Die zweite englische Liga ist nicht zuletzt dank der Live-Übertragungen auf „DAZN“ dem österreichischen Fußballfan wohl näher denn je zuvor. Unsere fünf rot-weiß-roten Vertreter... Zwischenfazit: Die bisherigen Leistungen der österreichischen Legionäre in der englischen Championship

Andreas Weimann ÖFB Aston Villa_abseits.atDie zweite englische Liga ist nicht zuletzt dank der Live-Übertragungen auf „DAZN“ dem österreichischen Fußballfan wohl näher denn je zuvor. Unsere fünf rot-weiß-roten Vertreter haben aber allesamt eine Gemeinsamkeit: Die frustrierende Beobachter-Rolle. Nach 16 Spieltagen ist die Bilanz ernüchternd: Michael Madl und Konstantin Kerschbaumer haben eine gute Ausgangsposition zum Saisonstart mittlerweile verspielt und finden sich nun ebenso auf der Bank wieder, wie Andreas Weimann und Atdhe Nuihu. Bei Jung-Goalie Ivan Lucic zeigte der Pfeil zuletzt zumindest in die richtige Richtung.

Andreas Weimann

Wenig Neues gibt es vom ehemaligen, bei Aston Villa umjubelten Goalgetter Andreas Weimann zu berichten. Das Abenteuer „Derby County“ bleibt für den 25-Jährigen weiterhin eines zum Vergessen. Die Nummer 24, dessen Vertrag noch bis Juni 2019 läuft, stand in den ersten sieben Partien gar nicht im Kader. Danach kam er bei vier Einwechselungen auf immerhin 57 Einsatzminuten in der Liga. Der Wiener durfte lediglich im Liga Cup gegen Liverpool zum einzigen Mal in der Kampfmannschaft von Beginn an ran. Immerhin, beim ersten Einsatz in der zweiten Mannschaft gelang Weimann gleich ein Tor und eine Vorlage beim 2:0-Sieg gegen Southamptons U23. Im EFL-Trophy (quasi ein Cup-Bewerb für unterklassige und Reserve-Mannschaften) brachte er gegen Doncaster mit einem Last-Minute-Treffer Derby in die Verlängerung. Ansonsten will der Knopf einfach nicht mehr wieder aufgehen. Ein vorzeitiger Tapetenwechsel im Winter wäre wohl eine Option.

Ivan Lucic

Der 21-Jährige Torwart wechselte im Sommer vom FC Bayern in den Südwesten Englands zu Bristol City. Dort absolvierte der Wiener ein Spiel im Liga-Cup über die volle Distanz und sicherte den „Rotkehlchen“ den Aufstieg gegen den Ligakonkurrenten FC Fulham. Zuletzt saß er in Runde 16 bei einem Ligamatch zumindest erstmals auf der Bank. Der Vertrag läuft vorerst noch bis Juni 2018, mit Option auf ein weiteres Jahr.

Michael Madl

Beim FC Fulham schien der 28-Jährige Teamdebütant in der Innverteidigung der „Cottager“ gesetzt zu sein. Die heurige Bilanz liest sich in Summe gar nicht so schlecht: 650 Einsatzminuten in der zweithöchsten englischen Liga. Schaut man aber ins Detail, sieht die Sache schon etwas anders aus: Bis zur sechsten Runde war der ehemalige Sturm-Kapitän in der Innenverteidigung nämlich gesetzt, spulte dabei jeweils die volle Distanz ab. Dann folgte aber eine folgenschwere Ampelkarte gegen Burton Albion und seitdem ist der Stammplatz futsch. Ausgerechnet ein isländischer Teamspieler, Ragnar Sigurdsson krallte sich erfolgreich Madls Position des rechten Innenverteidigers. Seit Mitte September gab es in zehn Liga-Partien nur mehr zwei Einsätze, beide Spiele gingen noch dazu verloren. Beim Liga-Cup-Out gegen Bristol stand er zumindest mal wieder über die volle Distanz am Feld. Der Vertrag in der englischen Hauptstadt läuft noch bis Juni 2018.

Atdhe Nuihu

Nicht über die Joker-Rolle bei Sheffield Wednesday kommt der 1,96 Meter große Sturmtank hinaus. In 128 Einsatzminuten – die sich nur aus neun Kurzauftritten zusammensetzten – gelang bislang weder ein Tor, noch ein Assist. Gut oder schlecht: Bei der Liga-Cup Blamage gegen Cambridge stand er als Stoßstürmer zumindest 120 Minuten am Feld, jedoch leider ohne Erfolg. Der Traum vom Debüt im Nationalteam lebt jedoch zurzeit mehr denn je. Laut Berichten aus dem Kosovo hat der in Priština geborene österreichische Junioren-Nationalspieler den Antrag auf Einbürgerung gestellt, um für die neue Nationalmannschaft zu stürmen.

Konstantin Kerschbaumer

Auch für den Niederösterreicher läuft es heuer nicht mehr nach Plan. Nur in Runde eins lief der 24-Jährige auf, wurde aber bei der 1:2-Niederlage nach nicht einmal einer Stunde vom Feld genommen. Danach reichte es in den 15 Partien nur noch zu zwei taktischen Einwechslungen in der Nachspielzeit. Sonst pendelt der offensive Mittelfeldspieler zwischen „ohne Einsatz auf der Bank“ und der Tribüne. Doch wie schnell im Fußball das Pendel in die andere Richtung ausschlagen kann, weiß wohl kaum jemand besser wie Kerschbaumer. Zeit zum Profilieren bleibt noch reichlich, sein Vertrag läuft noch bis 2019.

Werner Sonnleitner, abseits.at

Werner Sonnleitner

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