Am Sonntag um 20.45 Uhr findet im Estadio Santiago Bernabeu das Topspiel der spanischen Meisterschaft statt. In Runde 27 trifft der Zweitplatzierte Real Madrid... Das Topspiel in Spanien: Real Madrid empfängt Betis Sevilla

_Real Madrid Vereinswappen LogoAm Sonntag um 20.45 Uhr findet im Estadio Santiago Bernabeu das Topspiel der spanischen Meisterschaft statt. In Runde 27 trifft der Zweitplatzierte Real Madrid auf den Vierzehnten Betis Sevilla. Ein Duell mit unterschiedlichen Ausgangssituationen und einer klaren Rollenverteilung. Eine kurze Gegenüberstellung der beiden Klubs und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen.

Statistik

Wenn man sich die Statistik vor dem Duell näher führt kann Real Madrid als Favorit ausgemacht werden. In den letzten zehn Spielen gab es sieben volle Erfolge für Madrid, einmal ein Remis und nur einen einzigen Sieg für Real Betis. Im Bernabeu, der Heimstätte von den Königlichen endeten die Begegnungen mit jeweils fünf vollen Erfolgen für Real Madrid.

Das letzte Aufeinandertreffen fand in Rahmen der spanischen Meisterschaft Mitte Oktober statt. Am achten Spieltag deklassierte Real Madrid Betis Sevilla mit 6:1. Die Königlichen dominierten von Beginn an die Partie und ließen der Heimelf aus Sevilla nicht den Hauch einer Chance.

Die Stärken und Schwächen von Real Madrid

Eine der größten Stärken von Real Madrid ist die Offensive. Die Königlichen erzielten in 25 Spielen starke 67 Treffer. Damit stellt man hinter Barcelona die beste Offensive der Liga. Einen großen Anteil hat dabei der Superstar Cristiano Ronaldo. Der Portugiese erzielte in 20 Partien 18 Treffer und ist damit nicht nur bester Torschütze im Team, sondern auch auf Rang drei in der Torschützenliste der Primera División. Gleichzeitig scheint Mittelstürmer Karim Benzema immer besser in Form zu kommen. Am letzten Spieltag zeigte der 29-jährige Franzose mit einem Doppelpack und einem Assist eine seiner stärksten Saisonleistungen. Aber auch Außenstürmer Gareth Bale, Joker Álvaro Morata und Kapitän Sergio Ramos sind immer für einen Treffer gut.

Ein weiterer Punkt der für die Madrilenen spricht ist die aktuelle Form. Das weiße Ballett zeigte sich nach der kurzen Schwächephase in der Liga wieder wie gewohnt fußballerisch stark und selbstbewusst. Gegen die SD Eibar überzeugte die Elf um Trainer Zinédine Zidane in voller Linie und auch in der Champions League ließ man im Achtelfinale gegen den SSC Neapel nichts anbrennen. Anzumerken ist, dass in diesen zwei Partien fünf verschiedene Akteure als Torschützen fungierten, was die Qualität und Breite des Kaders der Madrilenen nochmals unterstreicht.

Eine Schwäche beim Team aus Madrid könnte die Defensive darstellen. Die Königlichen haben in den letzten fünf Pflichtspielen immer mindestens einen Gegentreffer kassiert. Zu oft leistet sich der Hauptstadtklub individuelle Patzer in der Abwehr und kassiert dadurch unnötige Tore. Gegen Villarreal und Valencia musste man jeweils zwei beziehungsweise gegen Las Palmas sogar drei Gegentore hinnehmen. Mit insgesamt 26 Gegentoren hat der amtierende Champions-League-Sieger zwar einen passablen Wert zu bieten, doch nicht zu verglichen mit Teams wie Villarreal, Atlético oder Barça.

Aktuell hält Real Madrid nach 25 Partien, bei einem Spiel weniger als die Konkurrenz, bei 18 Siegen, fünf Remis, zwei Niederlage und den damit verbundenen 59 Zählern.

Klasse Auftritt in der Königsklasse

Am Dienstagabend setzte sich Real Madrid im Achtelfinal-Rückspiel der UEFA Champions League mit 3:1 gegen den SSC Neapel durch und stieg mit einem Gesamtscore von 6:2 in die Runde der besten acht auf.

In einer rassigen Partie dominierten die Gastgeber aus Napoli das Geschehen und erzielten folgerichtig in der 24. Minute das 1:0. Die Königlichen regierten auf die frühe Führung in der zweiten Halbzeit mit einem Doppelschlag durch Sergio Ramos binnen sechs Minuten, wobei der zweite Treffer des Kapitäns als Eigentor gewertet wurde. In der Nachspielzeit setzte dann Morata mit dem Treffer zum 3:1 den Schlusspunkt in diesem Spiel.

Der Kader von Betis Sevilla

Real Betis hält nach 26 Spieltagen bei 28 Punkten und Platz 14 in der Tabelle. Die Mannschaft um Trainer Víctor Sánchez hat ein paar nennenswerte Namen in ihren Reihen.

Der ehemalige Ersatztorwart von Real Madrid Antonio Adán, Innenverteidiger Aïssa Mandi, Sechser Rubén Pardo, Mittelfeldmotor Dani Ceballos, Rechtsaußen Joaquín Rodríguez und Mittelstürmer Rubén Castro zählen zu den Leistungsträgern im Verein.

Der Spanier Joaquín hat in seiner Karriere schon einige erfolgreiche Jahre hinter sich. Der 35-Jährige spielte lange Zeit sehr erfolgreich für den FC Valencia, erreichte dabei den Copa del Rey-Sieg in der Saison 2007/08. Später stand der auf den Kanaren geborene Rechtsfuß noch beim FC Málaga und dem AC Florenz unter Vertrag. Mit Málaga erreiche er beispielsweise völlig überraschend das Viertelfinale der Champions League 2013 und verpasste nur knapp den Aufstieg ins Halbfinale. In der laufenden Spielzeit kam der Rechtsaußen in 17 Einsätzen zu drei Treffer und weitere vier Assists.

Rubén Castro ist mit acht Toren und weiteren drei Torvorlagen der Toptorschütze seines Teams. Der 1,68 Meter große Spanier spielt sein bereits siebtes Jahr bei den Sevillanern und war in der Vergangenheit immer der Torjäger seiner Mannschaft. Im vergangenen Jahr erzielte der mittlerweile 35-Jährige in 38 Ligaspielen starke 19 Treffer. Erst im Sommer verlängerte der Rechtsfuß seinen Vertrag um weitere drei Jahre. In seiner Karriere war er bereits bei sieben spanischen Vereinen unter Vertrag, erzielte dabei in 460 Spielen 189 Tore und bringt dadurch eine Menge Erfahrung mit in das Team. Castro trifft damit im Durchschnitt fast in jedem zweiten Match in der spanischen Liga.

Stärken und Schwächen

Die größte Stärke des Klubs aus dem Süden Spaniens ist die Tatsache, dass man in dieser Spielzeit bereits mit guten Ergebnissen auf sich Aufmerksam gemacht hat. Mannschaften wie Athletic Bilbao oder Valencia konnten bezwungen werden und gegen den FC Barcelona beispielsweise schafften die Béticos gerade erst Ende Jänner einen beeindruckenden Punktgewinn.

Die größte Schwäche ist definitiv die Offensive. Die Gäste haben in 26 Spielen lediglich 28 Tore erzielt. Nur fünf andere Teams sind in dieser Statistik noch schwächer als die Sevillaner. Real Betis verfügt zwar mit Rubén Castro über einen echten Torjäger, doch dieser ist mittlerweile schon in die Jahre gekommen. Der 35-Jährige ist nicht mehr so fit wie früher und bringt die geforderte Konstanz nicht in diesem Maß mit, wie es die Andalusier von ihm gewohnt sind. Der letzte Treffer des Mittelstürmers datiert vom 8. Jänner, von da an blieb Castro an neun Spieltagen ohne Tor.

Ein weiterer Punkt der gegen die Grün-Weißen spricht ist das Nachholspiel am vergangenen Mittwoch. Betis Sevilla verfügt über keinen so breiten, qualitativen Kader, verglichen mit anderen Teams in Spanien und dementsprechend schwierig ist es für die Mannschaft, wenn in einer Woche drei Partie zu absolvieren sind. Betis könnte dadurch in entscheidenden Situationen die nötige Spritzigkeit und Leichtigkeit fehlen, um in so einem Spiel für eine Überraschung sorgen zu können.

Remis im Nachtragsspiel

Am Mittwochabend kam Real Betis im Nachtragsspiel gegen Deportivo La Coruña nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus.

In einer Partie in der die Gastgeber aus A Coruña über 90 Minuten das Spiel bestimmten erzielte Betis in der 70. Minute die Führung, ehe in der 93. Minute Deportivo per Strafstoß den Ausgleich besorgte.

Fazit

Bei einer Pleite von Real Madrid würde die Mannschaft um Trainer Zinédine Zidane wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft verlieren. Der FC Barcelona könnte bei einem Sieg gegen Deportivo La Coruña (Sonntag, 16.15 Uhr) die Tabellenführung bei einem Spiel mehr auf vier Zähler ausbauen.

Eine Niederlage von Betis Sevilla würde ein kleiner Rückschlag für das ausgegebene Ziel Klassenerhalt darstellen. Die Béticos sind zwar neun Punkte von dem Abstiegsrängen entfernt, gesichert sind die Andalusier deshalb aber noch nicht.

Im Estadio Santiago Bernabeu dürfen sich die Fans beider Mannschaften auf eine torreiche Partie freuen. Seit 2013 gab es in diesem Aufeinandertreffen bis auf einmal immer mindestens drei Tore zu bestaunen. Es bleibt abzuwarten ob sich der Favorit durchsetzt oder ob der vermeintliche Außenseiter aus Sevilla für eine Überraschung sorgen kann.

Voraussichtliche Aufstellung Real Madrid (4-3-3)
1 Navas – 15 Carvajal, 6 Nacho, 4 Ramos, 12 Marcelo – 19 Modrić, 14 Casemiro, 8 Kroos – 17 Vazquéz, 9 Benzema, 7 Ronaldo

Voraussichtliche Aufstellung Betis Sevilla (5-4-1)
13 Adán – 12 Piccini, 23 Mandi, 20 Pezzela, 21 Tosca, 14 Durmisi – 22 Brasanac, 7 Pardo, 15 Donk, 10 Ceballos – 24 Castro

RES Real Madrid

Alexander Friedl, abseits.at

Alexander Friedl

Schwerpunkt spanische Liga • Redakteur Sport Business Magazin • Projektmanagement FUSSBALL KONGRESS • Twitter: @alexfriedl_2

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