Am Sonntag um 16.15 Uhr findet im Estadio Santiago Bernabéu das Topspiel der spanischen Meisterschaft statt. Nach der einwöchigen Länderspielpause trifft in Runde 29... Das Topspiel in Spanien: Real Madrid empfängt Deportivo Alavés

_Real Madrid Vereinswappen LogoAm Sonntag um 16.15 Uhr findet im Estadio Santiago Bernabéu das Topspiel der spanischen Meisterschaft statt. Nach der einwöchigen Länderspielpause trifft in Runde 29 der Tabellenführer Real Madrid auf den Zehntplatzierten Deportivo Alavés. Ein Duell mit unterschiedlichen Ausgangssituationen und einer klaren Rollenverteilung. Eine kurze Gegenüberstellung der beiden Klubs und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen.

Statistik

Wenn man sich die Statistik vor dem Duell näher führt kann Real Madrid als Favorit ausgemacht werden. In den letzten zehn Spielen gab es acht volle Erfolge für Madrid, ein Remis und nur einen einzigen Sieg für Alavés. Der letzte Sieg von Deportivo im Bernabéu datiert aus dem Jahr 2000 und ist damit schon 17 Jahre her.

Das letzte Aufeinandertreffen fand in Rahmen der spanischen Meisterschaft Ende Oktober statt. Am zehnten Spieltag gewann Real Madrid bei Alavés klar mit 4:1. Die Königlichen waren trotz frühem 0:1-Rückstand in allen Belangen die bessere Mannschaft und siegte unter anderem verdient durch den Hattrick von Cristiano Ronaldo auch in dieser Höhe.

Die Stärken und Schwächen von Real Madrid

Eine der größten Stärken von Real Madrid ist die Offensive. Die Königlichen erzielten in 27 Partien starke 71 Treffer. Damit stellt man hinter Barcelona die beste Offensive der Liga. Gleichzeitig hat Real in den letzten 53 Spielen immer mindestens ein Tor erzielt. Einen großen Anteil dabei hat der Superstar Cristiano Ronaldo. Der Portugiese erzielte in 22 Partien 19 Treffer und ist damit nicht nur bester Torschütze im Team, sondern auch auf Rang drei in der Torschützenliste der Primera División. Somit trifft der 32-Jährige im Durchschnitt alle 101 Minuten.

Ein weiterer Punkt der für die Madrilenen spricht ist die aktuelle Form. Das weiße Ballett zeigte sich nach kurzer Schwächephase Ende Februar beziehungsweise Anfang März wieder von ihrer fußballerisch starken und überzeugenden Seite. Von den letzten sechs Pflichtspielen ging der Hauptstadtklub fünfmal als Sieger vom Platz und nur einmal spielte man Unentschieden gegen Las Palmas. Ebenfalls anzumerken ist, dass in diesen sechs Partien neun verschiedene Akteure als Torschützen fungierten, was die Qualität und Breite des Kaders der Madrilenen nochmals unterstreicht.

Real Madrid hat mit elf von 14 gewonnen Heimspielen die beste Heimbilanz der gesamten spanischen Liga. Nur dreimal kam es zu einer Punkteteilung, damit hat die Elf um Trainer Zinédine Zidane 36 von möglichen 42 Punkten im eigenen Stadion geholt.

Eine Schwäche beim Team aus Madrid könnte die Defensive darstellen. Die Königlichen haben in den letzten sieben Pflichtspielen immer mindestens einen Gegentreffer kassiert. Zu oft leistet sich der Hauptstadtklub individuelle Patzer in der Abwehr oder unnötige Ballverluste im Mittelfeld, die häufig zu vermeidbaren Toren führen. Gegen Villarreal und Valencia musste man jeweils zwei beziehungsweise gegen Las Palmas sogar drei Gegentore hinnehmen. Mit insgesamt 28 Gegentoren hat der amtierende Champions-League-Sieger zwar einen passablen Wert zu bieten, doch Teams wie Villarreal (20), Atlético (23) oder Barça (25) sind den Königlichen in dieser Statistik voraus.

Aktuell hält Real Madrid nach 27 Partien, bei einem Spiel weniger als die Konkurrenz, bei 20 Siegen, fünf Remis, zwei Niederlage und den damit verbundenen 65 Zählern.

Der Kader von Deporitvo Alavés

Der Club Deportivo Alavés hält nach 28 Spieltagen bei 40 Punkten und Platz zehn in der Tabelle. Die Mannschaft um Trainer Mauricio Pellegrino hat einige interessante Spieler in seinen Reihen, mit denen er bereits einiges in dieser Spielzeit erreicht hat.

Für den ehemaligen dritten Torwart von Real Madrid, Fernando Pacheco, wird es vermutlich ein ganz besonderes Spiel in seinem alten „Wohnzimmer“ werden. Der 24-jährige Spanier wurde in der Jugend von Real Madrid ausgebildet, spielte lange Zeit in der zweiten Mannschaft und schaffte schließlich den Sprung in den Profikader, ehe er im Sommer 2015 zu Alavés wechselte. Unter ihm blieb der Verein aus Vitoria-Gasteiz, der Hauptstadt des Baskenlandes neunmal ohne Gegentor.

In der Abwehr sticht vor allem Linksverteidiger Theo Hernández heraus. Der erst 19-jährige Franzose gilt als eines der größten Außenverteidiger-Talente Europas, ist allerdings nur für eine Saison von Atlético Madrid ausgeliehen. Mit seinen temporeichen Vorstößen über die Seitenlinie und vier Torvorbereitungen ist der in Marseille geborene Linksfuß auch offensiv immer wieder gefährlich.

Im Mittelfeld steht mit Marcos Llorente der nächste Ex-Madrilene im Fokus. Der 22-jährige Abräumer ist für eine Spielzeit von Real Madrid ausgeliehen und spielt eine herausragende Saison bei den Basken. Er überzeugt besonders mit starken Zweikampfverhalten und seinen präzisen Seitenwechseln.

Offensiv sind Linksaußen Ibai Gómez und Mittelstürmer Deyverson Acosta die Stützen des Teams. Gómez stand lange Zeit bei Athletic Bilbao unter Vertrag, ehe er letztes Jahr im Sommer zu Alavés kam. Mit drei Toren und zwei Vorlagen sorgt er im Offensivspiel immer wieder für Gefahr. Mit Deyverson befindet sich ein weiterer Leihspieler im Kader der Blau-weißen. Der 25-jährige Brasilianer ist für eine Spielzeit vom Zweitligisten UD Levante ausgeliehen und ist mittlerweile mit sechs Treffern Toptorjäger seines Teams.

Stärken und Schwächen

Die größte Stärke des Klubs aus dem Norden Spaniens ist die Tatsache, dass man in dieser Spielzeit bereits mit guten Ergebnissen auf sich Aufmerksam gemacht hat und jedes Team schlagen kann. Mannschaften wie den FC Barcelona, Villarreal oder Sociedad konnten bezwungen werden und gegen den FC Sevilla sowie Atlético Madrid schafften die Basken mit Punkteteilungen Achtungserfolge. Außerdem steht man zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Finale der Copa del Rey. Dort trifft man Ende Mai ebenfalls in Madrid, allerdings im Vicente Calderón auf den FC Barcelona.

Ein weiterer Aspekt der für Alavés spricht ist die Auswärtsstärke. In 14 Partien in der Ferne kam „El Glorioso“, auf Deutsch „der Glorreiche“, wie sie von ihren Fans genannt werden auf 21 Zähler. Damit ist man in dieser Statistik nur acht Punkte hinter Real Madrid. Gleichzeitig kann Alavés auch auf eine starke Defensive zählen. Die Basken haben bislang nur 33 Gegentore kassiert und damit nur um fünf mehr als ihr Gegner.

Die größte Schwäche ist definitiv die Offensive. Die Gäste haben in 28 Spielen lediglich 29 Tore erzielt. Nur drei andere Teams sind in dieser Statistik noch schwächer als die Nordspanier. Deyverson ist zwar mit sechs Treffern Toptorschütze, doch insgesamt ist der gesamte Angriff zu ungefährlich und inkonstant.

Fazit

Bei einer Pleite von Real Madrid würde die Mannschaft um Trainer Zinédine Zidane wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft verlieren. Der FC Barcelona könnte bei einem Sieg im Auswärtsspiel gegen Granada viereinhalb Stunden später die Tabellenführung übernehmen. Die Katalanen halten allerdings bei einer Partie mehr als die Königlichen.

Eine Niederlage von Deporitvo Alavés würde den Traum von der Europa League endgültig begraben. Der Abstand auf Rang sechs wäre in den neun verbleibenden Runden vermutlich zu groß, um am Ende international spielen zu dürfen.

Im Estadio Santiago Bernabéu dürfen sich die Fans beider Mannschaften auf eine torreiche Partie freuen. In den letzten neun Aufeinandertreffen gab es bis auf einmal immer mindestens drei Tore zu bestaunen. Wenn Real Madrid 1:0 in Führung geht haben die Königlichen 91 Prozent ihrer Spiele immer gewonnen. Umgekehrt hat Alavés bei 0:1-Rückstand 50 Prozent ihrer Partien verloren. Dafür sollte die Form von zwei Siegen in den letzten beiden Partien den Gästen Mut machen. Es bleibt abzuwarten ob sich der Favorit wie erwartet durchsetzt oder der vermeintliche Außenseiter für eine Überraschung sorgen kann.

Voraussichtliche Aufstellung Real Madrid (4-3-3)
13 Casilla– 23 Danilo, 3 Pepe, 5 Varane, Nacho – 19 Modrić, Kroos, 22 Isco – 11 Bale, 9 Benzema, 7 Ronaldo

Voraussichtliche Aufstellung Deportivo Alavés (4-2-3-1)
1 Pacheco – 21 Kiko, 24 Feddal, 5 Laguardia, 15 Hernández – 6 Llorente, 19 García  – 18 Toquero, 8 Camarasa, 11 Gómez – 20 Deyverson

Alexander Friedl, abseits.at

Alexander Friedl

Schwerpunkt spanische Liga • Redakteur Sport Business Magazin • Projektmanagement FUSSBALL KONGRESS • Twitter: @alexfriedl_2

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