In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 30. Spieltag (Teil 2) – Alaba verliert die Meisterschaft, gewinnt aber weiterhin an Respekt

In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. David Alaba verlor mit dem FC Bayern München das so wichtige Spiel um die Meisterschaft gegen Borussia Dortmund, darf aber dennoch mit seiner persönlich Leistung absolut zufrieden sein, da er zusammen mit Neuer und Badstuber der beste Spieler seiner Mannschaft war. Zlatko Junuzovic steuerte beim 2:2-Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach einen Assist bei.

Borussia Dortmund hat nun vier Runden vor Schluss sechs Punkt Vorsprung auf den FC Bayern München. Bislang ist noch jede Mannschaft unter diesen Voraussetzungen Meister geworden, bis auf Werder Bremen in der Saison 1985/86 – damals stand am Ende dann doch noch der FC Bayern München ganz oben. Wenn man sich jedoch die momentane Form der Borussen ansieht (24 Meisterschaftsspiele in Folge ohne Niederlage), dann wird wohl selbst der größte Optimist in München nicht mehr an ein Wunder glauben.

Alaba hinten solide und vorne mit viel Druck

Alaba kam, wie inzwischen schon gewohnt, als linker Außenverteidiger zum Einsatz und spielte auf der linken Seite zusammen mit Ribery gegen die starken Dortmunder Blaszczykowski und Piszczek. Alaba zeigte sich von der Bedeutung des Spiels unbeeindruckt und wirkte in keiner Phase des Spiels nervös. Er verteidigte hinten absolut souverän und erzeugte gemeinsam mit Ribery viel Druck nach vorne. Alaba befreite sich immer wieder elegant aus schwierigen Situationen, traute sich viel und verlor nur selten den Ball. Während Alaba und Ribery wie gewohnt auf der linken Seite die  Gegenspieler unter Druck setzen konnten, war die ansonsten ebenfalls starke rechte Seite mit Lahm und Robben weitaus ungefährlicher. Wenn man sich die Sprints zwischen Alaba und Lahm ansieht, dann kann man erahnen, auf welcher Seite die Bayern gefährlicher waren:

 

 

 

 

 

 

 

Alle Sprints von David Alaba im Spiel gegen Borussia Dortmund

 

 

 

 

 

 

 

Alle Sprints von Philipp Lahm im Spiel gegen Borussia Dortmund

Stark im Zweikampf und gute Passquote

David Alaba hat auch vom körperlichen Zustand in den letzten Monaten stark zulegen können und gewann gegen Borussia Dortmund 17 von 27 Zweikämpfen (62,96%). Ein starker Wert, den mannschaftsintern nur Toni Kroos mit 65,22% übertreffen konnte. Alaba absolvierte 10,8 Kilometer Laufdistanz und legte die meisten Sprints aller Bayern-Spieler zurück (23). Mit 57 intensiven Läufen befindet er sich ebenfalls unter den Top 3 innerhalb seiner Mannschaft. Alaba hatte starke 81 Ballkontakte und spielte 62 Pässe, von denen 53 bei seinen Mitspielern ankamen (85,48%). Lediglich der letzte Pass wollte nicht gelingen.

Der Pechvogel des Spiels hieß Arjen Robben. Dem Niederländer gelang während den 90 Minuten nur wenig und in der 86. Minute vergab er zum ersten Mal beim elften Versuch einen Elfmeter. Roman Weidenfeller avanciert in letzter Zeit zum Elfmeter-Killer – der Goalie hielt zuletzt drei von vier Strafstößen.

Bayern München trifft am Samstag um 18:30h auf den 1. FSV Mainz 05, während Borussia Dortmund drei Stunden davor auswärts gegen den FC Schalke 04 antritt.

Turbulentes Unentschieden zwischen dem SV Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach

Auch wenn die Fans des SV Werder Bremen keinen Sieg gegen Borussia Mönchengladbach sahen, wird wohl kein einziger Zuschauer den Gang ins Stadion bereut haben. Die beiden Mannschaften trennten sich nach 90 Minuten mit einem 2:2-Unentschieden und boten den Fans eine turbulente und aufregende Partie mit vielen Höhepunkten. Rosenberg brachte die Gastgeber in der 18. Minute in Führung, Hanke drehte mit zwei Toren in der 52. und 66. Minute den Spielstand um, ehe Naldo nach einem Junuzovic-Freistoß den Ausgleich zum 2:2-Endstand per Kopf erzielte. Werder Bremen musste mehr als eine Stunde in Unterzahl agieren, da Rechtsverteidiger Sebastian Boenisch in der 27. Minute nach einer Notbremse die rote Karte sah.

Junuzovic knackt wieder die 13-Kilometer-Marke

Nach Zlatko Junuzovic könnte man guten Gewissens ein Längenmaß benennen, denn der Mittelfeldspieler läuft Woche für Woche fast exakt 13 Kilometer. Diesmal waren es genau 13,07 Kilometer, womit der österreichische Nationalspieler fast einen Kilometer mehr lief, als Lukas Schmitz, der zweitbeste Spieler in dieser Wertung. Junuzovic absolvierte 18 Sprints und starke 75 intensive Läufe, womit er in dieser Kategorie ebenfalls den Bestwert aufstellte. Der Mittelfeldspieler, der abermals rechts in der Raute zum Zug kam, hatte 51 Ballkontakte und spielte 32 Pässe, von denen 26 ankamen (81,25%). Er schoss kein einziges Mal aufs Tor, kam aber immerhin auf drei Torschussvorlagen, von denen eine zu einem Assist führte. Von seinen 15 Zweikämpfen entschied er 7 für sich (46,67%).

Vom Kicker bekam der Österreicher die Note 4,5, sportal.de sah ihn besser und gab ihm die Note 3,5. Wenn man sich die Meinungen der Fans in den Foren durchliest, dann stellt man fest, dass sie von der Leistung des Österreichers recht angetan waren. Die Fans und Trainer Schaaf wissen es zu schätzen, dass Junuzovic unglaubliche Wege gehen kann, Löcher zustellt und bis zum Schluss alles für die Mannschaft gibt. Es fehlt jedoch weiterhin die Kreativität, die vermutlich auch ein wenig darunter leiden muss, dass der Mittelfeldspieler aufopferungsvoll in der Defensive arbeiten muss. Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs hob in einem Statement nach dem Spiel Junuzovic sogar extra hervor:

„Beispielhaft muss man die Laufarbeit von Junuzovic herausstreichen, was er für Wege gemacht hat ist unglaublich. Er hat fast im Alleingang die Unterzahl aufgehoben.“

Unter diesem Gesichtspunkt ist die Note 4,5 vom Kicker sicher ein Fehlurteil, noch dazu da Junuzovic den Assist zum 2:2-Ausgleich machte. Trotzdem weiß er wohl selbst am besten, dass aus spielerischer Sicht viel Luft nach oben offen ist.

Der SV Werder Bremen trifft bereits heute Abend auf den VfB Stuttgart.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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