Das Spitzenspiel der deutschen Bundesliga wurde seinem Namen gerecht. In der Partie zwischen dem FC Bayern München und dem VfL Wolfsburg schrieb Robert Lewandowski... Ein Mann bricht alle Rekorde: Robert Lewandowskis Galavorstellung gegen den VfL Wolfsburg

Robert Lewandowski - FC Bayern München_abseits.atDas Spitzenspiel der deutschen Bundesliga wurde seinem Namen gerecht. In der Partie zwischen dem FC Bayern München und dem VfL Wolfsburg schrieb Robert Lewandowski Bundesliga-Geschichte, denn der Pole erzielte nach seiner Einwechslung zur Halbzeit fünf Treffer innerhalb von neun Minuten und brachte den FC Bayern, der nach dem ersten Durchgang mit 1:0 im Rückstand lag, im Alleingang auf die Siegerstraße. Wir wollen uns ansehen welche Rekorde der polnische Nationalspieler brach.

Vorweg: Falls ihr die fünf Tore noch nicht gesehen habt, dann könnt ihr sie euch hier anschauen!

Schnellster Hattrick in der Bundesliga-Geschichte

Zwischen Lewandowskis erstem und drittem Tor lagen gerade einmal 3 Minuten und 22 Sekunden. Der bisherige Rekordhalter Michael Tönnies ließ auf Twitter dem Polen seine Glückwünsche ausrichten und gratulierte fair dem neuen Rekordhalter: „Haste dir verdient“.
Tönnies erzielte am 27.08. 1991 für den MSV Duisburg beim 6:2-Sieg gegen den Karlsruher SC drei Tore in fünf Minuten. Herbert Laumen traf im Jahr 1979 für Borussia Mönchengladbach gegen Hannover 96 dreimal in sechs Minuten. Pierre-Michel Lasogga erzielte vor knapp zwei Jahren, am 06.10. 2013 für den HSV im Spiel gegen Nürnberg drei Treffer in sieben Minuten.

Lewandowskis Rekord-Hattrick war zudem gleichzeitig sein erster Hattrick überhaupt für den FC Bayern München!

Schnellster Vierer- und Fünferpack

Dass gestern auch der Rekord für den schnellsten Vierer- und Fünferpack gebrochen wurde, ist wohl keine große Überraschung. Für seinen vierten Treffer benötigte der polnische Stürmer lediglich 5 Minuten und 42 Sekunden. Martin Petrov hielt bisher diesen Rekord, als er am 30. Oktober 2004 mit dem VfL Wolfsburg beim 4:3-Sieg gegen Mainz 05 alle Treffer seiner Mannschaft innerhalb von 17 Minuten erzielte – da hatte Robert Lewandowski jedoch schon lange seinen fünften Treffer erzielt. Dieser fiel nämlich nach genau 8 Minuten und 59 Sekunden.

Robert Lewandowski hatte nach seinem fünften Tor noch zahlreiche Chancen auf weitere Treffer und mit einem sechsten Tor hätte er den Rekord von Dieter Müller eingestellt. Dieser erzielte am 17.08.1977 beim 7:2-Sieg gegen den SV Werder Bremen sechs Tore und ist somit nach wie vor der einzige Bundesliga-Spieler, der öfters als fünfmal ins Schwarze traf.

Mit Robert Lewandowski gibt es nun 14 Spieler in der deutschen Bundesliga, die fünf oder mehr Tore erzielten. Der einzige Spieler, der diese Leistung öfters als einmal schaffte ist Gerd Müller, dem dieses Kunststück gleich viermal gelang. Der letzte Fünferpack liegt allerdings schon 24 Jahre zurück und wurde von Michael Tönnies, im bereits oben erwähnten Spiel gegen den Karlsruher SC fabriziert.

Schnellster Fünferpack in den Top-Ligen

Auch in den anderen europäischen Top-Ligen gibt es keinen Spieler, der so schnell fünf Tore schoss. Im Jahr 2009 erzielte Jermain Defoe beim 9:1-Sieg gegen Wigan fünf Treffer innerhalb von 36 Minuten, was bis heute den Rekord in der höchsten englischen Spielklasse markiert. Den bisherigen Rekord in den Top-Ligen hielt allerdings der ungarische Legionär Lászlo Kubala, der am 10. Februar 1952 beim 12:1-Sieg des FC Barcelona gegen Athletic Bilbao fünf Treffer in 19 Minuten erzielte. Miroslac Klose hält den Rekord in der Serie A, der beim 6:0-Sieg gegen Bologna fünf der sechs Lazio-Tore beisteuerte und dafür 39 Minuten benötigte, wenn man die Halbzeitpause dazwischen nicht mitrechnet. Klose erzielte damals den ersten Fünferpack seit 27 Jahren in der Serie A.

Die Stimmen nach dem Spiel*:

Pep Guardiola: „Ich habe noch nie so eine Situation erlebt, weder als Trainer noch als Spieler. Fünf Tore in neun Minuten. Ich bin sehr glücklich für Robert. Du spielst 45 Minuten nicht gut und dann fallen Fünf Tore in neun Minuten. Ich kann das nicht erklären.“

Dieter Hecking (Trainer VfL Wolfsburg): „Was soll ich sagen? Ein Weltklassestürmer hat fünf Mal aufs Tor geschossen und hätte sieben Mal treffen können. Das darf natürlich nicht passieren. Wir hatten eine gute erste Halbzeit, haben es verstanden, Bayern München von unserem Tor fernzuhalten, Bayern konnte kein Tempo aufnehmen. In der zweiten Halbzeit kommen diese besagten neun Minuten. Wir dürfen nach dem 1:1 nicht 50 Sekunden später 2:1 hinten liegen. Wir müssen es heute akzeptieren, dass wir so abgewatscht werden.

Robert Lewandowski: „Ich bin natürlich sehr zufrieden. Das war Wahnsinn. Für mich ist es ein großer Abend. Nach der ersten Halbzeit lagen wir zurück. Ich wollte Gas geben, denn wir brauchten zwei Tore. Ich habe nach dem dritten oder vierten Tor auf die Anzeigetafel geguckt und war überrascht, dass noch so viel Zeit zu spielen war. Der Trainer musste nichts sagen. Ich wusste, was ich zu tun habe.“

*Quelle: bundesliga.de

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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