In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 20. Spieltag 2013/14 (Teil 1) – David Alaba leitet Sieg gegen den 1. FC Nürnberg ein

David Alaba (ÖFB, FC Bayern München)In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Wir sehen uns heute die Leistung von David Alaba an, der beim 2:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg den ersten Treffer der Partie einleitete. Emanuel Pogatetz konnte in dieser Begegnung leider nicht mitmischen, da der Innenverteidiger an einem Außenbandeinriss im linken Knie laboriert und noch einige Wochen fehlen dürfte.  

1.FC Nürnberg – FC Bayern München   0:2

Der FC Bayern München setzte in Nürnberg seine imposante Siegserie fort und gewann das zwölfte Bundesligaspiel in Serie. Nach 20 Spieltagen darf sich der Rekordmeister über 18 Siege und zwei Unentschieden freuen, eine Leistung, die zuvor noch keiner anderen Mannschaft in der deutschen Bundesliga gelang. Dabei versuchte die Heimmannschaft den Gästen das Leben so schwer wie möglich zu machen und die Zuschauer staunten nicht schlecht über das, was sie in der Anfangsphase der ersten Halbzeit zu sehen bekamen. Die Nürnberger zeigten zu Beginn ein engagiertes Pressing und schalteten blitzschnell um, womit sie die Bayern einige Male in große Bedrängnis brachten. Der Spielverlauf spielte dann aber doch den Gastgebern in die Hände, denn die Nürnberger mussten schon nach kurzer Zeit zwei ihrer Leistungsträger vorgeben. In der 10. Minute verletzte sich der starke Rechtsverteidiger Timothy Chandler und zog sich dabei einen Riss im Außenmeniskus zu. Noch schlimmer erwischte es nur zwölf Minuten später die Solospitze Daniel Ginczek. Der 22-jährige Angreifer zog sich einen Kreuzbandriss zu und wird seiner Mannschaft im Abstiegskampf stark abgehen. Zwischen diesen beiden Verletzungen fiel in der 18. Minute der Führungstreffer der Gäste. David Alaba fand auf dem linken Flügel Platz für eine Flanke und legte ideal für Goalgetter Mario Mandzukic auf, der seinen 14. Saisontreffer erzielte.

Die Vorlage zum Führungstreffer markierte Alabas vierten Saison-Assist in der Bundesliga und leitete den Umschwung in dieser Partie ein. Bis zum Führungstreffer lautete das Torschussverhältnis 6:3 für die Nürnberger – nach dem 1:0 hatten die Bayern weitere 15 Schussversuche, während die Hausherren nur noch drei Mal das gegnerische Tor anvisierten. Neben dem Rückstand fielen, wie bereits oben erwähnt, die beiden Knieverletzungen schwer ins Gewicht, wobei die Nürnberger zumindest im weiteren Verlauf der ersten Hälfte engagiert dagegenhielten. Dass sie es den Bayern nicht leicht machten, zeigt auch, dass die Gäste lediglich auf 58% Ballbesitz kamen, was in der laufenden Saison ein Minusrekord ist.

Asymmetrische Flügel

Beide Mannschaften trugen den Großteil ihrer Angriffe über den rechten Flügel vor. Nürnberg startete insgesamt 46% aller Angriffe über rechts (29% über links), während die Bayern mit 48% sogar an der 50%-Marke kratzten (31% über links). David Alaba war also ein wenig mehr mit Defensivaufgaben beschäftigt, als Rechtsverteidiger Rafinha und hatte vor dem Führungstreffer auch die eine oder andere kleine Schwierigkeit, wenn die Mittelfeldspieler Markus Feulner und Josip Drmic über seine Seite kamen. Anhand der Grafik unten sehen wir, wie sich beide Mannschaften eher auf ihren rechten Flügel fokussieren und wie stark Alaba (oranger Kreis, Nummer 27) wieder ins Zentrum rückte.

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Aufgrund dieser Statistiken und dem für Bayern-Verhältnisse doch geringem Ballbesitz kam er auf lediglich 60 Ballkontakte und spielte 35 Pässe, von denen nur 66% bei einem Mitspieler ankamen. Neben seinem Assist schoss er selbst zweimal aufs gegnerische Tor, wobei Raphael Schäfer bei beiden Versuchen nicht eingreifen musste. Seine Zweikampfbilanz ist mit 13 von 28 gewonnenen Duellen (46,4%) knapp negativ, wobei er besonders im zweiten Durchgang die meisten Zweikämpfe in der Offensive bestritt. Nachdem die fulminante Anfangsoffensive der Nürnberger abflaute, geriet der österreichische Nationalspieler nicht mehr in Bedrängnis und spielte eine recht souveräne Partie. Zu Beginn zeigte er jedoch, wie auch einige seiner Kollegen, einige Unsicherheiten. Da sein Kompagnon Franck Ribery am Gesäß operiert wurde, spielte diesmal Arjen Robben auf der ungewohnten linken Seite vor David Alaba. Wie man anhand der Grafik oben sehen kann, orientierte sich der Niederländer (Nr. 10) extrem stark ins Zentrum, sodass Kombinationen am linken Flügel mit dem Österreicher die Ausnahme waren. Im Zusammenspiel mit Franck Ribery zeigt Alaba zumeist seine beeindruckendsten Leistungen, da die Spielanlage des Franzosen Alaba sehr entgegenkommt. Über dieses Thema schrieb unser Autor René Maric vor einiger Zeit einen sehr interessanten Dreiteiler, den wir euch hier noch einmal empfehlen wollen.

David Alaba, der immerhin auch die meisten Pässe der Nürnberger abfing (3), erhielt vom kicker und von sportal.de die Note 3. Eine berechtigte Bewertung, da er zwar in der Anfangsphase einige Schwierigkeiten in der Defensive hatte und über die 90 Minuten nur selten sehenswerte Vorstöße zeigte, sich dann aber im Laufe des Spiels stabilisierte und zudem die wichtige Vorlage zum 1:0 beisteuerte.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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