In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 32. Spieltag (Teil 1) – Emanuel Pogatetz mit starker Leistung im Abwehrzentrum.

In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Emanuel Pogatetz zeigte im Abwehrzentrum gegen den SC Freiburg eine starke Leistung und bekam vom Kicker die beste Note aller Hannover-96-Spieler. Beim SV Werder Bremen zeigte sich Zlatko Junuzovic trotz einer 1:2-Niederlage gegen den FC Bayern München ein wenig verbessert und auch sein Landsmann Marko Arnautovic durfte nach seiner Verletzungspause zumindest als Joker endlich wieder am Geschehen teilhaben.

Der SC Freiburg sicherte sich mit dem 0:0-Unentschieden auswärts gegen Hannover 96 endgültig den Klassenerhalt. Das Unentschieden schien rein von den statistischen Werten recht logisch zu sein, denn Hannover 96 verlor in der gesamten Saison als einzige Mannschaft keine einzige Heimpartie und der SC Freiburg war schon vor diesem Spiel seit acht Partien ohne Niederlage. Beide Serien hielten, womit besonders die Gäste, bei denen Jonathan Schmid als rechter Außenverteidiger wieder eine ordentliche Leistung zeigte, sehr gut leben konnten.

Pogatetz wieder einmal mit überragenden Zweikampfwerten

Emanuel Pogatetz stellte wieder einmal eindrucksvoll seine Zweikampfstärke unter Beweis, da er von 21 Duellen 15 für sich entschied (71,43%). Besonders beeindruckend ist seine Kopfballstärke, denn von den elf Duellen in der Luft entschied er zehn für sich. Dank dieser Werte schraubte er seine Zweikampfbilanz saisonübergreifend auf 66,7% aus – ein absolut beeindruckender Wert! Pogatetz agierte gegen die Stürmer des SC Freiburg äußerst aufmerksam, zeigte ein gutes Stellungsspiel und ging aggressiv und kompromisslos in die Zweikämpfe. Eine Vorstellung, die wohl auch Marcel Koller gefiel. Auch sein Passspiel war gegen den SC Freiburg grundsolide, denn von 53 Pässen landeten 50 bei den eigenen Mitspielern (94,34%).

Pogatetz lief insgesamt 9,74 Kilometer absolvierte acht Sprints und 29 intensive Läufe. Er hatte die drittmeisten Ballkontakte aller Spieler am Platz (77) und verfehlte zwei Mal per Kopf nur ganz knapp das gegnerische Tor. Auch bei Standardsituationen zeigte der Österreicher also wieder einmal seine Kopfballstärke und es fehlten nur Zentimeter für einen Torerfolg. Der Kicker gab dem Innenverteidiger die Note 2,5, womit er die beste Bewertung aller Hannover-96-Spieler bekam.

Schmid souverän auf der rechten Abwehrseite

Auch der Freiburger Jonathan Schmid machte eine gute Partie und überzeugte ebenfalls mit einem sicheren Passspiel. Von 36 Zuspielen kamen 33 bei seinen Mitspielern an (91,67%) – ein toller Wert, vor allem da er nicht nur nach hinten und zur Seite passte, sondern den Weg nach vorne suchte und seine Mitspieler auch mit langen Pässen einsetzte. Schmid hatte 65 Ballkontakte, schoss einmal gefährlich aufs gegnerische Tor, schlug drei Flanken und sorgte für zwei Torschussvorlagen. Von sieben Zweikämpfen gewann der 21-jährige Allrounder vier Stück (57,14%). Der Kicker gab ihm die Note 4, sportal.de gab ihm eine 3,5, was angesichts seiner Leistung wohl die genauere Bewertung ist.

Werder Bremen im freien Fall nach unten

Der SV Werder Bremen spielt gerade die schlechteste Rückrunde der Vereinsgeschichte! Die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf wartet nach der 1:2-Niederlage gegen den FC Bayern München seit sieben Spielen auf einen Sieg. In den letzten 15 Runden holten die Bremer nur magere 13 Punkte. Bayern-Trainer Heynckes setzte wieder einmal auf Rotation und ließ Alaba, Robben, Ribery und Gomez zunächst auf der Bank. David Alaba kam zu keinen Einsatzminuten und darf somit frisch ausgeruht ins Champions-League-Halbfinalrückspiel gegen Real Madrid gehen. Ribery kam in der 64. Minute für Olic und war ausschlaggebend dafür, dass die Franzosen die Partie drehen konnten. Naldo brachte in der 51. Minute die Heimmannschaft mit 1:0 in Führung, avancierte aber 24 Minuten danach zum Pechvogel, als er eine Ribery-Hineingabe in den Strafraum relativ unbedrängt ins eigene Tor bugsierte. Denn Schlusspunkt setzte der Franzose in der 90 Minute ohne fremde Mithilfe selbst, als er per Linksschuss Tormann Wiese bezwang und den Auswärtssieg perfekt  machte.

Junzuovic ein wenig verbessert

Der Mittelfeldmotor der Bremer läuft seit einigen Runden seiner Form hinterher, denn trotz großer Einsatzbereitschaft konnte er seiner Mannschaft in kreativer Hinsicht in letzter Zeit nur wenig helfen. Gerade gegen den FC Bayern München lief es aber ein wenig besser und er konnte immer wieder sein technisches Können zeigen und setzte auch in der Offensive Akzente. Überragend war wieder einmal sein gewaltiges Laufpensum, denn der österreichische Nationalspieler spulte 13,52 Kilometer ab und absolvierte 20 Sprints und 81 intensive Läufe! Junuzovic schoss drei Mal aufs gegnerische Tor, schlug ebenso viele Flanken und steuerte eine Torschussvorlage bei. Das 1:0 durch Innenverteidiger Naldo fiel durch einen gut angeschnittenen Junuzovic-Eckball, den Stürmer Pizarro für den Abwehrspieler verlängerte. Dennoch leistete sich der österreichische Nationalspieler zu viele Fehler, die Bewertung von sportal.de kann man guten Gewissens so stehen lassen: „Licht und Schatten wechselten sich bei Junuzovic stetig ab. Einer guten Flanke, folgte eine ungenaue, einem Stellungsfehler ein Ballgewinn und einem ordentlichen Torschuss dann ein Fehlpass. Alles in allem war er aber ein belebender Faktor im Spiel der Hausherren mit vielen Aktionen – aber eben guten wie schlechten.“

Arnautovic nach Verletzungspause mit Kurzeinsatz

Marko Arnautovic kam nach seiner Verletzung, die er sich beim Spielen mit seinem Hund zuzog, zum ersten Mal seit dem 03. Mai wieder zu einem Einsatz in der deutschen Bundesliga. Der 23-Jährige wurde in der 68. Minute für Trinks eingetauscht und spielte im offensiven Mittelfeld hinter den Stürmern Pizarro und Rosenberg, der in der 81. Minute für Füllkrug vom Platz musste. Der österreichische Nationalspieler lief nach seiner Einwechselung in den verbleibenden 22 Minuten 3,7 Kilometer, absolvierte vier Sprints und 20 intensive Läufe. Er gab einen Torschuss ab und steuerte eine Torschussvorlage bei. Arnautovic hatte 14 Ballkontakte, spielte 12 Pässe, von denen 11 bei seinen Mitspielern ankamen (91,67%). Ein paar Mal sah man zwar seine individuelle Klasse, er konnte dennoch keine zwingenden Aktionen herbeiführen. Mangelhaft war sein Verhalten bei gegnerischem Ballbesitz, da er sich einerseits einige Male taktisch falsch verhielt und Räume offen ließ, andererseits auch von seiner Körpersprache her nicht den Eindruck machte, als wollte er die Bayern niederlaufen, oder zumindest konsequent attackieren. Von einem frischen Spieler muss man sich in der Hinsicht mehr erwarten.

Junuzovic bekam vom Kicker die Note 4, was seine beste Bewertung seit der 25. Runde ist. Sportal.de gab dem Österreicher die Note 3,5. Arnautovic bekam vom Kicker aufgrund seiner kurzen Einsatzzeit keine Bewertung, sportal.de gab dem Offensivspieler die Note 4. Am kommenden Wochenende tritt der SV Werder Bremen auswärts gegen den VfL Wolfsburg an, während Pogatetz mit Hannover 96 zum Auswärtsspiel gegen Bayer Leverkusen anreisen muss.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert