In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... abseits.at-Leistungscheck, 29. Spieltag 2014/15 (Teil 1) – Junuzovic holt entscheidenden Elfmeter gegen den HSV heraus.

Zlatko Junuzovic (SV Werder Bremen)In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Im ersten Teil unseres Leistungschecks blicken wir auf den SV Werder Bremen, der sich zu Hause mit 1:0 gegen den Hamburger SV durchsetzte. Sebastian Prödl und Zlatko Junuzovic standen in der Startelf und boten dabei starke Leistungen.

SV Werder Bremen – Hamburger SV   1:0

Der SV Werder Bremen gewann am Wochenende sein 500. Bundesligaspiel und ist damit erst der zweite Klub in Deutschland, der diese Marke durchbrach. Bisher durfte sich nur der FC Bayern München über mehr Siege freuen. Neo-Coach Bruno Labbadia verlor zum vierten Mal in Folge seine erste Partie als Trainer bei einem neuen Klub und hat einiges an Arbeit vor sich, da der Hamburger SV nicht nur Tabellenletzter ist, sondern auch seit sechs Spielen keinen Treffer erzielte! Die 42.100 Zuschauer im ausverkauften Weserstadion sahen eine umkämpfte Partie, denn die Gäste machten es den Hausherren keinesfalls leicht, sondern zeigten eine engagierte und körperbetonte Vorstellung und standen auch hinten besser als zuletzt. Labbadia muss in erster Linie die zahlreichen individuellen Fehler abstellen, die einen geordneten Spielaufbau oft unmöglich machten und dem Gegner Räume zum Kontern einbrachten.

Eine ungewohnte Rolle für Sebastian Prödl

Sebastian Prödl wurde als linker Außenverteidiger aufgestellt und nahm seine neue Rolle mit Humor an: „Ich war überrascht, aber David Alaba muss sich keine Sorgen machen.“

Trainer Viktor Skripnik, der seine Mannschaft gleich an fünf Positionen veränderte, bewies ein gutes Gespür, denn der österreichische Nationalspieler machte seine Sache wirklich gut und man sah ihm nicht an, dass diese Position Neuland für ihn war. In der Defensive ließ er nichts anbrennen, präsentierte sich zweikampfstark und gewann 14 seiner 22 Duelle (63,6%). Er zeigte zudem ein sehr gutes Stellungsspiel, antizipierte die gegnerischen Pässe ausgezeichnet und fing insgesamt gleich sechs Zuspiele der Hamburger ab – die meisten seiner Mannschaftskollegen. Bei dieser Statistik profitierte er allerdings auch vom ungenauen Aufbauspiel des Gegners, was aber seine Leistung in dieser Hinsicht nur wenig schmälert. Dazu kommt, dass er immer wieder Impulse nach vorne brachte und der Spielaufbau häufig über seinen Flügel gestartet wurde. Prödl hatte die meisten Ballkontakte seiner Mannschaft (76), schlug zwei Flanken und schoss einmal aufs gegnerische Tor. Einmal setzte er sich per Dribbling bei einer Eins-gegen-Eins-Situation gegen seinen Gegenspieler durch und verlor kein einziges Mal nach einer Einzelaktion den Ball. Der kicker gab ihm die Note 3, sportal.de eine eher strenge 3,5.

Zlatko Junuzovic holt entscheidenden Elfmeter heraus

Während Prödl auf einer ungewohnten Position zum Zug kam, begann Zlatko Junuzovic wieder links in der Mittelfeldraute der Bremer. Er wurde von den HSV-Spielern, die im Kampf gegen den Abstieg, um es nett auszudrücken, eine extrem robuste Spielart an den Tag legte, mehrmals sehr hart attackiert, steckte aber nicht zurück und stellte sich jedem Zweikampf. Er entschied auch 12 seiner 20 Duelle für sich (54,6%) und ließ sich durch die harte Gangart des Gegners keinesfalls einschüchtern. In der Offensive machte er ebenfalls eine gute Figur und hatte meistens seine Beine im Spiel, wenn der SV Werder Bremen gefährlich wurde. Er selbst schoss einmal aufs gegnerische Tor, bereitete zwei Torschüsse vor und schlug eine Flanke. Seine wichtigste Szene hatte er jedoch in der 83. Minute, als er mit einem entschlossenen Antritt in den gegnerischen Strafraum kam und sich Valon Behrami nur durch einen Trikotzupfer zu helfen wusste. Schiedsrichter Stark, der über das gesamte Spiel viel zu viel laufen ließ und Rafael van der Vaart schon in der 16. Minute nach einem Foul an Vestergaard vom Platz schicken hätte müssen, reagierte diesmal richtig und entschied auf Elfmeter. Behrami sah die für dieses Foul die rote Karte, die vielleicht etwas zu hart war. Franco Di Santo verwandelte den anschließenden Elfmeter und sorgte so für wichtige drei Punkte, die die Werder-Fans auf Europa hoffen lassen. Der kicker gab Zlatko Junuzovic die Note 3, sportal.de sogar eine 2,5.

Am 30. Spieltag empfängt kommenden Samstag der Hamburger SV den FC Augsburg. Einen Tag später wartet auf den SV Werder Bremen das Auswärtsspiel gegen den SC Paderborn.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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