Der FC Bayern München fügte dem SV Darmstadt die erste Bundesliga-Niederlage seit 33 Jahren zu. Im Mai 1982 verloren die Lilien zuletzt in der... Wieder fehlerlos als Innenverteidiger: Alaba gewinnt Duell gegen Garics

David Alaba - ÖFB-Team_abseits.atDer FC Bayern München fügte dem SV Darmstadt die erste Bundesliga-Niederlage seit 33 Jahren zu. Im Mai 1982 verloren die Lilien zuletzt in der höchsten Spielklasse gegen Borussia Mönchengladbach mit 1:6 und es dauerte danach 33 Jahre, bis der Verein wieder den Aufstieg schaffte. Heuer zeigte sich der SV Darmstadt heimstark, denn saisonübergreifend musste die Fans im Merck-Stadion am Böllenfalltor seit 14 Spielen nie als Verlierer nach Hause gehen. Obwohl die Hausherren gegen den FC Bayern München eine Stunde lang gut mitspielten, fiel die Niederlage schlussendlich mit 3:0 deutlich und verdient aus. Somit muss auch György Garics seine erste Niederlage in der neuen Saison hinnehmen – es war auch das erste Mal, dass der SV Darmstadt heuer in der Bundesliga einem Rückstand hinterherlaufen musste.

Dichtes Programm für den FC Bayern München

Für den FC Bayern war das Auswärtsspiel gegen den untypischen Bundesligisten keineswegs ein Selbstläufer. Drei Tage zuvor spielte der Rekordmeister noch in der Champions League gegen Olympiakos Piräus, aufgrund der englischen Wochen steht bereits morgen das Duell gegen den VfL Wolfsburg am Programm. Dazwischen mussten drei Punkte gegen Darmstadt erarbeitetet werden, auch weil Borussia Dortmund unter Thomas Tuchel perfekt aus den Startlöchern kam und nach fünf Runden, so wie die Bayern, das Punktemaximum erreichte. Darmstadt war vor diesem Wochenende ungeschlagen und feierte in der vierten Runde sogar einen überraschenden 1:0-Auswärtssieg gegen Bayer Leverkusen.

Guardiola lässt rotieren

Der Bundesliga-Aufsteiger lebt im Moment von der gut organisierten Defensive, die Mannschaft macht hinten die Räume eng und spielt nach Ballgeroberungen weite Bälle auf die schnellen Flügelspieler, wobei insbesondere Garics´ Vordermann Marcel Heller sich mit seiner Geschwindigkeit in die Notizblöcke einiger Scouts geschrieben haben wird. Pep Guardiola ging deshalb kein Risiko ein und gab seinen Außenverteidigern Rafinha und Bernat die Order, nur selten weit nach vorne aufzurücken, um dahinter keine Räume für Konter zu öffnen. Der Trainer nahm einige Umstellungen gegenüber dem Champions-League-Spiel in Piräus vor. Rafinha, Kimmich, Götze, Rode und Coman kamen für Lahm, Xabi Alonso, Thiago, Müller und Lewandowski in die Partie. Der zweite Anzug sollte gegen den Bundesliga-Aufsteiger ausreichen.

Alaba mit perfekter Zweikampfbilanz

David Alaba bekam von seinem Trainer keine Verschnaufpause. Wie in der dritten Runde, beim Heimspiel gegen Bayer Leverkusen, begann der österreichische Nationalspieler in der Innenverteidigung. Sehr viel Arbeit hatte unser erfolgreichster Fußball-Export jedoch nicht. Darmstadt hielt eine Stunde lang gut dagegen, schaffte es jedoch kaum gefährliche Konter zu fahren. Die beiden Bayern-Innenverteidiger Alaba und Boateng bestritten jeweils fünf Zweikämpfe, von denen jeder einzelne gewonnen wurde! Ansonsten zeigte Alaba wieder Stärken beim Spielaufbau und überzeugte mit seiner Passgenauigkeit und Übersicht. Insgesamt kam Alaba auf 107 Ballkontakte und spielte 97 Pässe, von denen 95% bei seinen Mitspielern ankamen. Er klärte zweimal den Ball aus dem eigenen Strafraum, fing einen Pass ab und schoss einmal aufs gegnerische Tor. Eine fehlerlose Leistung, die vom kicker und sportal.de dennoch “nur“ mit der Note 3 honoriert wurde, da Alaba in der Defensive einfach sehr wenig zu tun hatte.

Schwache Zweikampfbilanz, aber schuldlos an den Gegentoren

Auf der Gegenseite begann György Garics erneut als Rechtsverteidiger und hatte verglichen mit Alaba den weitaus arbeitsreicheren Nachmittag. Er agierte etwas unglücklich in seinen Zweikämpfen und entschied nur zwei seiner neun Duelle für sich (22,2%). Allerdings muss man festhalten, dass sein Zweikampfverhalten keine Konsequenzen hatte, denn kein einziges der drei Gegentore fiel über seine Seite. Garics mühte sich in der Defensive ab, fand dadurch jedoch auch kaum Situationen, wo er sich in den Angriff einschalten konnte. Mit 70% angekommenen Pässen liegt er deutlich über dem Mannschaftsschnitt von 57,72%. Er fing einen gegnerischen Pass ab und klärte viermal den Ball aus dem eigenen Strafraum. Der kicker bewertete Garics mit der Note 4,5, sportal.de gab ihm eine glatte 4.

Bereits morgen warten die nächsten beiden Aufgaben auf die Bundesligisten. Bayern München empfängt den VfL Wolfsburg, SV Darmstadt hat den SV Werder Bremen zu Gast.

Die Highlights der Partie:

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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