Der FSV Mainz 05 besiegte am Freitagabend den FC Schalke 04 mit 2:1, wobei Mainz-Kapitän und ÖFB-Nationalteam-Stütze Julian Baumgartlinger per Kopf für das entscheidende... 2:1 gegen Schalke: Baumgartlingers Kopfballtor entscheidet Freitagabendspiel für Mainzer

Julian Baumgartlinger_abseits.atDer FSV Mainz 05 besiegte am Freitagabend den FC Schalke 04 mit 2:1, wobei Mainz-Kapitän und ÖFB-Nationalteam-Stütze Julian Baumgartlinger per Kopf für das entscheidende Tor sorgte. David Goigitzer mit der Matchanalyse:

Die Mainzer begannen einmal mehr in ihrem 4-4-2 im Pressing mit relativ klassischer Rollenverteilung. In dieser Grundordnung war Baumgartlinger der rechte Sechser neben Latza. Vor allem in den ersten zehn Minuten versuchten die Hausherren die Schalker früh im Spielaufbau zu stören. Somit war Baumgartlinger mitverantwortlich, die Kompaktheit trotz weiträumiger Anlaufbewegungen der Stürmer aufrecht zu erhalten. Sitativ rückte er auch immer wieder mannorientiert auf, um Geis oder Goretzka am Aufdrehen zu hindern.

weiträumig aufrückenBaumgartlinger rückt weit auf Geis auf, um diesen an seinen bekannten langen Bällen zu hindern

Im Spielaufbau war Baumgartlinger meist der tiefere Sechser, blieb jedoch passiv in selbigem. Die beiden Schalker Stürmer versuchten ihn stets im Deckungsschatten zu halten, dies nutzte er teilweise um Passwege zu höher positionierten Mitspielern zu öffnen und die möglichen folgenden Ablage zu erhalten. In Minute 20 bewies er gutes Auge und spielte von halblinks einen hohen Ball in den Strafraum, den Clemens nur knapp verpasste. Ím Rückwärtspressing hatte er wenige Minuten vor der Pause eine wichtige Aktion, bei der er Sané im Laufduell knapp vor dem Strafraum einholte und ihn entscheidend bedrängen konnte, sodass dieser den Ball verlor.

mannorientierung gegen ihnBaumgartlinger nutzt die gegnerische Mannorientierung gegen ihn, um Rauf für seine Verteidiger zu öffnen

Baumgartlinger entscheidet

Schalke erzielte recht bald nach der Pause den Ausgleich, von dem sie sich beflügeln ließen und versuchten mehr Druck auf die Mainzer aufzubauen. Die 05er wollten dies mit wieder höherem Pressing ausgleichen, was durchaus gelang. Baumgartlinger hielt den Zwischenlinienraum weitgehend dicht, hatte vor allem Max Mayer stets im Deckungsschatten, weswegen selbiger auch nicht wirklich zur Geltung kam.

Mit Fortdauer des Spiels jedoch ließ die Kompaktheit bei den Mannen von Martin Schmidt etwas nach und auch Baumgartlinger hatte seinen Raum nicht mehr so gut unter Kontrolle. Er tat sich schwer, Zugriff im Gegenpressing zu bekommen, das absichernde Stellungsspiel im Ballbesitz nahm etwas an Qualität ab. Der Spielaufbau der Schalker konnte nicht mehr so gut unterbunden werden.

Mainz tat sich im eigenen Spielaufbau etwas schwerer. In solchen Phasen wäre ein im Aufbau etwas dominanterer Baumgartlinger günstig, nimmt er doch recht wenig an der Ballzirkulation teil und wird oft in den Deckungsschatten genommen. Wie bereits erwähnt kann er das bei Mannorientierungen zu seinem Vorteil nutzen. Wird jedoch intensiver gepresst, wäre es vielleicht besser er würde seinen Hinterleuten zu Hilfe kommen. Zehn Minuten vor dem Ende entschied Baumgartlinger jedoch das Spiel, und zwar auf eine Art und Weise, auf die er das normalerweise eher selten schafft: Mit einem Tor – genauer gesagt seinem ersten Treffer in der deutschen Bundesliga. Eine Flanke von Yunus Malli verwertete er dank klugem Lauf auf die zweite Stange freistehend per Kopf.

Fazit

Die Leistung nahm in der zweiten Halbzeit ab, Baumgartlinger krönte sein Spiel jedoch mit einem Tor. Ein stärker in den Spielaufbau eingebundener Julian Baumgartlinger, ähnlich wie bei der österreichischen Nationalmannschaft,  wäre jedoch allgemein begrüßenswert.

David Goigitzer

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