In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 15. Spieltag 2013/14 (Teil 1) – Tor und Assist von Martin Harnik bei 4:2-Sieg über Hannover 96

Martin Harnik - VfB StuttgartIn dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Nachdem wir uns gestern David Alabas Leistung beim 7:0-Kantersieg in Bremen ansahen, wollen wir uns nun Martin Harnik und Emanuel Pogatetz widmen.

VfB Stuttgart – Hannover 96   4:2

Der VfB Stuttgart kann doch noch im eigenen Stadion gewinnen. Die 47.630 Zuschauer in der Mercedes-Benz-Arena sahen nach langen drei Monaten endlich wieder einen Heimsieg. Die mitgereisten Hannover-Fans warten im Gegensatz weiterhin auf den ersten Punkt in der Ferne, denn ihre Mannschaft kassierte saisonübergreifend nun die achte Auswärtsniederlage in Serie.

VfB-Trainer Thomas Schneider überraschte mit seiner Aufstellung, denn er verordnete seiner Mannschaft eine Frischzellenkur. William Kvist und Georg Niedermeier saßen zu Beginn nur auf der Ersatzbank, Sami Khedira´s Bruder Rani (19) begann dafür im zentralen, defensiven Mittelfeld. Neben Khedira spielte Moritz Leitner (21) im Zentrum und zeigte auf seiner eigentlichen Lieblingsposition eine hervorragende Leistung. Die Borussia-Dortmund-Leihgabe hatte bei den ersten drei Treffern die Beine im Spiel und sorgte durch sein schnelle Umschalten mehrmals für gefährliche Situationen. Da Moritz Leitner im Zentrum spielte und der erst 17-jährige Timo Werner neben Vedad Ibisevic als zweite Sturmspitze begann, wurde für Martin Harnik ein Platz im rechten Mittelfeld frei. Der österreichische Nationalspieler nutzte seine Chance hervorragend aus, erzielte in der 13. Minute den ersten Treffer seiner Mannschaft und bereitete in der 33. Minute den Ausgleich zum zwischenzeitlichen 2:2 mit einer perfekten Flanke auf Ibisevic vor. Harnik war sehr aktiv, bewegte sich viel und gut und sorgte im Verbund mit den anderen Offensivspielern für viel Gefahr. Kein anderer Stuttgarter kam zu mehr Torschüssen (4), zudem absolvierte er die meisten Sprints aller Spieler (40) und gemeinsam mit Khedira die meisten intensiven Läufe (84). Die Stuttgarter investierten mehr in die Partie als ihr Gegner, was man auch gut anhand der Laufdistanz-Statistiken ablesen kann. Während die Hausherren 120,8 Kilometer zurücklegten, absolvierten die Hannover-Spieler bloß 112 Kilometer. Harnik selbst lief starke 11,78 Kilometer und liegt mannschaftsintern damit nur an vierter Stelle.

Der Österreicher kam auf 51 Ballkontakte und spielte 28 Pässe, von denen 68% bei seinen Mannschaftskollegen landeten. Sehr erfreulich ist seine Zweikampfbilanz, denn obwohl er zahlreiche Duelle in der Offensive führte, entschied er 23 seiner 40 Duelle für sich (57,5%). Diese Zahlen beweisen, dass sich Harnik für seine Mannschaft zerriss, denn er wurde fast alle zwei Minuten in einen Zweikampf verwickelt. Kein anderer Spieler machte mehr Tacklings als Martin Harnik (5), kein anderer Spieler wurde öfters gefoult als er (5). Sowohl der kicker, als auch sportal.de gaben ihm die Note 2,5 – hätte er seine große Chance in der 64. Minute genutzt, dann hätte er wohl noch eine bessere Bewertung bekommen. Alles in allem aber ein kräftiges Lebenszeichen des Flügelspielers, der sich für kommende Aufgaben mehr als empfehlen konnte.

1. FC Nürnberg – 1. FSV Mainz 05   1:1

Es gibt Rekorde, auf die man liebend gerne verzichten würde. Der 1. FC Nürnberg ist die erste Mannschaft der deutschen Bundesliga, die auch nach dem 15. Spieltag auf den ersten Sieg wartet. Dabei hatte der Club einen Auftakt nach Maß, denn Innenverteidiger Per Nilsson erzielte bereits nach fünf Minuten per Kopf den Führungstreffer. In den ersten 60 Minuten waren die Hausherren die klar bessere Mannschaft, danach wurden die Gäste jedoch immer stärker und erzielten in der 75. Minute durch Stürmer Shinji Okazaki den Ausgleich. Emanuel Pogatetz spielte bis zu diesem Zeitpunkt eine konzentrierte und recht souveräne Partie, beging beim Gegentor aber einen Stellungsfehler und kam einen Schritt zu spät. Da nützt es auch wenig, dass er 16 seiner 23 Zweikämpfe gewann und neben seiner Defensivaufgaben auch in der Offensive seine Szenen hatte. Der Innenverteidiger schoss zweimal aufs gegnerische Tor und schlug eine Flanke. Ansonsten machte er zwei Tacklings, fing einen gegnerischen Pass ab und klärte zweimal den Ball aus dem eigenen Strafraum. Er kam auf 72 Ballkontakte und spielte 60 Pässe, von denen 75% bei seinen Mitspielern ankamen. Diesmal fanden seine weiten Abschläge kaum einen Abnehmer, denn von sechs weiten Bällen landete nur einer bei seinen Mitspielern. Bis auf den oben erwähnten Stellungsfehler war an seiner Defensiv-Arbeit nichts auszusetzen. Leider war er aber am Gegentor beteiligt und diese Unaufmerksamkeit ist angesichts der tristen Lage der Nürnberger doppelt bitter. Sowohl der kicker, als auch sportal.de bewerteten den Abwehrspieler mit der Note 4.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

Keine Kommentare bisher.

Sei der/die Erste mit einem Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert