In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 18. Spieltag 2013/14 (Teil 2) – Sebastian Prödl mit toller Zweikampfquote gegen Eintracht Braunschweig

Werder BremenIn dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Nachdem wir gestern David Alaba und Christian Fuchs auf die Beine sahen, wollen wir nun die Leistungen von Sebastian Prödl, Zlatko Junuzovic und Martin Harnik analysieren.

SV Werder Bremen – Eintracht Braunschweig   0:0

Der SV Werder Bremen kam zum Auftakt der Frühjahressaison gegen den Tabellenletzten aus Braunschweig nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus. Die zitternden Zuschauer sahen am Sonntagnachmittag bei minus acht Grad eine eher bescheidene Partie, wofür nicht nur die widrigen Platzverhältnisse verantwortlich waren. Beide Mannschaften achteten zuallererst darauf, dass hinten die Null stehen blieb und boten in spielerischer Hinsicht zu wenig. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit zog der Gastgeber im zweiten Durchgang das Spielgeschehen stärker an sich, was sich jedoch nicht in ein Tor ummünzte.

Sebastian Prödl begann neben Luca Caldirola in der Innenverteidigung und war einer der besten Bremer an diesem Nachmittag. Er leistete sich keine einzige Unachtsamkeit, dominierte seine Zweikämpfe und machte einen hellwachen Eindruck. Er gewann acht seiner neun Duelle und kam damit auf eine erfolgreiche Zweikampfbilanz von 88,9%. Hohe Bälle, die auf den Strafraum der Bremer flogen, köpfelte er souverän weg – insgesamt klärte er 14 Mal den Ball aus dem eigenen Sechzehner. Er beging ein Foul, machte ein Tackling und fing zwei gegnerische Pässe ab. Der Abwehrspieler kam auf insgesamt 65 Ballkontakte und spielte 45 Pässe, von denen 82% bei seinen Mitspielern landete. Kein anderer Spieler setzte so viele lange Bälle beim Spielaufbau ein, wie der österreichische Nationalspieler. Der Innenverteidiger schlug insgesamt 14 Mal einen weiten Ball nach vorne, wobei die Erfolgsquote bei genau 50% lag. Nach dem Spiel meinte Prödl, dass nur ein Treffer seiner Mannschaft fehlte und ansonsten alles in Ordnung war. Dem kann man sich nicht ruhigen Gewissens anschließen, da die spielerischen Mängel der Gastgeber im Angriffsspiel zu offensichtlich waren. Tore erzielen ist jedoch nicht Prödls primäre Aufgabe und somit darf er dank seiner starken Leistung in der Defensive zumindest ein positives persönliches Fazit ziehen. Dies sah auch der kicker so, der dem Innenverteidiger die Note 3 gab – kein anderer Bremen-Akteur bekam eine bessere Bewertung. Sportal.de schloss sich dieser Benotung an.

1Zlatko Junuzovic feierte nach seiner Verletzung ein Comeback in der Startelf und begann im linken Mittelfeld der Bremer. Anhand der durchschnittlichen Spielerpositionen (Grafik rechts) sieht man, dass er (16) immer wieder stark ins Zentrum rückte und vergleichsweise deutlich mehr Defensivaufgaben als Eljero Elia (11) im rechten Mittelfeld übernahm. Dies lag auch daran, dass er mit Omar Elabdellaoui einen unangenehmen Gegenspieler auf seiner Seite hatte, den er zeitweise nicht unter Kontrolle brachte. Bis zu seiner Auswechslung in der 82. Minute spulte er 10,3 Kilometer ab, kam auf 44 Ballkontakte und spielte 21 Pässe, von denen 62 Prozent ankamen. Diese eher schwache Passquote verdeutlicht, dass auch er Probleme im Aufbauspiel hatte und in der Bremer Mannschaft die Automatismen im Offensivspiel noch nicht greifen. In der 28. Minute kam er nach einem Garcia-Pass zu einer aussichtsreichen Chance, die er leider ungenutzt bleiben ließ. Neben diesem Schuss steuerte er lediglich eine Flanke und einen Torschuss-Assist bei. Er gewann 13 seiner 30 Zweikämpfe (43,3%), was angesichts seiner Position noch in Ordnung ist. Der kicker gab ihm mit der Note 3 eine etwas zu positive Bewertung, sportal.de gab ihm die Note 4. Man sah Junuzovic noch ein wenig die mangelnde Spielpraxis an, dennoch war nicht alles schlecht und für den ersten Einsatz nach seiner Verletzungspause war seine Leistung in Ordnung.

VfB Stuttgart – 1. FSV Mainz 05   1:2

Nach der bitteren 1:2-Heimniederlage gegen die Mainzer fielen die Stuttgarter in der Tabelle vom 10. auf den 12. Platz zurück und haben nur noch drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Die Tendenz zeigt nach unten, denn von den letzten fünf Bundesligaspielen gingen die Schwaben vier Mal als Verlierer vom Platz und müssen aufpassen, dass sie nicht noch stärker in einen unangenehmen Abstiegskampf geraten – die Europa-Ambitionen sind nun ohnehin begraben . Der 1. FSV Mainz 05 ist hingegen nun schon seit vier Partien ohne Niederlage und nur noch drei Punkte von einem Europa-League-Startplatz entfernt. Bei den Gästen fehlte der Langzeitverletzte Julian Baumgartlinger, dafür stand Martin Harnik in der Startaufstellung des VfB. Leider erwischte der rechte Mittelfeldspieler einen schwachen Tag und setzte bis zu seiner Auswechslung in der 64. Minute fast keine Akzente. Er kam auf 31 Ballkontakte und spielte 28 Pässe, von denen 68% einen Abnehmer fanden. Seine Zweikampfbilanz ist katastrophal, denn er gewann bloß 4 seiner 17 Duelle (23,5%) und konnte sich gegen den starken Mainzer Linksverteidiger Joo-Ho Park nie richtig durchsetzen. Harnik wurde völlig aus dem Spiel genommen, gab nur einen Schuss ab, der aber am Tor vorbei ging. Ansonsten sah man, bis auf einen wegen eines Foulspiels aberkannten Treffers, keine Offensiv-Aktionen von ihm – er versuchte kein einziges Dribbling, schlug keine Flanke und bereitete keinen Torschuss vor. Der kicker gab ihm für seine Leistung die Note 5, sportal.de immerhin eine 4,5.

Kommendes Wochenende wird es für die Stuttgarter nicht einfacher werden, denn sie sind beim Zweitplatzierten Bayer Leverkusen zu Gast. Der SV Werder Bremen empfängt den FC Augsburg, dem vergangenes Wochenende mit einer ambitionierten Leistung ein 2:2-Unentschieden gegen Borussia Dortmund gelang.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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