Auf den ersten Blick wirkt diese Konstellation im Zusammenhang mit dem Begriff Topspiel etwas ungewöhnlich. Beide Teams spielen jedoch bislang eine starke Saison. Die... Das Topspiel in Deutschland: SC Freiburg vs. 1. FC Köln

_Peter Stöger - 1.FC KölnAuf den ersten Blick wirkt diese Konstellation im Zusammenhang mit dem Begriff Topspiel etwas ungewöhnlich. Beide Teams spielen jedoch bislang eine starke Saison.

Die Ausgangslage

Vor diesem Spieltag fand sich der SC Freiburg auf Platz acht der Tabelle wieder. Angesichts der Tatsache, dass die Badener nach ihrem einjährigen Zweitliga-Intermezzo erst seit einem halben Jahr wieder in der Bundesliga spielen, eine überraschend gute Platzierung. Jedoch, wer die Freiburger und ihren Trainer Christian Streich kennt, weiß, dass es sich hier um eine spielerische wie taktisch hervorragend ausgebildete Mannschaft handelt, die nebenbei noch zu den laufstärksten der Liga gehört.

Mit derzeit zehn Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz hat der SC nach unten hin sogar einen größeren Abstand als auf die internationalen Plätze, die bei sieben Punkten Rückstand durchaus nicht unerreichbar scheinen. Doch auch in diesem Punkt gilt: wer die Freiburger kennt, weiß, dass dies im Breisgau nie öffentlich zum Thema gemacht werden würde.

Das letzte Spiel am vergangenen Wochenende ging zwar – zumindest laut dem Ergebnis von 0:3 – deutlich gegen Borussia Mönchengladbach verloren, jedoch waren Freiburger über die gesamte Partie gesehen ein ebenbürtiger Gegner. Falls dieses kuriose Spiel Unentschieden oder gar zu Gunsten der Freiburger geendet hätte, wäre wohl auch kein Beobachter überrascht gewesen.

Trotz des Ausscheidens im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV unter der Woche, lässt sich Gegner Köln laut Streich „nicht aus der Ruhe bringen“, handelt es sich beim Effzeh doch um eine „stabile und abgezockte Mannschaft“. In beiden Punkten liegt Streich mit seiner Einschätzung durchaus richtig, würde unter der Regie von Trainer Peter Stöger und Sportchef Jörg Schmadtke noch nicht mal das Verschwinden des Kölner Doms für Unruhe sorgen.

Unter den beiden Verantwortlichen hat sich Köln zu einem seriösen Bundesligisten entwickelt, der mittlerweile sportlich sogar höhere Ambitionen als das tabellarische Mittelfeld formulieren kann. Vor fünf Jahren hätte man diese Bestandsaufnahme am Rhein wohl noch ins Reich der Fabeln verbannt; doch mit einem Sieg in Freiburg könnte den „Geißböcken“ sogar der Sprung auf Platz drei gelingen – eine Positionierung, die bekanntermaßen zur direkten Qualifikation für die Champions League berechtigen würde.

Aktuell liegt die Mannschaft jedoch noch auf Platz sieben und die nächste Aufgabe bei heimstarken Freiburgern wird sicher kein „Walk in the Park“. Im Vorfeld der Partie äußerte sich Stöger auch dementsprechend respektvoll dem Gegner gegenüber: „Sie machen es eigentlich immer gut.“ sagte der Österreicher. „Eine sehr fleißige Mannschaft. Es wird schwierig, dort Punkte zu holen“, so Stöger weiter.

Zahlen und Statistiken

Der SC Freiburg verlor keines der letzten elf Pflichtspiele vor eigenem Publikum gegen den 1. FC Köln. Die letzten vier Heimpartien wurden sogar allesamt gewonnen. Generell feierte Freiburg sechs der acht Saisonsiege zu Hause.

Köln ist seit sechs Spielen ohne Niederlage, nach vier Remis gab es zuletzt zwei Siege. Aus den ersten drei Spielen des Jahres holte der Effzeh sieben Punkte, das hatte es zuletzt 1992 gegeben.

Der SC Freiburg ist der laufstärkste Club der Liga. Der FC legt durchschnittlich die wenigsten Kilometer zurück.

Die Kölner stellen nach den Bayern aktuell die zweitbeste Defensive der Bundesliga, auch vorne läuft es mit 28 Treffern passabel. Freiburg dagegen kassierte bereits 33 Gegentore und weist mit 24 erzielten Toren sogar eine negative Torbilanz aus.

Mit einer Ballbesitzquote von 47,7 (Köln) und 47,2 Prozent (Freiburg), liegen beide Teams in dieser Statistik im unteren Liga-Mittelfeld. In Sachen Passquote liegt Köln aber mit 76,8 Prozent deutlich vor den Freiburgern (73,3). Dafür gibt der SC im Schnitt genau einen Schuss mehr pro Spiel ab als Köln (12,8 vs. 11,8).

Personal & Schlüsselspieler

Eine Schwachstelle der Kölner ist sicherlich die offensive Abhängigkeit von ihrem Topstürmer Anthony Modeste. Der Franzose erzielte bereits 15 Saisontore und ist somit für 54 Prozent der Tore seines Vereins zuständig. Abhilfe in diesem Punkt könnte ein Spieler wie Leonardo Bittencourt schaffen, dessen Einsatz vor der Partie aber noch fraglich war. Dafür dürfte mit Jonas Hector aber ein weiterer Schlüsselspieler rechtzeitig fit werden. Fehlen werden den Kölnern weiterhin Stammkeeper Timo Horn, Marcel Risse sowie Kapitän Matthias Lehmann.

Bei den Freiburgern ist die Offensive weniger ausrechenbar, da es mit Maximilian Philipp, Janik Haberer, Vincenzo Grifo und „Superjoker“ Nils Petersen einige treffsichere Spieler gibt. Ein klassischer Torjäger wie Modeste einer ist, fehlt Freiburg jedoch. Probleme haben die Breisgauer auch im Defensivbereich, wo mit Alexander Schwolow zwar einer der besten jungen deutschen Torhüter im Kasten steht, aber auch ein junger Türke namens Caglar Söyüncü zu finden ist, der zwar das Potential mitbringt, eines Tages zu den bessere Verteidigern in der Bundesliga zu gehören, bei dem sich momentan jedoch Licht und Schatten noch zu häufig abwechseln. Nicht zur Verfügung stehen werden Christian Streich Marc-Oliver Kempf sowie Pascal Srenzel.

So könnten sie spielen:

SC Freiburg: Schwolow – Kübler, Torrejon, Söyüncü, Günter – Frantz, Abrashi – Philipp, Grifo – Haberer – Petersen

1. FC Köln: Kessler – Ollkowski, Sörensen, Heintz, Rausch – Höger, Hector – Clemens, Bittencourt – Osako, Modeste

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