Alles was die Truppe von Pep Guardiola derzeit anfässt, wird zu Gold – oder in diesem Fall zu Silber. Der FC Barcelona holt sich... Katalanische Festspiele in Wembley

Alles was die Truppe von Pep Guardiola derzeit anfässt, wird zu Gold – oder in diesem Fall zu Silber. Der FC Barcelona holt sich mit einem mehr als souveränen 3:1 gegen Manchester United zum vierten Mal den Champions-League-Titel.

Eine irre Saison in Rot und Blau geht zu Ende. Den Meistertitel sicherte sich Barcelona mit 96 Punkten und einer Tordifferenz von +74. Von insgesamt 60 (!) Pflichtspielen verlor der FC Barcelona nur fünf. Messi gelang mit zwölf Champions-League-Treffern der Turnierrekord, den er jetzt gemeinsam mit Ruud van Nistelrooy hält. Insgesamt erzielte Messi in der laufenden Saison 50 Pflichtspieltore – längst Vereinsrekord. Der FC Barcelona als Ganzes kann die Statistik seiner geschossenen Tore auch sehen lassen: 147 Treffer in 60 Partien.

STARS UND SEMI-STARS

Aber auch wenn es ein messi-fixierter ORF-Kommentator (Sie wissen schon, der, der jedes Mal einen Herzinfarkt vortäuscht wenn Messi in Strafraumnähe ist!) es nicht gerne hören würde, aber der FC Barcelona ist keine One-Man-Show des kleinen Argentiniers. Bestes Beispiel dafür ist Pedro Rodríguez, der Torschütze zum gestrigen 1:0. Das 23jährige Eigengewächs war vor genau zwei Jahren noch für die B-Elf des FC Barcelona in der dritten spanischen Spielklasse auf Torejagd, wurde beim damaligen 2:0-Champions-League-Finalsieg gegen Manchester United eine Minute vor dem Ende eingewechselt. Heute ist er eine fixe Stütze des Teams und erzielte im Laufe der Saison 22 Treffer. Der 12fache Teamspieler erfreut sich beim FC Barcelona eines Vertrags bis 2015 und ist definitiv nur einer von vielen Helden aus der „zweiten Reihe“.

MES QUE UN CLUB – SCHON IM KINDESALTER

Die Nachwuchsarbeit ist der große Trumpf des FC Barcelona. Von klein auf wird den katalanischen Nachwuchskicker der Spielstil der weltweit besten Mannschaft eingetrichtert. Schon in jungen Jahren sollen sie den Esprit und Spielstil, den diese Mannschaft geradezu versprüht spüren und verkörpern können. Das Resultat lässt sich sehen und ist kein Zufall. Während Manchester United von Beginn weg acht Legionäre aufbot, kreuzte der FC Barcelona mit sieben Spielern aus dem eigenen Nachwuchs beim wichtigsten Spiel der europäischen Klubebene auf. Und auch wenn der Kader immer wieder punktuell verstärkt wird, auch einmal Stars wie David Villa teuer von ihren Klubs losgeeist werden, läuft das Konzept der einzubindenden Eigenbauspieler still und heimlich weiter. Sie wissen es vielleicht noch nicht, aber mit Andreu Fontás (21), Oriol Romeu (19), Nolito (24) und Martín Montoya (20) kamen heuer erneut vier Spieler aus der starken B-Elf des FC Barcelona in der Kampfmannschaft zum Einsatz. Behaglich und ohne Druck, so wie es einst mit Xavi, Iniesta und Messi gemacht wurde.

MESSI VS. NANI

Die Szene des gestrigen Spiels war zweifelsfrei das 3:1 durch David Villa. Zwar hatte der FC Barcelona Ballglück als der indisponierte Nani die Chance verpasste den Ball zu klären, aber sowohl Lionel Messis Geniestreich am rechten Flügel, als er mit einem Trick an Nani vorbeiging, der selbst auf der Play Station schwer genug ist, als auch Villas genialer Abschluss, verkörperten die unbändige Überlegenheit des spanischen Meisters gegen den englischen. Hier noch einmal zum Genießen:

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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