Erst im Jahr 2007 kauften die beiden Amerikaner Tom Hicks und George Gillette den englischen Fußballverein FC Liverpool um kolportierte 174 Millionen Pfund (ca.... FC Liverpool: Der Verkauf eines Traditionsvereins im Rückblick

Erst im Jahr 2007 kauften die beiden Amerikaner Tom Hicks und George Gillette den englischen Fußballverein FC Liverpool um kolportierte 174 Millionen Pfund (ca. 196 Millionen Euro). Nur drei Jahre später bestätigen die beiden derzeitigen Besitzer im April, dass sie die Bank Barclays Capital mit der Suche nach einem neuen Eigentümer für den hoch verschuldeten Fußballklub beauftragt haben. Bereits im Oktober wurde ein neuer Besitzer in der Person von John W. Henry gefunden.

Im Zuge der Finanzkrise und auch aufgrund interner Streitereien haben die beiden Besitzer das Interesse an dem Fußballverein verloren und wollten den Klub deshalb so schnell wie möglich wieder los werden. Ebenfalls werden immer wieder Fanproteste gegen die damaligen Eigentümer als Ursache für den Verkauf genannt.

SCHULDEN IN HÖHE VON 270 MILLIONEN EURO

Die Reds standen damals nach übereinstimmenden Medienberichten mit mehr als 270 Millionen Euro in der Kreide. Aufgrund der hohen Verschuldung des Vereins war es sehr schwierig einen neuen Besitzer zu finden und trotzdem fand man bereits nach etwa sechs Monaten einen neuen Eigentümer: Das amerikanische Unternehmen „New England Sports Ventures“. Der Kaufpreis des englischen Fußballklubs belief sich auf etwa 340 Millionen Euro. Durch diesen millionenschweren Deal wurde der FC Liverpool auch einen Großteil seiner Schulden los, welche übrigens am selben Tag fällig waren, an dem der Verein verkauft worden ist. Die beiden vorherigen Besitzer Hicks und Gillette versuchten mit allen möglichen Mitteln den Verkauf noch zu verhindern, da ihnen der Verkaufspreis viel zu niedrig erschien. Sie forderten etwa 570 Millionen Euro für den schwer verschuldeten Verein. Doch alle Maßnahmen, den Verkauf doch noch zu unterbinden schlugen fehl, und schlussendlich stellte ein Londoner Gericht die Weichen für den Verkauf des Vereins. Hätten die beiden amerikanischen Vorbesitzer den Deal noch verhindern können, so wäre der FC Liverpool wahrscheinlich in eine Insolvenz geschlittert.

ERLEICHTERUNG BEI DEN FANS

Die Fans reagierten erleichtert, als die Nachricht über den Verkauf öffentlich wurde, denn die beiden amerikanischen Vorbesitzer waren sehr unbeliebt, da sie den Verein immer tiefer in die Schuldenkrise geführt haben und auch sonst nicht immer gleicher Ansicht mit den Fans waren (Anm.: Neues Stadion etc.) Das erste Statement des neuen Eigentümers John W. Henry lautete wie gefolgt: „Wir sind hier um zu gewinnen und wir werden dafür tun, was auch immer es benötigt.“ Diese Worte stimmten die Fans zuversichtlich.

WER IST DER NEUE EIGENTÜMER?

Der neue Eigentümer ist ein Multi-Millionär, der sein Vermögen als Investmentbanker machte. Ebenfalls ihm gehört das berühmte Baseball Team Boston Red Sox, welches auch international sehr erfolgreich ist. An die Erfolge mit seinem Baseball-Team möchte der neue Besitzer auch im Fußball anknüpfen und die Reds zurück auf die Siegerstraße führen, nachdem die vergangene Saison auch sportlich nicht nach Wunsch verlaufen ist.

Der neue Besitzer hat große Pläne mit dem englischen Traditionsverein und will zukünftig auch stark in die Mannschaft investieren, um den FC Liverpool wieder dorthin zu bringen, wo er hingehört, nämlich in den höchsten europäischen Bewerb, die UEFA Champions League. Nebenbei versprach John W. Henry auch ein neues Stadion oder eine umfassende Renovierung des derzeitigen Stadions an der Anfield Road. Abzuwarten bleiben, ob sich die Fans von den vorgelegten Ideen überzeugen lassen und ihren neuen Investor bestmöglich bei der Umsetzung seiner Pläne unterstützen.

Patrick Wagner, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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