Ziemlich genau 100 Meilen (also etwa 160 Kilometer) mussten wir zurücklegen, um nach Glasgow zu gelangen. Und an diesem Vormittag war es endlich so... Groundhopper’s Diary | Olympia – Über Goldmedaillen und wahre Olympiatouristen – Teil 2

Ziemlich genau 100 Meilen (also etwa 160 Kilometer) mussten wir zurücklegen, um nach Glasgow zu gelangen. Und an diesem Vormittag war es endlich so weit: Auf halber Strecke gab es in Schottland die ersten Wolken und einen ordentlichen Regenschauer. Glücklicherweise verzog sich dieser aber sehr bald wieder, sodass es bei unserer Ankunft in Glasgow schon wieder trocken war. Da wir bereits zwei Stunden vor Spielbeginn Glasgow erreichten, konnten wir unser Auto in Stadionnähe abstellen. Die Gegend um den Celtic Park ist wahrlich nicht berauschend, aber deswegen war man auch nicht hier.

Celtic Glasgow – Inter Mailand 1:1 (1:0)

Kurz vor der Abreise aus Wien entdeckte ich, dass Celtic am Tag unseres Besuchs in Glasgow Inter Mailand für ein Testspiel geladen hatte. Da ich natürlich im Vorfeld nicht wusste, wie begehrt Tickets für dieses Spiel waren, wurden diese noch von zu Hause aus bestellt und in weiterer Folge beim Stadion hinterlegt abgeholt. Jedoch hätte man auch vor Ort leicht ein Ticket bekommen können, denn es waren nur rund 20.000 Besucher im Stadion. Aber selbst bei dieser eher schwächeren Kulisse war der Celtic Park von innen sehr imposant. Kaum ein anderes Stadion auf dieser Welt hat auf dieser (eher geringen) Tribünenfläche so viele Sitzplätze (immerhin 60.832). Das heutige Spiel fand im Gedanken an die „Lisbon Lions“ statt, die 1967 in Lissabon den Europacup der Meister mit einer nur aus Schotten bestehenden Mannschaft gewonnen haben. Der damalige Finalgegner war – wie könnte es auch anders sein – Inter Mailand. Nach der Ehrung der noch lebenden Spieler von damals, ging die Neuauflage dieses Spiels mit den aktuellen Kadern der beiden Vereine um 13.30 Uhr los. Inter spielte keineswegs mit einer B-Mannschaft, sondern bot die meisten seiner Stars in der Anfangsformation auf. Allerdings zeigten diese nicht wirklich den Einsatz, den sie in einem Bewerbsspiel gezeigt hätten. Celtic übernahm das Kommando und kam zu zahlreichen Chancen. Inter kam vor der Pause so gut wie nie aus der eigenen Hälfte und so war es auch folgerichtig, dass Celtic durch Commons in der 41. Minute in Führung ging. Nach dem Seitenwechsel schwanden aber bei den Schotten nach und nach die Kräfte, sodass die Italiener dadurch gezwungen waren, etwas mehr für das Spiel zu tun. Nicht ganz unverdient fiel dann der Ausgleich in der 88. Minute durch Palacio. Inter konnte – ohne sich tatsächlich ernsthaft anstrengen zu müssen – ein Unentschieden gegen Celtic erringen. Für die Schotten war dies ebenfalls ein gelungener Test für die Spiele in der Champions League-Qualifikation. Die Teilnahme an der Gruppenphase der Champions League ist in dieser Saison wohl das oberste Ziel des Vereins, denn die schottische Meisterschaft sollte – nach dem vorläufigen Abhandenkommens des einzigen Rivalen um diesen Titel – wohl nur mehr Formsache sein.

USA – Kolumbien 3:0 (1:0)

Zwischen dem Celtic Park und dem Hampden Park lagen nur wenige Meilen, sodass man diese kurze Strecke sehr schnell bewältigen konnte. In der Nähe des schottischen Nationalstadion gab es auch noch eine Vielzahl an Parkplätzen, denn es war bereits im Vorfeld klar, dass die Besucherkulisse beim Frauenfußball nicht besonders hoch sein würde. Der Spielplan bescherte uns aber zumindest ein Spiel des Serienolympiasiegers und mehrmaligen Weltmeisters im Damenfußball, der USA. 11.313 Besucher waren schließlich im 52.500 fassenden Oval, um überwiegend Hope Solo, Alex Morgan und den anderen amerikanischen Schönheiten bei ihrem Auftritt zuzusehen. Der Hampden Park ist im Übrigen sehr schön in einen Hang gebaut worden, sodass man von außen gar nicht vermutet, dass sich dort ein Stadion mit solch einer hohen Kapazität befindet.

Als wir uns kurz vor Spielbeginn auf unsere Plätze begaben, wartete User „weisshaar“, der ebenfalls zu Olympia nach Glasgow reiste, dort schon auf uns. Gegner der US-Amerikanerinnen war an diesem Nachmittag Kolumbien. Die Südamerikanerinnen wussten immerhin durch ihre Künstlernamen wie Tatiana, Sandra oder Lady Andrade zu überzeugen. Sportlich war aber schon ein deutlicher Klassenunterschied zu den US-Girls erkennbar, denn die Kolumbianerinnen kamen so gut wie nie vor das Tor von Hope Solo. Diese räumte in den folgenden 90 Minuten mehr Gegenspielerinnern aus dem Weg als sie Balle abzuwehren hatte. Zahlenmäßig drückte sich dieser Unterschied gegen Ende der ersten Halbzeit erstmals aus. Das erste Tor der Amerikanerinnen erzielte Rapinoe aus einer Situation, die an die gute, alte Schülerliga erinnerte. Ein Weitschuss kommt völlig mittig aufs Tor, jedoch ist die kolumbianische Torhüterin Sandra um vieles zu klein, dass sie den Ball erreichen könnte. Sie muss hilflos ansehen, wie der Ball einige Zentimeter über ihrem ausgestreckten Körper im Tor einschlägt. Nach dem Seitenwechsel war das US-Team auch konditionell den Südamerikanerinnen überlegen. Wambach und Lloyd erzielten sohin nach schönen Spielzügen noch zwei weitere Tore und untermauerten die Favoritenstellung der USA in diesem Bewerb.

Nach diesem Spiel kam eine Stunde Pause und anschließend startete noch die Partie Frankreich gegen Nordkorea. Die meisten Besucher verließen aber nach dem Spiel der US-Girls das Stadion, sodass fast nur mehr die Familienangehörigen der Französinnen anwesend waren. Wir blieben noch eine Halbzeit und sahen die Führung der Französinnen. Da es aber schon ziemlich kalt geworden war und wir am nächsten Morgen zeitig nach Manchester fahren sollten, waren wir zum Schlusspfiff schon wieder in der Nähe von Carlisle. Das Spiel endete übrigens 5:0 für Frankreich.

Ägypten – Neuseeland 1:1 (1:1)

Der letzte Tag dieser Tour begann zu Mittag im altehrwürdigen Old Trafford. Dort traf Ägypten im Rahmen des Olympiaturniers auf den ozeanischen Vertreter aus Neuseeland. Da im Umkreis des Stadions weiträumig ein Parkverbot errichtet wurde, gönnten wir uns den Luxus und steuerten einen der Bezahlparkplätze direkt beim Stadion an. Wie es sich später herausstellen sollte, war dies ein verhängnisvoller Fehler.

Aber nun wieder zurück zum Old Trafford, wo zum Anstoß 50.050 Besucher anwesend waren. Unter ihnen waren eindeutig mehr Ägypter als Neuseeländer und vor allen Dingen waren es auch um einiges mehr Ägypter in Manchester als am Donnerstag in Cardiff. Der Großteil der Besucher wartete aber auf die Brasilianer, die im Anschluss an dieses Spiel auf Weißrussland treffen sollte. Wie erwartet, druckte Ägypten der Partie den Stempel auf und schnürte die Kiwis ein. Doch völlig überraschend gingen diese Mitte der ersten Halbzeit nach einem Eckball in Führung. Die Ägypter zeigten sich allerdings nicht sehr beeindruckt und zogen weiterhin ihr Spiel durch. Verdientermaßen schafften sie auch noch vor der Pause den Ausgleich. In der zweiten Halbzeit wurde die Partie unterhaltsam. Die Ägypter hatten zwar ein Chancenplus, jedoch hatten beide Teams die Führung mehrmals auf dem Fuß. Die Chancenauswertung war allerdings mehr als unterdurchschnittlich. In der Nachspielzeit konnte man fast meinen, dass man irrtümlich Karten fürs Tischtennis genommen hatte. So schnell wechselte der Ball zwischen den beiden Toren. Aber ins Netz konnte ihn bis zum Abpfiff kein Spieler mehr befördern. Wir verzichteten auf das Brasilienspiel im Anschluss und gingen zurück zum Auto. Das Testspiel Accrington Stanley gegen St. Mirren stand nämlich auf dem Programm.

Die unliebsame Überraschung

Beim Auto angelangt, sahen wir, dass dieses von allen nur möglichen Seiten zugeparkt war. Keiner der Stewards konnte uns auch nur irgendwie helfen, die entsprechenden Autobesitzer ausfindig zu machen. Sie meinten lapidar, wir hätten den Platz für die Veranstaltungsdauer gemietet und nach dem Ende könnten wir ohnedies wieder wegfahren. Naja, das war´s dann sowohl mit dem Spiel in Accrington und – da der Wiedereintritt ins Old Trafford nicht gestattet war – als auch mit dem Brasilienspiel. Also wurde mit der Straßenbahn die Innenstadt angefahren und die Zeit mit Shopping verbracht. Es musste ja etwas Zeitvertrieb her, bis das Auto wieder „ausgeparkt“ werden konnte. Das verpasste Spiel wirbelte auch unser Abschlussprogramm etwas durcheinander, denn wir wollten auch noch nach Blackpool zum Sightseeing. Daraus wurde es nun auch nichts mehr. Aber spontan entschlossen wir uns noch eine Tante, die in der Nähe von London lebt zu besuchen. Diese freute sich sehr über unseren Überraschungsbesuch und so wurde wieder einmal unter Beweis gestellt, dass jedes Schlechte auch eine gute Seite hat.

Auch wenn diesmal nicht alles wie geplant klappte, waren der Besuch des olympischen Fußballturnieres und die Erlebnisse darum, wieder einmal schöne Erfahrungen. Diese müssen jetzt sowieso wieder bis zum Inselbesuch auslangen.

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Heffridge

Philipp Karesch alias Heffridge wurde 1979 in Wien geboren und hatte von Kindesbeinen an die Lust am Reisen und Fußball zu spielen. Durch diese Kombination bedingt, zieht es ihn nach wie vor auf die Fußballplätze dieser Welt. Die dort gesammelten Eindrücke sind ein fixer Bestandteil der abseits.at-Kolumne Groundhopper's Diary.

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