trainer

Zinedine Zidane, der für Real Madrid im Endspiel der Champions League 2002 das Siegtor schoss, könnte der siebte Mann werden, der den Landesmeistercup bzw. die Champions League als Spieler und Trainer gewinnen konnte. Bisher gelang dies Miguel Muñoz (Real Madrid 1956, 1957; Real Madrid 1960, 1966), Giovanni Trapattoni (AC Milan 1963, 1969; Juventus 1985), Johan Cruyff (Ajax 1971, 1972; FC Barcelona 1992), Ancelotti (Milan 1989, 1990; AC Milan 2003, 2007, Real Madrid 2014), Frank Rijkaard (Milan 1989, 1990, Ajax 1995; Barcelona 2006) und Pep Guardiola (Barcelona 1992; Barcelona 2009, 2011).

Diego Simeone könnte bei einem Erfolg im Finale der dritte nicht-europäische Trainer werden, der den höchsten UEFA-Clubwettbewerb gewinnt. Dieses Kunststück gelang bislang ebenfalls zwei Argentiniern – Luis Carniglia (mit Real Madrid 1958 und 1959) sowie Helenio Herrera (mit Inter Mailand 1964 und 1965).

Die Wege von Zidane und Simeone kreuzten sich als Spieler achtmal, als Zidane für Juventus Turin und Simeone für Inter Mailand sowie Lazio Rom spielte. Simeones Bilanz steht bei vier Siegen, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen. Der Argentinier schoss bei Lazios 1:0-Sieg in der Serie A gegen Juventus am 1. April 2000 das einzige Tor und erzielte bei Lazios 2:1-Erfolg im Viertelfinal-Rückspiel der Coppa Italia in der gleichen Saison ebenfalls den Siegtreffer.

Der Endspielort

Das Mailänder San Siro Stadion zum vierten Mal Schauplatz des Endspiels des Landesmeistercups beziehungsweise der Champions League. 1965 gelang Lokalmatador Inter gegen Benfica mit einem 1:0-Erfolg die Titelverteidigung. 1970 setzte sich Feyenoord Rotterdam mit 2:1 nach Verlängerung gegen Celtic durch, und 2001 behielt Bayern München nach Elfmeterschießen gegen Valencia die Oberhand.

Außerdem gab es in San Siro vier Endspiele im UEFA Cup, darunter Austria Salzburgs 0:1-Rückspielniederlage gegen Inter im Jahr 1994.

Die Personalsituation

Beide Mannschaften können praktisch aus dem Vollen schöpfen. Kein Spieler ist gesperrt, und mit Reals Raphaël Varane nur ein Akteur verletzungsbedingt nicht einsatzfähig.

Mögliche Aufstellungen:

Real Madrid: Navas; Carvajal, Pepe, Ramos, Marcelo; Casemiro, Kroos, Modrić; Bale, Benzema, Ronaldo

Atlético Madrid: Oblak; Juanfran, Godín, Giménez, Filipe Luís; Koke, Gabi, Fernández, Ñíguez; Griezmann, Torres

Die Statements der Trainer

Zinedine Zidane, Real:

Ich war hier als Spieler und ich bin glücklich, als Trainer hier zu sein. Die Spieler waren phänomenal. Das ist das Sahnehäubchen! Wir sind nur noch ein Spiel entfernt. Wir sind alle bereit. Wir werden gut schlafen und morgen unser Bestes abrufen.

Sollten wir verlieren, wäre es kein Versagen. Wir können nur mit unserer Einstellung versagen. Wir müssen auf dem Platz alles raushauen. Ronaldo ist jetzt sicherlich bei 100 Prozent. Selbst wenn er irgendwelche Wehwehchen spüren würde, verschwinden diese bei einem Endspiel in der UEFA Champions League.

Ich denke, es wird ein schwieriges Spiel, aber hart, aggressiv? Nein. Ich denke, es wird sicherlich extrem schwierig, aber das wissen wir bereits und sind darauf vorbereitet. Wir hatten zwei Wochen zur Vorbereitung, und jetzt wollen die Spieler, dass der Ball endlich rollt.

Einige Spieler sind [nach dem Endspiel 2014l] gegangen, aber das Konzept des Klubs ist immer identisch. Es ist eine großartige Geschichte: Geschlossenheit, Einsatz, Kameradschaft. Wenn ein Spiel ansteht, dann muss man auf dem Feld alles geben. Das wollen wir morgen wiederholen. Es wird ein sehr kompliziertes Spiel. Das wissen wir und haben uns darauf vorbereitet. Wir wissen auch, wie man leidet und das müssen wir tun, zweifellos. In einem Endspiel ist es völlig normal, Schwierigkeiten zu haben. Wenn man es gewinnen will, dann muss man leiden.

Wenn das Spiel beginnt, bin ich ein wenig mehr angespannt, aber das ist auch normal – das ist Teil des Trainerdaseins. Ich mag das, ich mag diese Art von Druck. Das habe ich als Spieler erlebt, aber als Trainer ist es komplett anders. Carlo Ancelotti hat mir das oft mit auf den Weg gegeben. Vor dem Endspiel in Lissabon sagte er mir: „Ich hoffe, Du erlebst das eines Tages mal als Cheftrainer.“ Jetzt ist es soweit, deshalb denke ich weiter an Carlo.

Diego Simeone, Atlético:

Das Spiel wird zu Beginn mit Sicherheit sehr angespannt und ausgeglichen sein. Mit Casemiro hat Real einen Spieler, der es dem Team ermöglicht, sich nach Ballverlusten schnell wieder zu ordnen. Wer die frühen Zweikämpfe im Mittelfeld gewinnt, wird im Vorteil sein – Madrid wird mit ihren technischen Qualitäten vielleicht mehr spielen wollen.

Der Klub, die Spieler, die Gruppe, die wir hier haben, erfindet sich die ganze Zeit neu. Das ist das wertvollste an diesem Klub. Jeder arbeitet mit der gleichen Idee von Verbesserung und Wachstum, und das ist das Leben – wenn man die ganze Zeit arbeitet, bekommt man, was man will.

Ein Finale zu spielen ist einfach fantastisch, zu gewinnen noch besser. Nach so einer Erfahrung will man diese Momente wieder und wieder erleben. Es ist nicht leicht; man muss sich wieder motivieren, neu erfinden, die Spieler verändern sich. Aber das Engagement, die Werte und die Arbeit müssen gleich bleiben. Wenn man immer weiter arbeitet, ist man beharrlich und kann Dinge erreichen.

Wir werden für dieses Spiel nicht viel verändern – kein Team wird das tun. Madrid hat sich [seit 2014] nicht viel verändert; wir haben uns mehr verändert aber wir haben die gleiche Struktur. Casemiro macht Madrid auf dem Konter wesentlich stärker – so haben sie die Halbfinals gegen Manchester City bestritten. Manche denken, dass das schlecht ist – ich nicht. Es könnte andere Spielsituationen geben, aber es ist klar, dass Madrid gefährlich ist, wenn man ihnen Platz lässt.

Ich habe gerne 113 Jahre Geschichte hinter mir – ich mag das, ich liebe den Druck. Nur ein Sieg kann mich zufriedenstellen.

Eine Wettempfehlung zur Partie zwischen Real und Atlético findet ihr bei wettbasis.com. Eine detaillierte Vorschau auf das Spiel wird euch ebenfalls geboten.

OoK_PS, abseits.at

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