Die Politik von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán polarisiert auf vielen Ebenen. Dies nicht nur außenpolitisch, sondern selbst in der Innenpolitik. Sogar im so sportverrückten... Groundhopper’s Diary | Das neue Hidegkuti Nándor Stadion – Der etwas andere Neubau

_Ungarn FlaggeDie Politik von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán polarisiert auf vielen Ebenen. Dies nicht nur außenpolitisch, sondern selbst in der Innenpolitik. Sogar im so sportverrückten Ungarn sind die Leute nicht sehr begeistert von der durch ihren Ministerpräsidenten ins Leben gerufenen Stadionoffensive, zumal einerseits eine vernünftige Auslastung der millionenschweren Bauobjekte bei Ligaspielen – der Zuschauerschnitt der aktuellen Erstligasaison beträgt 2.653 Besucher pro Spiel – nicht gegeben ist und andererseits dieses Geld im Bildungs- und Gesundheitswesen viel dringender benötigt gewesen wäre.

Auf jeden Fall wurde ein hoher Preis bezahlt, um die desolate Stadionlandschaft in unserem Nachbarland auf ein halbwegs internationales Niveau zu hieven. Allerdings muss man hierbei auch zu Gute halten, dass bisher alle Projekte in die Tat umgesetzt worden sind und sich die Stadien in Ungarns höchster Spielklasse nun auf alle Fälle das Niveau der österreichischen Bundeliga erreicht haben. In naher Zukunft wird sich an den laufenden Verbesserungen auch nichts ändern. Es ist sogar davon auszugehen, dass in Ungarn bald mehr Stadien von internationalem Format stehen werden, als in Österreich, denn die im (teilweise vollständigen) Umbauprojekte in Miskolc, Székesfehérvár, Szombathely, bei Vasas Budapest und dem Budapester Nationalstadion werden in naher Zukunft fertiggestellt werden und erhöhen die Zahl der modernen Fußballarenen des Landes noch einmal deutlich.

Aber auch bei den Zweiligisten werden schon Stadien für eine mögliche Erstligazugehörigkeit gebaut. So steht beim Tabellenführer aus dem ostungarischen Balmazújváros bereits ein schmuckes Kleinstadion für 2.250 Besucher und auch im noch östlicher liegenden Kisvárda, dessen Verein derzeit auf dem dritten Rang der zweitklassigen NB II liegt, ist eine Arena für 3.000 Besucher in Bau.

Das neue Stadion in Kisvárda wird eine Ähnlichkeit mit dem jüngsten Neuzugang der ungarischen Stadien, dem Új Hidegkuti Nándor Stadion haben. Die neue Heimstätte des Hauptstadtklubs MTK Budapest wurde auf dem Areal des alten Stadions errichtet. Mit dessen Abriss wurde Im Dezember 2014 begonnen und nach einer Bauzeit von weniger als zwei Jahren, wurde das Stadion am 13.10.2016 mit einem Freundschaftsspiel gegen Sporting Lissabon feierlich eröffnet.

Es handelt sich hierbei um einen vollständigen Neubau, weil kein Tribünenelement des alten Stadion stehen blieb und das Spielfeld nun nicht mehr parallel zum BVSC-Stadion in der Sport utca ist, sondern im Winkel von 90° gedreht wurde. Der Kostenpunkt betrug 7,26 Milliarden Forint, also umgerechnet 24,2 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte der Kosten wurden vom ungarischen Staat getragen.

Bei der Namensgebung war man nicht sehr kreativ und fügte einfach das Wort „Neu“ vor den alten Stadionnamen, sodass es nun offiziell Új Hidegkuti Nándor Stadion genannt wird. Kreativer war man beim Bau. Das Stadion ist zwar vollständig ummantelt, hat aber nur zwei Längstribünen und Steinwände hinter den Toren. Im Innenraum des Stadions wirken die beiden Längstribünen ziemlich mächtig, jedoch ist es doch etwas gewöhnungsbedürftig, dass bewusst keine Zuschauerbereiche hinter den Toren errichtet wurden, obwohl dies zumindest mit kleinen Tribünen möglich gewesen wäre. Man bekommt auf jeden Fall einen sterilen und kühlen Eindruck vermittelt. Die Besucher sind jedenfalls gespalten über dieses Bauwerk, denn die Bandbreite der Meinungen verläuft vom hässlichsten Stadion der Welt bis hin zum Standpunkt, dass es eigentlich sehr gelungen ist, weil es sich doch deutlich von anderen Neubauten unterscheidet.

Am besten macht man sich selbst einmal Bild vor Ort. Bei einem Stadionbesuch sollte man aber dennoch genug Zeitpolster einplanen. Selbst wenn MTK Budapest kein Zuschauermagnet ist, so muss man sich vor dem Ticketkauf noch eine Fancard lösen und daher zweimal anstellen.

Für den Besucher leider nicht ersichtlich ist die hinter dem Tor der Südseite im Boden verankerte Gedenktafel für den am 12.11.2015 im Alter von 32 Jahren an Krebs verstorbenen Torhüter Márton Fülöp. Ungarns ehemaliger Nationaltorwart, der viele Jahre bei diversen Vereinen in England im Tor stand, begann seine Karriere im Nachwuchs von MTK Budapest. Es ist aber auf jeden Fall eine schöne Geste seitens des Vereins dieses Tor nach dem viel zu früh verstorbenen Keeper zu benennen und somit den Gedanken an ihn aufrecht zu erhalten.

MTK Budapest – Debreceni VSC 1:1 (0:0)

Das Spiel gegen Debrecen war – nach dem ersten Ligaspiel gegen Gyirmót – das zweite Meisterschaftsspiel in diesem Stadion und das dritte insgesamt.

An diesem Nachmittag kamen 1.657 Zuschauer in das 5.322 Besuchern Platz bietende Stadion. Man könnte meinen, dass diese Zahl schwach war, aber sie lag nur knapp unter dem Schnitt in dieser Runde der NB I, der bei 1.760 Besuchern pro Spiel war. Trotz einiger Fans der Gäste und dem MTK-Maskottchen Gedeon, der Gans, kam im Stadion leider kaum Atmosphäre auf. Die Fans aus Debrecen hatten lediglich einige Transparente im Gästesektor hängen und supporteten gar nicht. Einige Fans von MTK (ein Fanblock war nicht auszumachen) fielen ab und an durch Fangesänge auf.

In den ersten 45 Minuten passierte auch auf dem Rasen nicht wirklich viel, aber nach dem Seitenwechsel wurde die Partie um einiges annehmbarer. In der 58.Minute gab es nach einem Foul des Debrecener Tormanns einen gerechtfertigten Elfmeter für MTK Budapest, der durch Kanta sicher verwandelt wurde.

Durch den Rückstand war Debrecen gezwungen mehr für das Spiel zu tun. Mittelfeldakteur Holman trieb sein Team in der Schlussphase immer wieder an, doch keine der Chancen wollte der Debrecener Angriff rund um den slowakischen Ex-Internationalen Robert Vittek im Tor unterbringen.

Kurz vor dem Ende der Nachspielzeit gab es noch einen Freistoß für Debrecen vom linken Spielfeldrand. Holman trat zur Ausführung an und zirkelte den Ball in die Mitte, wo ihn Freund, Feind und der MTK-Tormann verpassten, sodass der Ball den Weg in die Maschen fand. Debrecen jubelte, der Schiedsrichter pfiff das Spiel überhaupt nicht mehr an und schickte den Anhang der Budapester etwas frustriert in den Samstagabend.

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Heffridge

Philipp Karesch alias Heffridge wurde 1979 in Wien geboren und hatte von Kindesbeinen an die Lust am Reisen und Fußball zu spielen. Durch diese Kombination bedingt, zieht es ihn nach wie vor auf die Fußballplätze dieser Welt. Die dort gesammelten Eindrücke sind ein fixer Bestandteil der abseits.at-Kolumne Groundhopper's Diary.

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