In diesem Teil der Reihe beschäftigen wir uns mit dem FC Tokyo. Der Verein gilt als einer der ältesten Japans, ist jedoch erst seit... FC Tokyo – Ein Verein geht den japanischen Weg (2)

Fußball in JapanIn diesem Teil der Reihe beschäftigen wir uns mit dem FC Tokyo. Der Verein gilt als einer der ältesten Japans, ist jedoch erst seit kurzem Erfolgreich. Wie immer widmen wir uns im ersten Teil der Geschichte und den Besonderheiten um den Lesern und Leserinnen ein Gefühl dafür zu geben, welche Rolle dieser Verein in der japanischen Fußballwelt spielt. Im zweiten Teil gehen wir dann auf den Kader und das Spielsystem ein. Hierbei legen wir besonders Wert darauf Talente zu erwähnen, die möglicherweise in den nächsten Jahren nach Europa wechseln könnten.

Spielsystem

Der FC Tokyo griff in dieser Saison auf zwei ziemlich unterschiedliche Spielsysteme zurück. In 12 Spielen trat man mit einem 4-4-2 System mit einer Raute im Mittelfeld auf. In den anderen 9 Ligaspielen war das Grundsystem ein 4-3-3 mit zwei 6ern.

Torwart

Stammtorwart beim FC Tokyo ist Shuichi Gonda. Der 25-Jährige stammt aus der eigenen Jugend und wurde 2007 hochgezogen. Schon 2 Jahre später machte er auf sich aufmerksam, als sein Rivale Shiota verletzt ausfiel und er für ihn einspringen musste. Er zeigte gute Leistungen und ist seitdem auch Stammtorwart. 2010 wurde er auch ins Nationalteam einberufen und ist dort seitdem als Nummer 3 gesetzt. Er kann mittlerweile auf die Erfahrung aus über 180 Spielen für den FC Tokyo zurückgreifen und gilt als einer der besten Torhüter Japans. Ende 2012 wurde er sogar von Hellas Verona zu einem Probetraining in Italien eingeladen. Sein größter Konkurrent ist der 33-jährige Hitoshi Shiota. Er wurde 2004 von der angesehenen Ryutsu Keizai University verpflichtet. Die meiste Zeit seiner Karriere war er nur Ersatztorwart und konnte nur 2007 und 2008 als Nummer 1 agieren. Er gilt als Cup-Spiezialist und wurde seit 2004 jedes Jahr in diesem Bewerb eingesetzt. Außerdem macht er beim FC Tokyo seit 2012 eine Ausbildung um nach seinem Karriereende als Torwarttrainer weiterbeschäftigt zu werden. Als dritter Torwart gilt Ryotaro Hironaga. Er galt in seiner Jugend als sehr talentiert und konnte alle Jugendmannschaften bis zur U17 durchlaufen. Allerdings gelang ihm bisher nicht der Sprung in den Profifußball, weswegen er im Sommer an Kataller Toyama verliehen wurde. Mit 24 Jahren kann er nur auf 5 Spiele in der J. League 2 für Fagiano Okayama vorweisen. Die Nummer 4 ist Kentaro Kakoi. Der 23-Jährige wurde erst im Winter von der Momoyama Gakuin University verpflichtet und konnte noch nicht in Erscheinung treten.

Innenverteidiger

In der Innenverteidigung gesetzt ist der 27-jährige Kapitän Masato Morishige. Er machte seine ersten Schritte im Profifußball 2006 bei Oita Trinita und wechselte 2010 zum FC Tokyo. Er war in Tokyo trotz großer Konkurrenz von Anfang an Stammspieler und ist seit 2013 sogar Nationalspieler. Auch dort nimmt er in der Innenverteidigung einen wichtigen Posten ein. Er kann jedoch auch als 6er eingesetzt werden. Er hat für einen Innenverteidiger eine sehr gut ausgeprägte Technik und ist bekannt für seine gute Zweikampfführung. Der Platz neben ihm ist derzeit nicht fix vergeben.

Ein Spieler, der in den letzten Jahren meist als zweiter Innenverteidiger auflief ist Kenichi Kaga. Der 30-Jährige spielte lange Zeit für Jubilo Iwata und kam 2012 zum FC Tokyo. Er spielte in seinen ersten Jahren bei Jubilo kaum eine große Rolle und wurde deswegen 2005 und 2006 an Consadole Sapporo verliehen. Dort reifte er zu einem stabilen Verteidiger heran und setzte sich nach seiner Rückkehr auch bei seinem Stammverein durch. 2010 bremste ihn eine schwere Halswirbelverletzung, die ihn über ein halbes Jahr außer Gefecht setzte. Er kämpfte sich jedoch wieder heran und spielte auch beim FC Tokyo ab 2012 eine wichtige Rolle. Er kann notfalls auch als rechter Verteidiger eingesetzt werden. Einer seiner ehemaligen Trainer vergleicht seine Spielweise mit der, des früheren italienischen Nationalspielers Christian Panucci.

Dieses Jahr jedoch tritt sein Konkurrent Kazunori Yoshimoto überraschender Weise sehr stark auf und konnte auch schon viele Spiele in dieser Saison bestreiten. Der 26-jährige Innenverteidiger stammt aus der eigenen Jugend und bestritt zwischen 2007 und 2013 nur 3 Ligaspiele für seinen Stammverein. Für die Saisonen 2009 und 2010 wurde er an den FC Gifu verliehen, wo er Stammspieler war. Doch auch nach seiner Rückkehr spielte er keine große Rolle. Dieses Jahr konnte er einen großen Sprung machen und stellt eine erstzunehmende Alternative zum alternden Kaga da.

Da man im Winter 2 Innenverteidiger abgab, und auch mit der Entwicklung von Yoshimoto nicht zu rechnen war, verpflichtete man im Januar den Brasilianer Matheus Ferraz. Der 29-Jährige spielte, mit Ausnahme einer erfolglosen Saison in Zypern, durchgehend bei kleineren, brasilianischen Vereinen, ohne wirklich auf sich aufmerksam zu machen. Auch aktuell scheint er keine guten Karten für Einsatzzeiten zu haben. Darum wurde im April der vereinslose Südkoreaner Hee-Ju Kwak verpflichtet. Der Routinier war 10 Jahre lang eine wichtige Stütze bei den Suwon Bluewings in Südkorea und musste sich im Winter 2014 einen neuen Verein suchen. Beim FC Tokyo ist er derzeit jedoch nur als Backup eingeplant. Im Sommer wurde noch zusätzlich der Italiener Michele Canini von Atalanta Bergamo ausgeliehen. Er soll, unter anderem mit seiner Körpergröße von 1,87 m, die Verteidigung weiter stabilisieren, hat aber zurzeit noch Anlaufschwierigkeiten.

Außenverteidiger

Auf der rechten Seite in der Verteidigung ist derzeit Yuhei Tokunaga gesetzt. Der 31-Jährige galt lange Zeit als Nachwuchshoffung und durchlief sämtliche Jungendnationalmannschaften. 2003 verlieh ihn die Waseda University an den FC Tokyo, wo er in 2 Jahren 20 Spiele bestritt. 2005 musste er wieder zu seiner Universitätsmannschaft zurückkehren und war dort ein Jahr aktiv. In dieser Zeit fragte sogar CF Valencia wegen einer Verpflichtung des Japaners an. Doch er entschied sich gegen diesen Schritt und wurde 2006 vom FC Tokyo verpflichtet. Dort bestritt er seit 2006 jede Saison über 30 Spiele und ist klarer Stammspieler. Einer der Gründe, warum er immer gesetzt war, ist seine Flexibilität. Erst in den letzten Jahren kristallisierte sich nämlich die rechte Seite als seine Stammposition heraus. Davor wurde er jahrelang als 6er, Innenverteidiger, linker Außenverteidiger und sogar ein paar Mal im rechten Mittelfeld eingesetzt. Er kann, trotz der großen Konkurrenz durch Uchida und Sakai rechts sowie Nagatomo links, auch 9 Spiele für die Nationalmannschaft vorweisen.

Auf der gegenüberliegenden Seite ist Kosuke Ota zu finden. Der 27-Jährige ist ebenfalls klar gesetzt und gilt auf seiner Position als einer der besten Außenverteidiger der Liga. Er wechselte 2006 im Alter von 19 Jahren in die J. League 2 zum Yokohama FC. Seine Eltern wollten eigentlich, dass er noch vor dem Profifußball ein paar Jahre an einer Universität verbringen würde, doch da sein großes Idol Kazuyoshi Miura bei diesem Verein spielte, nahm er das Angebot an. 2007 konnte er, nachdem sein Verein in die erste Liga aufstieg erstmals auf sich aufmerksam machen und zeigte auch bei der U20 WM großartige Leistungen. Da er auch im folgenden Jahr seine Leistung bestätigte, wurde er von Shimizu S-Pulse verpflichtet. Dort zeigte er weiterhin gute Leistungen und durfte 2010 sogar für das Nationalteam debütieren. 2012 wechselte er schließlich zum FC Tokyo und lehnte dafür sogar ein Angebot von Twente Enschede ab. Dort wurde er zu Beginn zwar von einer hartnäckigen Verletzung gebremst, kehrte danach jedoch genauso stark wieder zurück. Er ist, trotz der großen Konkurrenz, auch im Nationalteam ein Thema und nicht wenige Experte hätten ihn sich statt Gotoku Sakai im Kader der WM 2014 gewünscht. Sein Spiel besticht durch seine Laufbereitschaft und sein Stellungsspiel. Er legt sein Spiel sehr offensiv aus, ohne dabei jedoch ein Loch in der Abwehr zu riskieren. Regelmäßig sieht man Aktionen, bei denen er in der Offensive aushilft und dann bei einem Ballverlust sofort wieder hinten steht. Außerdem schafft er es, durch sein hervorragendes Stellungsspiel, meist seine Zweikämpfe ohne Foul zu gewinnen. Dies brachte ihm zum Beispiel 2011 den Fair Play Award ein. Gemeinsam mit Kentaro Kakoi und Naohiro Ishikawa nahm er an einer witzigen TV-Aktion teil.

Erster Ersatzmann auf beiden Seiten ist Kenta Mukuhara. Er wurde 2008 aus der eigenen Jugend hochgezogen und kann auf beiden Seiten gleichwertige Leistungen bringen. So wurde er zwischenzeitlich regelmäßig auf verschiedenen Positionen aufgestellt und spielte sogar im Mittelfeld. Derzeit hat er jedoch kaum Chancen gegen seine Qualitativ hochwertige Konkurrenz. Außerdem steht mit Riku Matsuda noch ein weiterer Außenverteidiger im Kader, der in den letzten Spielen durch Einwechselungen erste Profierfahrungen sammeln durfte.

Zentrale Mittelfeldspieler

Egal in welchem System der FC Tokyo auftritt, auf der Doppel-6 sind Takahashi und Yonemoto gesetzt. Hideto Takahashi ist ein 26-Jähriger klassischer 6er, der 2008 von der Tokyo Gakugei University zum FC Tokyo kam. Lange Zeit spielte er in der Jugend als Innenverteidiger, wurde dann aber im Profibereich zum 6er umfunktioniert, da er mit 1,80m zu klein für seine alte Position war. Seine Stärken liegen klar in der Defensive, wo er vor der Abwehr als Abräumer agiert. Seine erste erfolgreiche Saison hatte er 2011, als er mit dem FC Tokyo in die J. League 1 aufstieg. Als er 2012 seine Leistungen auch in der ersten Liga bestätigte, wurde ging alles ganz schnell. Er durfte für das Nationalteam debütieren, und wurde dort zu einem der Lieblingsspieler Zaccheronis, was dazu führte, dass er selbst im Formtief regelmäßig einberufen wurde. Außerdem kamen schnell einige Gerüchte über mögliche Interessenten aus Europa auf. Explizit wurde das Interesse mehrerer Vereine aus der deutschen Bundesliga (Hamburger SV, Borussia Mönchengladbach, Eintracht Frankfurt), sowie von Rapid Wien, Manchester United und der FC Barcelona genannt. Nach gut einem Jahr verflachte dieser Hype um ihn und es kamen die ersten kritischen Stimmen auf. Heute ist er beim FC Tokyo eine wichtige Stütze, steht jedoch nicht mehr so sehr im Fokus, wie früher. Auch im Nationalteam haben ihm ein paar Konkurrenten mittlerweile den Rang abgelaufen.

Sein Partner auf der Doppel-6 ist Takuji Yonemoto. Der 23-Jährige galt schon in seiner Jungend als großes Talent und durchlief alle Jugendnationalmannschaften. Auch den Sprung in den Profifußball schaffte er ohne große Probleme und setzte sich 2009 auf Anhieb beim FC Tokyo durch. In seiner ersten Saison startete er so beeindruckend durch, dass er in Japan sämtliche Auszeichnungen für Jugendspieler erhielt. Außerdem durfte er ein Spiel für die Nationalmannschaft bestreiten. Doch nur ein Jahr später drohte sein Traum von einer großen Karriere frühzeitig zu platzen. Am Anfang der Saison 2010 zog er sich einen Kreuzbandriss, sowie eine schwere Meniskusverletzung zu. Lange Zeit musste er um seine Karriere kämpfen und kam nach 9 Monaten Verletzungspause eindrucksvoll als Stammspieler zurück. Doch nur ein paar Spiele später Riss er sich abermals das Kreuzband und musste eine gesamte Saison pausieren. Als ihn die meisten schon abgeschrieben hatten, gab er 2012 sein Comeback und ist seitdem aus der Stammmannschaft des FC Tokyo nicht mehr wegzudenken. Seine Stärken liegen im Passspiel und in der Ballsicherheit. Er ist pressingresistent und kann die Bälle gut verteilen. In seiner erfolgreichsten Zeit wurde er vom Spielstil mit Michael Essien verglichen. In dieser Saison wird er erstmals auch auf der rechten Mittelfeldposition eingesetzt.

Erstmals bekommt auch Hideyuki Nozawa in dieser Saison kurze Einsatzzeiten. Der gelernte 8er wurde gerade erst 20 und in der Mittelfeldraute meist rechts eingesetzt. Für die 10er Position kommen in dieser Saison 2 Spieler in Frage. Sowohl Higashi, als auch Mita bekommen auf dieser Position Einsatzzeiten, werden aber auch oft auf dem Flügel eingesetzt. Durch diese Rotation bekommen beide genug Einsatzzeiten und das Spiel des FC Tokyo bleibt schwer auszurechnen. Keigo Higashi ist mit 24 Jahren der ältere der Beiden und startete seine Karriere bei Oita Trinita. Er schaffte auf Anhieb den Sprung in den Profifußball und wechselte 2011 zu Omiya Ardija. Nur zwei Jahre später verließ er seinen Verein und wechselte weiter zum FC Tokyo, wo er Yohei Kajiyama ersetzen sollte. Da er auch in Tokyo sofort seine Leistung brachte kam er sogar kurzfristig in den erweiterten Kreis der Nationalmannschaft. Seine Lieblingsposition ist die 10, wobei der aufgrund seines guten Gespürs für Laufwege auch auf den Flügeln gute Leistungen bringt. Ein Punkt, der bei ihm jedoch kritisiert wird, ist seine Torgefährlichkeit.

Der andere 10er ist der um ein Jahr jüngere Hitotaka Mita. Er wurde 2012 von der Meiji University verpflichtet und schaffte es, sich gegen Ende der Saison 2013 auf der 10er Position festzuspielen. Mita wurde in lange dafür kritisiert, nicht Mannschaftsdienlich genug zu sein und die Defensivarbeit zu vernachlässigen. Er gilt als eher extrovertiert und sammelte auch schon Erfahrungen im Ausland, als er 2 Monate bei UE Cornellà in Spanien mit trainierte. 2013 bekam er jedoch seine Probleme einigermaßen in Griff und konnte sich als ballhungriger Spieler, der immer den Ball fordert und ein Tor erzielen will einen Namen machen. Auch er wird regelmäßig als Flügelspieler eingesetzt. Mittlerweile meist nur mehr eingewechselt wird der routinierte Naotake Hanyu. Der 34-Jährige spielte die meiste Zeit seiner Karriere für JEF Chiba United und den FC Tokyo. Er war zwischen 2006 und 2008 sogar Nationalspieler. In den letzten Jahren plagen ihn jedoch relativ viele Verletzungen und so wird mit ihm nicht mehr als Stammspieler geplant. Ebenfalls auf der 10 einsetzbar ist der 21-jährige Shuto Kono. Er durchlief sämtliche Jugendnationalmannschaften Japans und konnte bei seinen Leihen in der J. League 2 schon als Stammspieler auf sich aufmerksam machen. Beim FC Tokyo bekam er jedoch bisher kaum Einsatzzeiten. Ähnlich ergeht es derzeit dem 18-jährigen Tasuku Hiraoka, der derzeit nur in der U22 Nationalmannschaft seine Leistung bringen darf. Mit Yohei Kajiyama steht sogar noch ein weiterer 10er im Kader des FC Tokyo. Der 28-Jährige debütierte 2003 für den FC Tokyo und bestritt über 200 Spiele für seine Mannschaft. Er ist ein klassescher 10er, wurde jedoch auch oft auf der 8 eingesetzt. 2013 wagte er dann den Sprung nach Europa und wurde für ein paar Monate an Panathinaikos Athen verliehen. Dort konnte er sich nicht durchsetzen und kehrte schon bald wieder nach Japan zurück. Nach seiner Rückkehr hatte er immer wieder Knieprobleme. Schließlich wurde bei ihm ein Knorpelschaden diagnostiziert und es ist fraglich, ob er sich je wieder erholt.

Flügelspieler

Da im 4-3-3 Mita beziehungsweise Higashi als Flügelspieler eingesetzt werden, wird als Pendant meist Yoshinori Muto eingesetzt. Er ist ebenfalls sowohl auf der 10, als auch am Flügel einsetzbar und schaffte erst diese Saison den Durchbruch. Der 22-Jährige wurde im Winter von der Kaio University verpflichtet, war aber davor schon Leihweise für den FC Tokyo im Einsatz. Er ist ein wuseliger, trickreicher Spieler, der immer in der Lage ist, 1 gegen 1-Situationen durch Technik und Speed für sich zu entscheiden. Ebenfalls ein Spieler dieser Sorte, aber mit weniger Einsatzzeiten ist Hiroki Kawano. Der 24-Jährige kam 2012 von Tokyo Verdy, schaffte es jedoch nie sich durchzusetzen. Auch Naohiro Ishikawa wird auf den Flanken eingesetzt. Der 33-jährige Routinier bekommt jedoch in dieser Saison kaum noch Spielzeiten, nachdem er 10 Jahre lang Stammspieler beim FC Tokyo war und über 300 Spiele für seinen Verein bestritt. Er hatte seine besten Jahre zwischen 2003 und 2005 und war eine Zeit lang auch Nationalspieler. 2005 Stand er kurz vor einem Wechsel nach Italien, der jedoch an einer schweren Knieverletzung scheiterte. Möglicherweise ein Kandidat für Einsatzzeiten in der Rückrunde ist Sotan Tanabe. Der 24-jährige Flügelspieler war für ein Jahr an den spanischen Partnerverein Sabadell FC verliehen und zeigte dort gute Leistungen. Nun kehrte er nach Japan zurück. Ob und wie mit ihm geplant wird ist nicht bekannt.

Stürmer

Im 4-2-2 als Sturmspitzen sind Watanabe und Hirayama gesetzt. Sota Hirayama galt schon in der Jugend als großartiger Torjäger. Deshalb wechselte er 2005 auch direkt von der Tsukuba University zu Heracles Almelo in die Niederlande. Dort wurde er in seiner ersten Saison sofort Stammspieler und erzielte 8 Tore. Nach der Saison wurde sein Vertrag jedoch in beidseitigem Einverständnis aufgelöst, da der Spieler über Heimweh klagte. Ein paar Tage später unterschrieb er einen Vertrag beim FC Tokyo, wo er bis 2011 Stammspieler war. In dieser Zeit durfte er auch für das Nationalteam debütieren, wobei ihm in seinem Debütmatch ein Hattrick gelang, mit dem er das Spiel von 0:2 zu einem 3:2 für Japan entschied. Dies waren jedoch auch seine einzigen Tore für das Nationalteam. 2011 brach er sich Schien- und Wadenbein und fiel durch Komplikationen beim Heilungsverlauf fast 2 Jahre aus. Seit 2013 ist er wieder Schmerzfrei und derzeit in allen Spielsystemen Stammspieler. Er ist ein großer Stürmer, der mit seiner Kopfballstärke und seinem Torriecher besticht.

Sein Sturmpartner Kazuma Watanabe ist ein ähnlicher Spielertyp. Er setzte sich bei seiner ersten Profistation 2009 bei den Yokohama Marinos auf Anhieb durch und erzielte in der Debütsaison insgesamt 21 Tore. 2012 wechselte er zum FC Tokyo, wo er sich ebenfalls sofort durchsetzte. 2013 erreichte er seine persönliche Bestmarke und erzielte 17 Saisontore in der J. League 1. Während im 4-4-2 beide Mittelstürmer gesetzt sind, wird im 4-3-3 meist rotiert. Hier kommen beide Spieler auf ähnliche Spielanteile. Als Backup für alle Positionen in der Offensive steht zu guter Letzt noch der Brasilianer Edú im Kader. Er wird beinahe jedes Spiel eingewechselt, kann auf eine große Erfahrung zurückgreifen und ist derzeit trotz des fehlenden Stammplatzes bester Torschütze seines Teams. Er spielte bereits in Europa beim VfL Bochum, FSV Mainz 05, Schalke 04, SpVgg Greuther Fürth und Beşiktaş Istanbul. Außerdem war er schon in China und Südkorea unter Vertag und kennt sich somit mit asiatischen Mentalitäten gut aus.

Fazit

Das Auftreten des FC Tokyo ist meist schwer auszurechnen, da der italienische Trainer Massimo Ficcadenti seine Mannschaft sehr variabel aufstellt und die in der offensive meist unheimlich fassettenreich rotiert wird. Kaum ein Gegner kann sich ausrechnen, auf welche Taktik er im nächsten Spiel treffen wird. Doch darin liegt auch die Schwäche des FC Tokyo in dieser Saison, denn wenn das taktische System nicht so greift, wie es sollte, gibt es meist keinen Plan B und so sind viele Spiele eine Hopp-oder-Drop-Angelegenheit. Außerdem leiden zurzeit sowohl Watanabe, als auch Hirayama unter einer Torflaute leiden. In den letzten Wochen konnte man aber aufgrund einer sehr stabilen Verteidigung einige wichtige Punkte machen und steht derzeit auf dem 5. Tabellenplatz.

Wichtige Spieler

Shuichi Gonda, Masato Morishige, Kosuke Ota, Hideto Takahashi

Größte Talente

Takuji Yonemoto (23), Yoshinori Muto (22), Hideyuki Nozawa (19)

Andreas Mejavsek

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