Beim 1:1 gegen den FC Liverpool zeigte Mats Hummels eine herausragende Leistung. Was den Dortmunder Kapitän so gut macht, in der Analyse. Vertikalpässe, die... Mats Hummels starke Leistung gegen den FC Liverpool

Mats Hummels - Borussia Dortmund DFB_abseits.atBeim 1:1 gegen den FC Liverpool zeigte Mats Hummels eine herausragende Leistung. Was den Dortmunder Kapitän so gut macht, in der Analyse.

Vertikalpässe, die das Mittelfeld zerstückeln

Die größte und offensichtlichste Stärke von Hummels ist sein Passspiel. Seine Passtechnik ist sehr sauber, so ist er ein wichtiger Bestandteil des Dortmunder Aufbaus. Wurden nämlich Weigl und Castro zugestellt, gab es immer noch einen dritten Spieler in Hummels, der den Ball aus dem Zentrum heraus nach vorne bringen konnte. Hummels lässt sich dabei oft etwas Zeit, bevor er einen Vertikalpass spielt. Durch kleine Bewegungen, wie ein Haken oder eine minimale Körpertäuschung, bereitet er den Pass vor, indem er Bewegungen beim Gegner provoziert, die Räume für den Pass öffnen sollen. Hummels konnte immer wieder das Pressing der „Reds“ mit klugen Zuspielen überspielen. Der Innenverteidger spielte mit 106 Pässen die mit Abstand meisten Zuspiele aller Dortmunder und weist zudem eine starke Passquote auf. Insgesamt kamen 89,6% seiner Zuspiele bei seinen Mitspielern an, was aufgrund der zahlreichen Vertikalpässe sehr beachtlich ist.

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Die Positionierung Hummels‘ im Aufbau war ebenfalls interessant. Der BVB bildete eine nach rechts verschobene Dreierkette, wobei Bender und Hummels nicht wie üblich breit auffächerten, sondern recht nah beieinanderstanden. Schmelzer schob hoch und ließ Räume für Castro zum Abkippen. Dadurch, dass Hummels so viele spielmachende Aufgaben in der ersten Aufbaulinie innehaben kann, hat der BVB die Möglichkeit mehr Spieler in die Formation des Gegners zu stellen und somit eher Überzahl herzustellen. Dies ist eine der Faktoren, warum Dortmund so dominant mit Ball agieren kann.

Seine Leistung in der Defensive

Hummels ist ein sehr proaktiver Verteidiger, der seit Klopp-Zeiten gerne aggressiv nach vorne verteidigt. Er verfolgt seine zurückfallenden Gegner zwar nicht wirklich mannorientiert, da er keine Räume öffnen will, jedoch findet er oft den richtigen Moment, wo er dann trotzdem herausrückt um zumindest die Drehung des Gegners zu verhindern. Beim Liverpooler Führungstor war er jedoch im Blickpunkt, als er das Kopfballduell gegen Milner verlor und der Ball zu Origi durchrutschen konnte. Hummels schob hier weit rüber, ob er da wirklich hingehen hätte müssen ist frei zur Diskussion. Durch seinen proaktiven Spielstil und sein Herausrücken fing er die meisten gegnerischen Pässe ab. Insgesamt kam der Innenverteidiger auf  Interceptions.

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Der Strich markiert Hummels vorherige Position, er rückte weit ein um ins Kopfballduelll zu gehen. Der Ball geht dann über Bender zu Origi. Ob Hummels, wenn er die Positions gehalten hätte, effektiver hätte eingreifen können, ist die Frage.

Fazit

Hummels hatte defensiv eigentlich recht wenig zu tun, offensiv hatte er jedoch ein extrem starkes Spiel, half immer wieder dabei das Liverpooler Pressing zu durchbrechen. Mit einer 89% Passquote bei 106 gespielten Pässen und 122 Ballkontakten, 62.5 % gewonnener Zweikämpfe und einem Tor steht auch die Statistik hinter ihm.

David Goigitzer, abseits.at

David Goigitzer

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