Am Sonntag um 20.45 Uhr geht im Camp Nou das Topspiel der spanischen Meisterschaft über die Bühne. In Runde 28 trifft der amtierende spanische... Das Topspiel in Spanien: Der FC Barcelona empfängt den FC Valencia

_Primera Division Spanien
Am Sonntag um 20.45 Uhr geht im Camp Nou das Topspiel der spanischen Meisterschaft über die Bühne. In Runde 28 trifft der amtierende spanische Meister FC Barcelona auf den Traditionsverein Valencia CF. Ein Duell mit unterschiedlichen Ausgangssituationen und einer ausgeglichenen Rollenverteilung. Eine kurze Gegenüberstellung der beiden Klubs und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen.

Statistik

Die Statistik vor dieser Partie ist nicht so eindeutig wie man vielleicht vermuten würde. In den letzten zehn Aufeinandertreffen gab es fünf Siege für den FC Barcelona, drei Punkteteilungen und zwei volle Erfolge für den FC Valencia. Im Camp Nou, der Heimstätte der Katalanen konnten sich jeweils Barcelona und Valencia zweimal durchsetzen.

Das letzte Aufeinandertreffen fand Ende Oktober im Rahmen der spanischen Meisterschaft statt. Damals setzte sich der FC Barcelona in Valencia knapp mit 3:2 durch. In einer sehr emotional aufgeladenen, rassigen Partie gingen die Katalanen früh in Führung, ehe Valencia mit einem Doppelschlag nach der Pause das Spiel drehte. Barça glich wenig später erneut aus und bekam in der vierten Minute der Nachspielzeit einen fragwürdigen Elfmeter zugesprochen, den Lionel Messi zum 3:2-Endstand verwandelte.

Die Stärken und Schwächen des FC Barcelonas

Die größte Stärke von Barcelona ist mit Sicherheit die Offensive. Barça besitzt mit 77 Treffern die beste Offensive der Liga noch vor Real Madrid, die bei 69 geschossenen Toren halten. Ausschlaggebend dafür ist unter anderem das Sturmtrio rund um Lionel Messi, Neymar und Luis Suárez, die jede Partie im Alleingang entscheiden können. Die drei Offensivstars haben zusammen 51 Tore erzielt und 28 Torvorlagen gesammelt. Damit sind die drei Ausnahmekönner für mehr als zwei Drittel aller Barcelona-Treffer verantwortlich.

Für Barcelona spricht die aktuelle Form von Lionel Messi. Der Argentinier hat in den letzten 14 Ligaspielen, bis auf zweimal, immer getroffen. Der 29-Jährige Stürmer erzielt im Durchschnitt alle 85 Minuten in der Primera División ein Tor und ist damit so konstant wie kein anderer in Spanien.

Eine Schwäche von Barcelona stellt die Defensive dar. Die Mannschaft um Trainer Luis Enrique zeigt immer wieder, dass sie gerade im defensiven Bereich sehr fehleranfällig sein kann. Zu oft passieren vermeidbare Eigenfehler, wie beispielswiese am vergangenen Wochenende bei der 2:1-Niederlage gegen Deportivo La Coruña.

Ein Defizit des Teams aus Katalonien ist die „Heimschwäche“. Vor den eigenen Fans konnte man in 13 Partien neunmal gewinnen, dreimal gab es ein Unentschieden und einmal eine Pleite. Für Barcelona Verhältnisse ist dies ein schwacher Wert. In der letzten Spielzeit beispielsweise, verloren die Katalanen zuhause nur zwei Spiele und einmal gab es eine Punkteteilung. Damit ist die Blaugrana in der Heimtabelle an der vierten Stelle, hinter dem FC Sevilla, Atheltic Bilbao und Real Madrid.

Dem Team aus Katalonien stehen 18 Siege, sechs Unentschieden, drei Niederlage und die damit verbundenen 60 Zählern zu buche. Man steht damit hinter dem großen Rivalen Real Madrid auf Platz zwei in der Tabelle.

Barcelona kassiert Pleite in der Liga

Am vergangenen Spieltag kam der FC Barcelona nach der sensationellen Aufholjagd in der Champions League gegen Paris Saint Germain auf den Boden der Tatsachen zurück. Die Katalanen mussten sich gegen Deportivo La Coruña mit 1:2 geschlagen geben.

In einer chancenarmen ersten Hälfte hatte Depor die erste gute Möglichkeit in der 39. Minute, die Barcelona-Schlussmann Marc-André ter Stegen mit einer starken Parade zunichtemachte. Aus der daraus folgenden Ecke schlug dann La Coruña eiskalt zu. Ter Stegen ließ nach verlorenen Zweikampf von Innenverteidiger Javier Mascherano den Ball abklatschen und ermöglichte somit Mittelstürmer Joselu den Abschluss zum dritten Saisontreffer.

Im zweiten Durchgang ließ die Antwort der Katalanen keine 60 Sekunden auf sich warten. Luis Suárez verwertete eine Chance aus spitzem Winkel zum 1:1-Ausgleich. Deportivo hielt trotz des Gegentreffers gut dagegen und sorgte mit Konterangriffen immer wieder für Entlastung. In der 73. Minute setzte Depor-Verteidiger Alejandro Arribas einen Kopfball an den Pfosten. Den darauffolgenden zu Unrecht gegeben Eckball, verwandelte Sechser Álex Bergantiños per Kopf zum umjubelten Führungstreffer der Gastgeber. Barcelona wurde nur mehr durch Suárez noch einmal gefährlich, ansonsten hätten die Galicier im Konter noch das dritte Tor erzielen können.

Der Kader, Stärken und Schwächen des FC Valencias

Valencia hält nach 27 Spieltagen bei acht Siegen, sechs Unentschieden, 13 Niederlagen und den damit verbundenen 30 Zählern. Der Klub im Süden Spaniens hat keine gute Bilanz zu bieten und hat vor der Saison ganz andere Ziele für diese Spielzeit ausgegeben.

Der Kader hat eine Reihe von guten Spielern zu bieten. Torhüter Diego Alves, Linksverteidiger José Luis Gayá, Mittelfeldspieler Dani Parejo, Kapitän Enzo Pérez, Ex- Barça-Jungtalent Munir El Haddadi, Italiens Nationalstürmer Simone Zaza, Jungstar Santi Mina und Portugalstar Luis Nani sind die nennenswerten Namen, die dem FC Valencia zur Verfügung stehen, um nur einige zu nennen. Die Fledermäuse schaffen es zu selten die Qualität ihres Kaders in zählbare Punkte umzumünzen. Bereits letzte Saison enttäuschte man mit einem elften Platz in der Tabelle.

Für die Gastgeber sprechen die Leistungen im Jahr 2017. Die Die Fledermäuse holten in diesem Jahr in zwölf Spielen immerhin 18 Zähler. Im ganzen Herbst erreichte man aus 15 Partien nur zwölf Punkte. Der Trend geht damit klar nach oben. Beispielsweise konnte man sich von Tabellenplatz 17 auf Rang 13 verbessern und höher platzierte Gegner wie Real Madrid, Villarreal, Athletic Bilbao sowie Espanyol Barcelona besiegen.

Ein Schwachpunkt im Team von Interimstrainer Voro ist die Defensive. Mit 47 Gegentoren hat man die viertschwächste Defensive der gesamten Liga. Einzig das Schlusstrio (Osasuna, Granada, Gijón) ist in dieser Statistik noch desolater.

Ein weiterer Punkt der gegen die Gäste aus Valencia spricht ist die aktuelle Form. In den letzten vier Partien gab es nur einen vollen Erfolg gegen Leganés, ansonsten zwei Pleiten und ein Remis.

Punkteteilung am Sonntag in der Liga

Am 27. Spieltag kam der FC Valencia gegen Sporting Gijón nicht über ein 1:1-Remis hinaus.

Vor den eigenen Fans zeigten die Fledermäuse eine engagierte erste Hälfe, belohnten sich jedoch nicht für ihre gute Leistung. Im zweiten Durchgang vergab Dani Parejo per Strafstoß die große Chance auf die Führung und die Hausherren kassierten prompt fünf Minuten später den Gegentreffer. In Minute 85 sorgte Munir El Haddadi zumindest noch für einen Punktgewinn in der 27. Runde.

Fazit

Bei einer Pleite des FC Barcelonas würde die Mannschaft um Trainer Enrique wichtige Punkte im Kampf um die noch nicht aufgegebene Meisterschaft verlieren. Man hätte dann fünf Zähler Rückstand auf Tabellenführer Real Madrid, die am Samstag gegen Athletic Bilbao mit 2:1 gewannen.

Eine Niederlage für Valencia würde die Situation für die Fledermäuse nicht unbedingt einfacher machen. Mit elf Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsrang würden die Südspanier noch nicht zu 100 Prozent für diese Spielzeit durch sein.

Im Camp Nou dürfen sich die Fans beider Mannschaften auf eine spannende und hart umkämpfe Partie freuen. Es bleibt abzuwarten ob der FC Barcelona seiner Favoritenrolle im Topspiel der Runde 28 gerecht wird oder ob Valencia, wie schon gegen Real Madrid für eine weitere Überraschung sorgt.

Voraussichtliche Aufstellung FC Barcelona (4-3-3)
1 Ter Stegen – 20 Roberto, 3 Piqué, 14 Mascherano, 19 Digne – 4 Rakitić, 5 Busquets, 8 Iniesta – 10 Messi, 9 Suárez, 11 Neymar

Voraussichtliche Aufstellung Valencia CF (4-2-3-1)
1 Alves – 21 Montoya, 24 Garay, 5 Mangala, 14 Gayá – 10 Parejo, 8 Pérez – 9 El Hadaddi, 15 Orellana, 22 Mina – 12 Zaza

Alexander Friedl, abseits.at

Alexander Friedl

Schwerpunkt spanische Liga • Redakteur Sport Business Magazin • Projektmanagement FUSSBALL KONGRESS • Twitter: @alexfriedl_2

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