Weltweit gibt es zahlreiche Toptalente, die noch nicht stark im Rampenlicht stehen, aber dennoch das Potential für eine große Profikarriere haben. Einige von ihnen... Die größten Nachwuchstalente der Welt 2014 – (3)

PSV EindhovenWeltweit gibt es zahlreiche Toptalente, die noch nicht stark im Rampenlicht stehen, aber dennoch das Potential für eine große Profikarriere haben. Einige von ihnen spielen bereits bei Topklubs und sind im Begriff sich durchzusetzen, andere verdienen ihre ersten Brötchen als Fußballer bei kleineren Klubs und versuchen größere Klubs auf sich aufmerksam zu machen. In einer mehrteiligen Serie präsentiert abseits.at die besten Kicker weltweit, über die noch wenig berichtet wird und die nicht älter als 19 Jahre alt sind.

Rodrigo de Paul (Racing Club)

Der in Sarandí geborene Argentinier Rodrigo de Paul gilt als künftiger Nationalspieler und Europa-Legionär. Der 19-Jährige spielt aktuell für Racing Club und entwickelt sich trotz einer für den Klub schwierigen Phase stetig weiter. De Paul ist ein flexibler Flügelspieler, der sich immer wieder gut in die Mitte fallen lässt und Zug zum Tor hat – bisher erzielte er zwar nur drei Tore in 1 ½ Jahren für die Mannschaft aus Avellaneda, allerdings war ein Tor schöner als das andere. Vor allem seine Weitschüsse lassen das Publikum regelmäßig mit der Zunge schnalzen. Anders als viele andere junge Offensivspieler, wie etwa der zuletzt vorgestellte Leandro Paredes, ist Rodrigo de Paul ein Kicker, der auch mal Gras frisst, Defensivzweikämpfe annimmt und seine Rolle sehr diszipliniert abspult, auch wenn mal weniger gelingt.

Youri Tielemans (RSC Anderlecht)

Er ist eines der größten Talente Belgiens: Youri Tielemans vom RSC Anderlecht ist erst 16 Jahre alt, spielt sich aber schon jetzt in der ersten Elf des belgischen Topklubs fest. Tielemals ist ein defensiver Mittelfeldspieler und zugleich ein sehr pragmatischer Fußballer. Der Jungstar beschränkt sich auf das, was er kann, trickst nicht unnötig herum, macht hauptsächlich einfache Dinge – die allerdings sehr präzise und mit Weitblick. Zudem schießt der U21-Nationalspieler gute Freistöße und Eckbälle, die ebenfalls von Einfachheit und einem nicht zu übersehenden Effizienzgedanken geprägt sind. Der Belgier ist kein Kicker, der in Schönheit stirbt, sondern der hinter jeder Aktion eine Idee hat. Für Anderlecht kam er heuer schon auf 21 Einsätze, darunter vier in der Champions League. Auf der Habenseite stehen derzeit ein Treffer und zwei Assists.

Ángel Correa (San Lorenzo de Almagro)

Der 174cm große Ángel Correa ist eigentlich ein typischer Mittelstürmer, doch je länger er bei San Lorenzo spielt, desto stärker wird sein Antizipationsspiel. Mittlerweile kommt der 18-jährige Argentinier immer mehr aus der Etappe, lässt sich auch öfter auf den rechten Flügel fallen. Correa ist wendig und behauptet Bälle auch auf engem Raum sehr gut. Manchmal übertreibt er es allerdings noch und macht einen Haken zu viel bzw. läuft sich im Strafraum fest. In 32 Ligaspielen für San Lorenzo erzielte er acht Tore. In Argentinien wird er „El Ciclón“, zu Deutsch „der Zyklon“ genannt, weil er in seinen Dribblings an einen Wirbelwind erinnert. Atlético Madrid (wie auch bei Rodrigo de Paul) und der FC Valencia bekundeten bereits Interesse am Stürmer.

Okay Yokuslu (Kayserispor)

Der kreative Mittelfeldspieler Okay Yokuslu ist einer der türkischen Kicker mit dem größten Potential – allerdings bringt er es auf Klubebene noch nicht gut auf den Platz. Als Okay sein Debüt im Profifußball gab, war er gerade mal 15 Jahre alt. Das Cupspiel mit Altay Izmir gegen Tokatspor war seine erste Partie und prompt traf er… ins eigene Tor. Drei Tage später durfte er aber in der zweiten Liga von Beginn an ran und etablierte sich nach und nach zu einem wichtigen Ergänzungsspieler von Altay. Seit 2011 spielt Okay für Kayserispor und ist ein klassischer Bank-Platz-Pendler. Der feine Techniker ist in seinen Aktionen noch nicht konkret genug, verliert etwas zu viele Bälle, lässt in Ansätzen aber immer wieder sein Talent aufblitzen. Mittlerweile ist er 19 Jahre alt und avanciert auch in den U20- und U21-Auswahlen der Türkei zu einem Schlüsselspieler. Sein Vertrag läuft bis Sommer 2015, Altay Izmir hält noch die Hälfte der Transferrechte des Spielmachertypen.

Memphis Depay (PSV Eindhoven)

Der 19-jährige Memphis Depay ist einer der erfolgreichen Kicker aus der Teenagerbande von PSV Eindhoven. Die letzten beiden Saisonen nutzte der Linksaußen zum Reinschnuppern, wurde immer wieder eingewechselt. Schon bei diesen Einwechslungen bewies der junge Niederländer mit ghanaischen Wurzeln seine große Torgefahr, fiel durch sehr direktes Spiel und extrem viele Abschlüsse auf. Seit dieser Saison ist Depay bei PSV gesetzt und erzielte bisher in 28 Spielen acht Treffer, bereitete sechs weitere vor. Der 176cm große Flügelspieler ist kaum vom Ball zu trennen, wenn er sich in vollem Lauf befindet, überzeugt durch Trickreichtum und sucht schnell den Abschluss. Durch seinen markanten Zug aufs Tor, ist sein Output zwar relativ betrachtet nicht berauschend, aber da er in jedem Spiel zahlreiche Torchancen kreiert, sind seine absoluten Werte mehr als nur zufriedenstellend. Mittlerweile bestritt Depay drei Länderspiele für die niederländische Nationalelf.

Karim Rekik (PSV Eindhoven)

Im Alter von 16 Jahren wechselte der Innenverteidiger Karim Rekik aus der Rotterdamer Nachwuchsakademie zu Manchester City. Für die Citizens kam der Niederländer Rekik, dessen Familie aus Tunesien stammt, nur in einem Ligaspiel zum Einsatz und frühe Leihgeschäfte mit Portsmouth und den Blackburn Rovers verliefen nicht zufriedenstellend. Seit Sommer 2013 spielt Rekik nun aber leihweise bei PSV Eindhoven und sicherte sich seinen Platz in der Innenverteidigung. Die Leistungen des 19-Jährigen waren bis dato wechselhaft. Einige Schnitzer waren im Zuge seiner 17 Einsätze für PSV dabei und noch operiert der Abwehrspieler mit zu vielen langen Bällen. Einerseits gewinnt Rekik viele Kopfballduelle, andererseits begeht er noch zu viele Fouls. In der U19-Nationalmannschaft war Rekik in den letzten Jahren eine Stütze und erste Einberufungen in die U21 folgten. Dass er sich kurzfristig in der Premier League durchsetzen wird, muss bezweifelt werden. In der Eredivisie ist er aber schon jetzt Stammspieler bei einem Großklub und wenn er das große Potential, das ihm nachgesagt wird, ausschöpft, ist auch England mittelfristig wieder ein realistisches Thema.

Zakaria Bakkali (PSV Eindhoven)

Das wohl größte Talent, das PSV Eindhoven derzeit im Kader hat, ist aber der Belgier Zakaria Bakkali. Der gebürtige Lütticher mit marokkanischen Wurzeln ist nur 164cm groß und gerade mal 17 Jahre alt, lieferte in der Saison 2013/14 aber schon mehrere eindrucksvolle Talentproben ab. Bakkali ist ein begnadeter Dribbler, der aufgrund seines tiefen Schwerpunkts nicht nur schwer vom Ball zu trennen, sondern auch sehr schwer zu foulen ist. Seine enge Ballführung und Wendigkeit erlauben ihm erfolgreiche Läufe mit dem Ball. Auch Bakkalis Passquote und seine „tödlichen Pässe“ sind ansehnlich, allerdings hat der kleine Belgier eklatante Schwächen im Defensivbereich, wodurch er bisher erst ein Ergänzungsspieler im Team von Trainer Phillip Cocu ist. Für das belgische Nationalteam debütierte der 17-Jährige im Oktober beim 1:1 gegen Wales.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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