Im Jahr 2012 stand Jimmy Hoffer bei allen Meisterschaftsspielen seines Vereins in der Startaufstellung und konnte heuer bisher zwei Treffer und zwei Assists beisteuern.... Jimmy Hoffer im neuen Jahr bereits mit zwei Toren und zwei Assists – etabliert sich der Deutschland-Legionär endgültig als Stammspieler bei Eintracht Frankfurt?

Im Jahr 2012 stand Jimmy Hoffer bei allen Meisterschaftsspielen seines Vereins in der Startaufstellung und konnte heuer bisher zwei Treffer und zwei Assists beisteuern. Dennoch muss der Stürmer weiterhin hart um seinen Stammplatz kämpfen, denn der 24-Jährige bekommt Konkurrenz aus den eigenen Reihen. Der zuletzt verletzt gewesene Kameruner Mohamadou Idrissou sucht zwar noch nach seiner Form, ist mit der Rolle des Jokers jedoch äußerst unzufrieden und möchte wieder von Beginn an stürmen. Die beiden Torjäger harmonieren zwar gut miteinander, aber um beide Angreifer aufzustellen, müsste Trainer Armin Veh sein System wieder umstellen.

In der zweiten deutschen Bundesliga geht es momentan extrem spannend zu, denn die ersten fünf Mannschaften der Tabelle liegen nach 24 Spieltagen nur drei Zähler auseinander. Tabellenführer Greuther Fürth hat mit 50 Punkten jeweils einen Punkt Vorsprung auf Eintracht Frankfurt und den SC Paderborn 07. Knapp dahinter liegen Fortuna Düsseldorf und der FC St.Pauli mit 48 bzw. 47 Zählern.

Die personelle Situation im Sturm von Eintracht Frankfurt

Jimmy Hoffer wurde einen großen Konkurrenten in der Winterpause los, denn der griechische Mittelstürmer Theofanis Gekas, der in der Hinrunde sieben Tore in 14 Einsätzen erzielte, wechselte in die türkische Liga zu Samsunspor. Trainer Armin Veh wünschte sich Patrick Helmes als Ersatz für den ehemaligen Torschützenkönig. Die Eintracht wurde zwar mit dem Spieler einig, allerdings verhinderte der VfL Wolfsburg durch zu hohe Ablöseforderungen den Transfer. Der Zweitligist wollte Helmes vorerst nur mit einer Kaufoption ausleihen, Wolfsburg bestand jedoch im Falle eines Wechsels auf einen sofortigen Verkauf. Eintracht-Fans kritisierten, dass der Verein keinen Plan B in der Tasche hatte, denn nachdem der Helmes-Transfer fehlschlug, stand der Klub ohne weitere Kandidaten da und man entschloss sich ohne Neuzugang im Sturm in die Rückrunde zu gehen. Eine Entscheidung die durchaus ein wenig überrascht, da Armin Veh in der Vorbereitungsphase bemängelte, dass im Angriff der Mannschaft zu wenig Durchschlagskraft herrsche. In seiner Verzweiflung stellte der Trainer in einem Testmatch gegen den FC Lausanne-Sport in den 45 Minuten sogar Benjamin Köhler und Alexander Meier im Sturm auf – zwei gelernte Mittelfeldspieler. Nach einer Halbzeit sah er ein, dass diese Variante zum Scheitern verurteilt ist, weshalb er die Stürmer Jimmy Hoffer und Rob Friend einwechselte.

Das größte Problem in personeller Hinsicht ist die Verletzungsanfälligkeit des Stürmers Mohamadou Idrissou, der in der Hinrunde so wie Gekas sieben Mal traf. Der Kameruner brachte eine Sprunggelenks-Operation hinter sich, verpasste die gesamte Vorbereitung und befindet sich noch auf Formsuche. Die Rolle des Jokers liegt dem Stürmer laut eigenen Angaben zudem überhaupt nicht, aber seine derzeitige Unform verhindert Einsätze von Beginn an. Über die aktuelle Situation im Sturm der Frankfurter sind jedoch nicht alle unglücklich. Jimmy Hoffer gestand dem Kicker, dass er lügen müsste, wenn er sagen würde, dass er sich nicht freut, dass kein zusätzlicher Konkurrent kam. Jetzt liegt es an ihm allen zu beweisen, dass Frankfurt kein Stürmerproblem hat.

Die momentane Frankfurter-Stammoffensive

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eintracht Frankfurt spielt in einem 4-2-3-1-System mit Benjamin Köhler und Karim Matmour an den Flügeln, Alexander Meier im offensiven Mittelfeld und Jimmy Hoffer an vorderster Front. Der algerische Nationalspieler Karim Matmour ist so wie Hoffer einer der Gewinner der bisherigen Rückrunde, denn der 26-Jährige kam in der Hinrunde fast immer lediglich als Joker in die Partie. Beim 6:1-Sieg gegen den Lokalrivalen FSV Frankfurt erzielte er die Hälfte aller Treffer und zeigte seine bisher beste Leistung im Dress der Eintracht. In dieser Partie konnte auch Hoffer glänzen, da er zwei Tore vorbereitete und eines selbst erzielte:

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Zwei Treffer und zwei Assists im Jahr 2012

Insgesamt hält unser Legionär nun bei sieben Toren und vier Assists in 21 Einsätzen. In der Rückrunde traf er in fünf Meisterschaftsspielen zwei Mal und steuerte ebenso viele Assists bei. Er stand im Jahr 2012 in jeder Partie in der Startaufstellung und wurde vier Mal vorzeitig vom Platz genommen, immer zwischen der 64. und 82. Minute. Nur im letzten Spiel gegen Energie Cottbus durfte er über die volle Distanz spielen. In diesem Match erzielte er in der 69. Minute den einzigen Treffer der Partie. Eine Zusammenfassung des Spiels könnt ihr euch hier anschauen, das Tor von Hoffer fällt nach vier Minuten:

Über die gesamte Saison hat Hoffer einen Kicker-Notendurchschnitt von 3,00, in der Rückrunde hat er trotz seiner zwei Treffer und zwei Assists nur einen Schnitt von 3,6. Während er für seine Leistung beim Kantersieg gegen FSV Frankfurt eine 1,5 bekam, bekam er speziell bei der 2:4-Niederlage gegen den SC Paderborn (5) und beim 1:1-Unentschieden gegen Fortuna Düsseldorf (4,5) schlechte Noten. Hoffer ackert zwar brav für seine Mannschaft, verhält sich jedoch in einigen Situationen noch zu ungeschickt und probiert mit dem Kopf durch die gegnerische (Abwehr)-Wand zu laufen. Wir kennen diese Szenen auch noch aus der österreichischen Bundesliga – Hoffer bekommt den Ball, senkt seinen Kopf und will sich irgendwie durch die gegnerischen Abwehrreihen durchkämpfen. Armin Veh hat dieses Problem auch angesprochen, lobt aber dennoch den Österreicher, da er fleißig ist und für die Mannschaft viel läuft und arbeitet.

Bleibt Hoffer Stammspieler?

Der jüngste Treffer gegen Energie Cottbus gibt Hoffer sicherlich zusätzlich Selbstvertrauen und festigt zumindest kurzfristig seinen Platz im Sturmzentrum. Dennoch muss man leider sagen, dass Hoffer abgesehen vom Tor nicht allzu viel gelang, was auch seine Kicker-Note von 3,5 trotz des Siegestreffers erklärt. Hoffer wird weiterhin treffen müssen, aber auch in spielerischer Hinsicht ein wenig zulegen, da es sicher nicht mehr lange dauert, bis Mohamadou Idrissou wieder in Form kommt. Veh weiß was er am Kameruner hat und setzt etwa extra Testspiele zwischen den Meisterschaftsrunden an, die das Ziel haben, dass der Stürmer wieder Spielpraxis bekommt. Von Rob Friend kommt hingegen wenig Gefahr für Hoffer, da der Kanadier, der auch lange mit Verletzungen zu kämpfen hatte, momentan höchsten für Kurzeinsätze gut ist. Karim Matmour hat seinen Platz auf dem rechten Flügel gefunden und wird dort auch weiterhin spielen, da er seine Sache gut macht und dem Spiel der Eintracht die notwendige Breite verleiht. Das 20-jährige Talent Marcos Alvarez trifft zwar momentan regelmäßig für die Frankfurter Amateure, ist aber noch nicht so weit, um eine ernsthafte Gefahr für Hoffer zu werden. Es ist schade, dass in der Vorbereitung das Zusammenspiel zwischen Hoffer und Friend nicht gut funktionierte, denn mit seinen 1,95m würde das Sturmduo ein wenig an Maierhofer/Hoffer erinnern. Armin Veh erteilte dieser Variante jedoch bereits die Absage. Vielleicht sehen wir aber auch eine Eintracht mit Hoffer UND Idrissou wie an den Spieltagen 11, 12, 14 und 15, an denen die beiden bewiesen, dass sie gut harmonieren können. Dann müsste Veh jedoch wieder sein Spielsystem ändern, denn in diesen Runden trat er mit einem 4-4-2-System mit Raute im Mittelfeld an.

Am kommenden Sonntag stellt sich diese Frage jedoch noch nicht, da Idrissou vorerst auf der Ersatzbank Platz nehmen und weiterhin die ungeliebte Rolle des Jokers spielen muss. Eintracht Frankfurt trifft auswärts auf Hansa Rostock und es bleibt zu hoffen, dass Jimmy Hoffer selbst dem Trainer die besten Argumente liefert, um weiterhin seinen Stammplatz zu behalten.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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