Vereinstreue, Engagement und Identifikation fordern die Anhänger von ihren Spielern. In einer Welt des Wettkampfes und des Geldes müssen diese aber oft zweitrangig sein.... Der spielende Fan – Klubhelden der Neuzeit (7): David Beckham

Vereinstreue, Engagement und Identifikation fordern die Anhänger von ihren Spielern. In einer Welt des Wettkampfes und des Geldes müssen diese aber oft zweitrangig sein. Vereinswechsel in bessere finanzielle und sportliche Perspektiven sind an der Tagesordnung. So ist Fußball.

Aber es gibt auch Ausnahmen: Kicker, die selber Fans ihrer Farben sind und für diese ihr Herzblut vergießen. Bubenträume, die mit einem Profivertrag beim Traumklub war wurden.

In dieser achtteiligen Serie wollen wir euch nun einige Musterexemplare dieser Gattung vorstellen: Urgesteine und Legenden, sowie noch aktive Kicker, die Spieler und Anhänger in Personalunion sind. Unterschiedliche Typen in unterschiedlichen Ligen. Wir gehen der Frage nach ob und warum man ihnen eines Tages ein Denkmal meißeln wird….

Teil 7 unserer Serie behandelt:

David Beckham – Der Popstar, der aus Old Trafford kam

Die Welt kennt ihn wie kaum einen Zweiten. David Robert Joseph Beckham, geboren am 2. Mai 1975 in London, war nicht nur ein genialer Fußballer, sondern stellt den Prototyp eines modernen FußballPROFIs dar. Er ebnete einst den Weg, den heute Cristiano Ronaldo und Co. gehen. Mit Sport hat das nichts mehr zu tun, hier geht es um Popularität: Der Kicker als Star. Die Öffentlichkeit will wissen nach welchem Parfum er riecht, welche Frau er an der Hand hat und aus welchem Auto er aussteigt. Beckham war einer der Ersten, der so richtig von der Werbeindustrie entdeckt wurde, er entsprach dem Zeitgeist und einem neuen Männerbild. Heute gehört er zu den weltweit bekanntesten Athleten. Als er anfing gegen den Ball zu treten, konnte er sich wohl nicht vorstellen, dass es einmal soweit kommen würde.

Drei Trikots

David Beckham wird als mittleres Kind eines Kücheninstallateurs und einer Friseurin 1975 im Stadtbezirk London Borough of Waltham Forest geboren. Er wächst in einem viel zu kleinen Reihenhaus mit viel zu kleinem Hintergarten auf. Also kickt der Sohn eines begeisterten Hobbyfußballers mit Freunden im nahegelegenen Ridgeway Park und jedem, der ihn fragt, erzählt David schon damals: „Eines Tages werde ich für Manchester United spielen.“ Eingepflanzt hat ihm diese Leidenschaft Vater Ted. Dieser war schon immer ein fanatischer Fan der Red Devils, die Katastrophe von München 1958, ließ das Team aus Manchester aber für ihn zu einer Obsession werden.

Zu Weihnachten bekommt Beckham jr. jedes Mal drei Trikots geschenkt: Die aktuelle „United“-Dress wird ihm vom Vater übergeben, die „Einser-Panier“ von Tottenham schenkt ihm der Großvater, der Spurs-Anhänger ist, und die Mutter unterstützt die Ballleidenschaft des Sohnes in dem sie ihm das aktuelle Nationaltrikot der englischen Mannschaft überreicht.

David spielt zunächst für die Ridgeway Rovers, einen lokalen Jugendverein. Nebenbei bringt ihm der Vater die Grundlagen „seines“ Spieles bei: Ballannahme, Ballführung, Freistoßtechnik.

Als die Zeit reif wird, in den Nachwuchs eines guten Vereines zu wechseln, entscheidet sich David für Tottenham. Anschließend spielt er zwei Jahre für die Brimsdown Rovers. Beckham selbst reflektiert diese Zeit als eine wunderschöne Jugend, die nur durch eines getrübt wird: Der Frage wie sein Herzensverein Manchester United hier in London auf ihn aufmerksam werden soll. Da hilft es auch nicht, dass er einst einen Talentwettbewerb von Bobby Charltons Fußballschule gewinnt und nach Barcelona fliegen darf, um mit den Stars vom Camp Nou zu trainieren. Die Sehnsucht nach den Red Devils bleibt. Und der Wunsch wird tatsächlich Wirklichkeit: Ein Scout beobachtet Beckham nach einem Spiel und Man. United in Person von Alex Ferguson wird vorstellig. Der 14-jährige Londoner unterschreibt schließlich bei dem Traditionsklub und muss sich gleich anhören: „Du hast zwar bei United unterschrieben, geschafft hast du es aber noch lange nicht.

Tatsächlich ist es für den Londoner zunächst schwierig. Er lebt bei Gastfamilien, muss sich im beinharten Konkurrenzkampf behaupten. Aber er beißt sich durch.

The class of ‘92

David Beckham, Nicky Butt, Paul Scholes, Gary und Phil Neville stemmen mit dem Devil’schen Nachwuchs 1992 den FA-Jugendcup in die Höhe. Beckham selbst debütiert als 17-Jähriger in der Kampfmannschaft. Dann folgt für ihn die Überraschung: Er verlässt United um bei Preston North End Spielpraxis zu sammeln. Während seiner Leihe kommt er fünf Mal zum Einsatz und lässt seine Klasse dabei aufblitzen. Seine Freistoßtechnik kann er dort verbessern, er erzielt sogar einen Treffer aus einem Corner. Kurz vor seinem zwanzigsten Geburtstag spielt er das erste Mal wieder für Manchester.

Im Jahre 2003 zehn Jahre und 265 Spiele inklusive 62 Tore nach seinem Debüt wird Beckham sagen: „Zum ersten Mal stimmt die Energie zwischen mir und dem Klub nicht mehr.“ Doch davon ist 1995 noch keine Rede, damals wird in Old Trafford das Horn zum Neuanfang geblasen: „Fergie’s Fledglings“, Sir Alex Fergusons protegierte Jungspunde, mischen die Liga auf. Die oben angesprochenen Jugendpokalsieger von 1992, zu denen auch Ryan Giggs gehört, bilden den Kern der neuen Man. United-Kampfmannschaft. Sechs Titel wird Beckham als Teil dieses Teams holen, zwei Mal den FA-Cup und 1999 kann auch der Gewinn der Champions League gefeiert werden. Die Saison 1998/99 ist mit dem „Triple“, die wohl erfolgreichste Zeit Beckhams bei seinem Traumklub.

Das rechte Mittelfeld wird Beckhams Zuhause, sein rechter Fuß lässt die Torhüter zittern. Sein Spielstil ist eine seltsame Mischung und macht ihn zu einem originären Hybridkicker: Den harten Kampfgeist dürfte er von seinem Vater, der einst kurze Zeit als Semi-Profi spielte, mitbekommen haben. Sein millimetergenauer Schuss und seine präzisen Flanken sind zu seiner besten Zeit beispiellos.

Die Videoplattform YouTube ist voll von sensationellen freekicks, die die Rosinen im Spiel des Regisseurs sind.  David Beckham ist ein rackernder Kreativspieler auf Weltniveau. Auch Trainer Ferguson lobt Beckhams Disziplin, der Londoner schiebt nach dem Training Extraschichten, um besonders an seiner Freistoßtechnik zu feilen.

Der Feind in meinem Bett ?

Ohne Zweifel, die schönste Zeit in meiner Karriere“, sagt Beckham rückblickend über seine Profikarriere bei United. Im Jahre 2013 schreibt Sir Alex Ferguson aber seine Autobiografie und widmet seinem ehemaligen Schützling darin ganze elf Seiten. David kommt dabei nicht gut weg, der Mann, der 27 Jahre lang die Geschicke der Red Devils geleitet hat und auch den halbwüchsigen Beckham aus London in den Nordwesten gelotst hat, wirft ihm Arroganz und mangelnde Kritikfähigkeit vor.

Sein Fokus war nicht mehr auf den Ball gerichtet.“, schreibt Sir Alex. Irgendwann seien Glamour, Glanz und Popularität für Beckham wichtiger geworden, als sein Broterwerb auf dem Platz. Und schuld daran, ist laut Ferguson, natürlich die bessere Hälfte: Victoria Beckham, ehemals Adams. Ein trällerndes Mitglied der Spice Girls und Superstar der 1990er. „Das Ewigweibliche zieht uns hinan….“, und hinab, ergänzen Patriarchen hier gerne.

Der Schotte wirft David Beckham vor, er habe den Autoritätsanspruch des Trainers in Frage gestellt.  Exemplarisch beschreibt er in seinem Buch eine Episode, wo es um „Becks“ vielzitierte Frisuren geht. So wollte der Spieler mit Kopfbedeckung trainieren, damit die Fotografen seinen neuen Haarschnitt noch nicht zu sehen bekommen. Ferguson, nicht nur ein Herr der alten Schule, sondern DER Herr der alten Schule, war zornig.

Beckham selbst berichtete in seiner eigenen Biografie ebenso über die zunehmenden Spannungen zwischen ihm und dem Urgestein Uniteds: Knackpunkt seiner Erzählung ist ein Training, das Beckham ausließ, weil er sich um seinen erkrankten Sohn kümmern wollte. „Der Alte“, wie Beckham seinen Trainer nennt, glaubte nach Fotos in der Boulevardpresse, der Kicker habe auf sein Kind aufgepasst, damit seine Frau einen Auftritt bei einer Charity-Veranstaltung wahrnehmen könne. Ein unglückliches Missverständnis, das das Verhältnis der beiden bröckeln ließ. Mentor und Schüler entfernen sich von einander.

David Beckham wird immer mehr zum Popstar von Old Trafford. Er posiert für Fotoshootings, zeigt Mode, rührt die Werbetrommel. Frauen wie Männer interessieren sich für seine Tätowierungen, Frisuren und Autos. 1999 besiegelt er seinen Bund mit Victoria Beckham bei einer Traumhochzeit: Schon vorher wurden die beiden zum wiederkehrenden Sujet der Yellow Press. Davids extravaganter Kleidungsstil ist hierbei noch „das geringste Übel“. Gerüchte, die mit der Wahrheit so viel zu tun haben, dass sie sogar Münchhausen peinlich wären, bekommt man in einem fort zu hören. In wieweit Beckham dafür verantwortlich ist, steht in den Sternen. Hat er sich tatsächlich zu sehr exponiert?

„Metrosexuell“ wird ein Modewort, das den neuen Männertypus à la David Beckham beschreibt: Heterosexuelle Herren, die einen auffallenden Lebensstil pflegen. Nicht nur bei jungen Burschen wird Beckham zum Posterboy, auch manche Mädels errichten einen Schrein à la „Bend it like Beckham“, denn, ja, einen Film gibt es auch, in dem „Becks“ Popularität als Rahmenhandlung verwendet wird.

Der Kicker wird zum Trendsetter: Er ist der Erste, der sich die Namen seines Kindes in die Fußballschuhe einsticken lässt: Zur WM 2002 in Japan und Südkorea werden seine Treter mit dem Namen seines Erstgeborenen auf Japanisch verschönert.

Kurzum, 2003 verlässt Beckham Manchester in Richtung Madrid. Böse Zungen meinen, dass er wegen seines wirtschaftlichen Potenzials geholt wird. Tatsächlich sind die mit seinem Namen beflockten Trikots binnen eines Tages ausverkauft. Im weißen Ballet spielen damals die besten Spieler ihrer Generation: Zidane, Ronaldo, Raul, Figo, Roberto Carlos und andere. Doch auch mit diesen kann „Becks“ in drei Saisonen keinen Titel gewinnen, erst 2006/07 steht Real wieder an der Spitze von La Liga. Hauchdünn kann die Meisterschaft vor Barcelona geholt werden.

600 Millionen US-Dollar an Marketingerlösen verdienen die Madrilenen am Engländer. Im Sommer 2007 übersiedelt Familie Beckham, die nun insgesamt drei Söhne hat, schließlich nach Los Angeles. „Ich komme nicht hierher um ein Superstar zu sein. […] Aber ich würde das hier nicht machen, wenn ich nicht denken würde, ich könnte einen Unterschied bewirken.“ Damals ist Beckham 32 Jahre alt und weiß wohl, dass seine Zeit bei einer europäischen Topmannschaft abgelaufen ist. Los Angeles Galaxy will ihn unbedingt und da er mittlerweile mehr für seine Starqualitäten berühmt ist, als für seine sportlichen Leistungen, passt er auch ganz gut in die Hauptstadt des Ruhmes. Sein Ausflug nach Beverly Hills ist der Weg eines Popstars.

Doch irgendwie entschläft Beckhams Ehrgeiz nie so wirklich: In zwei Winterpausen nutzt er die Zeit und kickt für den AC Mailand.  Immer wieder spekuliert die Presse mit einer Rückkehr nach Großbritannien zu Arsenal oder Tottenham.

Nachdem er drei Mal die Play Offs gewonnen hat, kehrt Beckham Kalifornien den Rücken zu und erlebt in Paris seinen letzten Karrierehöhepunkt. In der französischen Hauptstadt herrscht 2012 Aufbruchsstimmung: Der Hauptsponsor QTA, die Tourismusbehörde Katars, pumpt Geld in den Traditionsverein und ködert auch den alternden englischen Superstar. Mit Ibrahimović, Thiago Silva und Lavezzi träumt „Becks“ noch ein Mal den großen Traum, doch im Viertelfinale der Champions League ist gegen Barcelona Schluss. Wenigstens kann Paris St. Germain am Ende der Saison den ersten Meisterschaftsgewinn seit 1994 verzeichnen. Für David Beckham ist die Zeit des Abschiedes gekommen. „Ich habe versucht, meine Emotionen in den Griff zu kriegen, nicht zu weinen, aber in den letzten 25 Minuten war das doch sehr kompliziert. Dass man seine Karriere vor einem solchen Publikum, mit solchen Klasse-Spielern beenden darf, das ist ein Traum für jeden Fußballer„, sagt der 38-Jährige unter Tränen. Also ist im Sommer 2013 auch ein letzter Bubentraum für ihn wahr geworden.

Für Königin und Vaterland

Der Klubfußball ist das Eine, die Nationalmannschaft das Andere. Als 21-Jähriger gibt Beckham sein Nationalmannschaftsdebüt.  Obwohl er Kapitän und Stütze der Three Lions wird, bleibt seine Laufbahn durchwachsen, denn ihm ist kein Erfolg bei einer Weltmeisterschaft vergönnt. Überdies assoziiert man ihn mit einem unrühmlichen Platzverweis.

Der damalige Nationaltrainer Glenn Hoddle beschuldigt den 22-Jährigen vor der WM 1998 in Frankreich, dass er sich nicht genügend auf das Turnier konzentrieren würde. Beckham gibt die passende Antwort und erzielt ein Freistoßtor im dritten Spiel. Auf sein erstes Tor für England folgt eine bittere Enttäuschung. Im Achtelfinale revanchiert er sich für ein Foul des Argentiniers Diego Simeone mit einem Tritt gegen dessen Wade. Eigentlich eine harmlose Geschichte, aber Tätlichkeit bleibt nun mal Tätlichkeit und diese wird mit Rot bestraft.  Die Boulevardpresse hetzt in übelster Weise gegen den jungen Spieler, Beckham wird zum Sündenbock für Englands Ausscheiden.

Auch zwei Jahre danach ist das Verhältnis zwischen dem Spieler und der englischen Anhängerschaft noch schwer unterkühlt, nach dem Ausscheiden gegen Portugal bei der EM 2000 lässt sich Beckham zu einer Stinkefinger-Aktion gegenüber den eigenen Fans hinreißen. Doch ein Jahr später dreht sich das Blatt um 180 Grad und David Beckham avanciert zum Volksheld aller Briten: Unter seiner Führung als Kapitän qualifiziert sich England für die WM in Japan und Südkorea und lässt den deutschen Lieblingsgegner mit 5:1 untergehen. Beckhams Freistoßtor zum 2:2 in den letzen Nachspielminuten gegen Griechenland ebnet den Flug nach Asian.

Das Tor bringt dem damals glatzköpfigen Superstar den zweiten Platz bei der Wahl zum weltweit besten Spieler und die BBC-Trophäe als „Britischer Sportler des Jahres“ ein. Doch 2002, 2004 und 2006 scheidet England jeweils im WM/EM-Viertelfinale aus. Der Traum vom großen Coup bleibt ein Traum. Das spürt der damals 31-Jährige wohl auch, denn kurz nach dem Scheitern bei der WM in Deutschland gibt Beckham das Amt des Spielführers auf: „Die Zeit ist reif, die Armbinde weiter zu geben, da wir unter Steve McClaren in eine neue Ära eintreten. Es war eine Ehre und ein Privileg Kapitän dieses Landes gewesen zu sein.

Trotzdem betont der Mittelfeldspieler in einer sehr emotionalen Pressekonferenz, dass er gerne weiter für England spielen würde. Zunächst bleibt er unberücksichtigt, kann aber 2007 erstmals wieder auflaufen. In seiner Seele glimmt vielleicht doch noch der Hoffnungsschimmer, wenigstens noch ein Mal ein Großereignis bestreiten zu können. Die WM 2010 ist sein Ziel, doch die Achillessehne macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Der rekonvaleszente Beckham nimmt nur als Mitglied der englischen Betreuerbank an der WM teil. Es soll seine letzte Reise mit der Nationalmannschaft werden. Die Endbilanz ist ein perfekt gezeichnetes Bild seiner Leistung: Er war überall dabei, den ganz großen Titel konnte er aber nicht einfahren.

Beckham ist der erste englische Spielführer, der einen Platzverweis erhielt und der erste Spieler, der Nationalmannschaft der zwei rote Karten kassiert hat. Darüberhinaus bestritt er aber 115 Spiele für England, womit er hinter dem Tormann Peter Shilton auf Platz 2 in der ewigen Bestenliste liegt.

In vier Ländern hat er Titel gewonnen, aber in viel mehr Ländern wurde er zum Global Player. Sein soziales Engagement, seine Rolle als Ehemann und Familienvater war dabei genauso sinnbildend wie diverse Werbespots in denen er seinen knackigen Körper in die Kamera hielt oder ein Tattoo mit Rechtsschreibfehler offenbarte. Trotz all der Schlagzeilen, Designer-Ponchos und Ferraris blieb Beckham irgendwo der Bub aus dem Backsteinhaus.

Manchester United machte damals das Rennen um ihn, weil er selber ein Fan der Red Devils war und ist. Er hätte auch bei Tottenham, Arsenal oder West Ham anfangen können. Er entschied sich aber dafür, seine Heimatstadt zu verlassen um zu einem der besten englischen Klubs zu gehen. „Ich dachte, ich würde immer für Manchester United spielen.“, hat Beckham einst gesagt. Das Schicksal wollte es anders, doch an seiner Liebe für den Klub aus der Arbeiterstadt kann nicht gezweifelt werden. „We will follow United, over land and sea. We will follow United, on to victory.”

Der abseits.at – Platzheld-Check

Name: David Robert Joseph Beckham
Alter: 38
Position: Mittelfeld
Dienstzeit beim Verein: Jugend: 1991 – 1993; Profis: 1993-2003
Spiele/Tore: 265/62 (Profis)

Unvergessener Moment? Hallo, da bin ich! Ein 21-jähriger Jungspund bekommt den Ball, schaut auf, zieht ab und trifft. So beeindruckend hat sich David Beckham den Fans seines Herzensklubs vorgestellt. Aus der eigenen Hälfte zog er am 17. August 1996 ab und überhob Wimbledon-Tormann Neil Sullivan, der sich etwas zu weit von der Linie weggewagt hat. Beckham gehört zu den wenigen Spielern, die ein Tor aus der eigenen Hälfte erzielt haben.

Darum lieben ihn die Fans: „There’s only one David Beckham, one David Beckham…“, sangen die Fans der Red Devils. Beckham hat die Liebe zu Man. United mit der Muttermilch aufgesogen, der gebürtige Londoner machte selbst beim Tottenham-Training in seiner Jugend keinen Hehl aus seiner Zuneigung zu den Roten. Dort tauchte er nämlich in seinem United-Trikot auf. „Ich konnte Manchester United für zwei Jahre nicht sehen. […] Es war so schwer zu gehen.“, erzählt er viel später über seinen Abschied und verbittet sich auch jedes böse Wort über Sir Alex, denn dieser hat es ihm schließlich ermöglicht seinen Kindheitstraum wahr zu machen.

Darum liebt ihn der Verein: David Beckham kennt man mittlerweile auf der ganzen Welt. Und fast jeder weiß auch, mit welchem Klub man ihn verbinden muss. Als Mitglied der „Class of ‘92“ gehört Beckham zu einer Generation hochbegabter Spieler, die Manchester United zeitweise zum besten europäischen Klub machten. Seiner eigenen Verbundenheit hat er nach vielen Worten auch Taten folgen lassen.

Blumenspende oder Denkmal? Mit einer Sache hat Ferguson Recht: „Der Berühmtheitsaspekt ist Beckham im Weg gestanden um eine United-Legende zu werden.

Beckhams Geschichte ist trotzdem schön und selten: Der kleine David träumt von einer Karriere bei seinem Traumklub und tatsächlich darf er nicht nur bei diesem spielen, sondern hat auch einen maßgeblichen Anteil am Erfolg des Teams. Dass die große Liebe schließlich doch endet, ist schade kommt aber vor. „Häusliche“ Gewalt ging dieser Trennung voraus:  So warf „Fergie“ seinem „Star“ einen Schuh an den Kopf. Wenn so was passiert, muss man sich einfach loslösen.

Selbst die Fans sind sich nicht einig, ob man Beckham als United-Legende bezeichnen kann. Eines ist jedoch klar: Sir Alex gibt es schon als Statue vor dem Old Trafford, wenn man einen David Beckham in Bronze haben möchte, müsste der etwas entfernt stehen. Wegam Ego warats.

Marie Samstag, abseits.at

Marie Samstag

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