Ecuador nimmt 2014 zum dritten Mal an einer WM-Endrunde teil und möchte das sensationelle Weiterkommen von 2006 wiederholen. In der Mannschaft der Ecuadorianer befinden... Interessantes Mittelfeld, gute Flügel: Das ist die Mannschaft von Ecuador!

Antonio Valencia - EcuadorEcuador nimmt 2014 zum dritten Mal an einer WM-Endrunde teil und möchte das sensationelle Weiterkommen von 2006 wiederholen. In der Mannschaft der Ecuadorianer befinden sich zwar einige interessante Akteure, aber der fehlende Heimvorteil in der Höhenluft Quitos könnte für „La Tri“ zum Problem werden. Wir beleuchten den Kader Ecuadors, der gegen die Schweiz ins Turnier startet.

Im Tor ist der 28-jährige Máximo Banguera gesetzt. Der Schlussmann von Barcelona Guayaquil gilt als Enfant terible, ist aufgrund von Fouls und Unsportlichkeiten berüchtigt, gilt aber auch als guter Torhüter, der in seinem Strafraum keine Gefangenen macht. Bangueras Verrücktheitsfaktor kann ihm aber auch zum Verhängnis werden und so wurde im Vorfeld der WM gemunkelt, dass auch der Verlust des Einserleiberls an Alexander Domínguez von LDU Quito im Rahmen des Möglichen war.

Torhüter-4

Der Abwehrchef Ecuadors spielt beim Spitzenklub Emelec und heißt Jorge Daniel Guagua. Der 32-Jährige ist mit 59 Länderspielen einer der routiniertesten Abwehrspieler im Team und spielte immerhin ein Jahr in Mexiko und ein halbes in Argentinien. Guagua ist nicht mehr der Schnellste und für zahlreiche, riskante Fouls auf gefährlichen Feldpositionen bekannt.

Der Bessere der beiden Innenverteidiger ist der sechs Jahre jüngere Frickson Erazo, der vor der WM von Barcelona Guayaquil zu Flamengo nach Rio de Janeiro wechselte. Im Nationalteam ist Erazo seit drei Jahren eine feste Größe und überzeugt durch starke Zweikampfführung und Stabilität im Kopfballspiel. Ersatzmann ist der 29-jährige Gabriel Achilier von Emelec, der auch als rechter Verteidiger auflaufen kann, voraussichtlich aber gegen Erazo keine Chance hat.

Innenverteidigung-4

In der rechten Verteidigung ist Juan Carlos Paredes ein fester Bestandteil der Viererkette. In den letzten Jahren spielte der laufstarke und hart arbeitende 26-Jährige gute Saisonen für Barcelona Guayaquil und Deportivo Quito. Der 38-fache Teamspieler wechselt nach der WM in die zweite englische Liga zum Watford FC.

Auf der linken Abwehrseite dürfte Ecuador mit dem routinierten Vizekapitän Walter Ayoví die Sicherheitsvariante wählen. Ayoví kann auch im defensiven Mittelfeld spielen, ist als Linksverteidiger aber vor allem defensiv eine verlässliche Option. Der 34-jährige Linksfuß spielt in Mexiko bei Pachuca und hat bereits 91 Länderspiele auf dem Buckel. Wie Paredes gilt auch Ayoví als „Wadlbeisser“. Die unsicherere Option auf der linken Seite wäre Óscar Bagüí von Emelec. Wenn er in der Viererkette spielt, würde Ayoví ins defensive Mittelfeld rutschen. Es ist aber wahrscheinlicher, dass der 31-Jährige auf der Bank Platz nimmt und Ayoví in der Kette, anstatt im Mittelfeld des 4-4-2-Systems der Ecuadorianer spielt.

Läuferisch sind die Außenverteidigerposten zwar recht gut besetzt, allerdings fehlt es an der körperlichen Robustheit und vor allem an strukturiertem Offensivdrang.

Außenverteidigung-3

Etwas überraschend dürfte der erst 19-jährige Carlos Gruezo, der als größtes Talent Ecuadors gilt, im zentralen Mittelfeld beginnen. Der kampfkräftige defensive Mittelfeldspieler steht beim VfB Stuttgart unter Vertrag und gehörte gegen Saisonende 2013/14 zum Stamm der Schwaben. Obwohl er erst bei drei Länderspielen hält, wird dem Toptalent das Vertrauen geschenkt.

Die besten Chancen auf den zweiten Platz im zentralen Mittelfeld hat der Achter Christian Noboa, der in Russland bei Dinamo Moskau spielt. Der 29-Jährige ist ein pressingresistenter und torgefährlicher Mittelfeldarchitekt und wohl einer der, wenn nicht sogar der kompletteste Fußballer im Team Ecuadors.

Wenn’s etwas offensiver werden soll, kann Ecuador auch auf den routinierten Edison Méndez zurückgreifen. Der 35-Jährige von Santa Fé (Kolumbien) hat bereits 109 Länderspiele auf dem Buckel und gilt in der Offensivreihe des Mittelfelds als universell einsetzbar. Auch der 30-jährige Luis Saritama von Barcelona Guayaquil wäre eine offensivere Lösung für die Mittelfeldzentrale, hat aber nur Außenseiterchancen auf Einsätze.

ZentralesMittelfeld-6

Am rechten Flügel ist Luis Antonio Valencia von Manchester United eine Bank. Der 28-Jährige gilt als einer der schnellsten Spieler der Premier League und kann sowohl durch Sprints an die Grundlinie, als auch durch einen inversen Spielstil Gefahr auslösen. Im Nationalteam bleibt Valencia allerdings zu häufig hinter den Erwartungen.

Auf der linken Seite spielt mit dem 24-jährigen Jefferson Montero vom mexikanischen Klub Morelia ein interessanter Mann. Dieser ist zwar nicht ganz so schnell wie Valencia, dafür aber im 1-gegen-1 sehr dribbelstark und mit zahlreichen Finten ausgestattet. Bevor Montero im Sommer 2012 zu Morelia wechselte, spielte er drei Jahre erfolglos in Spanien. Im Team ist der 40-fache Nationalspieler mittlerweile gesetzt und immer für Tore und Assists gut.

Der Ersatzmann für Valencia auf rechts ist Vitesse-Arnheim-Legionär Renato Ibarra, der jedoch Teile der Vorbereitung verletzungsbedingt verpasste. Er ist nur ein Notnagel hinter dem Star des Teams, Valencia. Auf der linken Seite gibt es hingegen gleich mehrere Optionen: Michael Arroyo (27) vom in Cancún ansässigen CF Atlante, Joao Rojas (25) von Cruz Azul und Fidel Martínez (24), der nach der WM von Tijuana nach Guadalajara wechselt. Alle drei Spieler waren Größen bei ihren mexikanischen Vereinen in der abgelaufenen Saison. Die Bank der Ecuadorianer verfügt also durchaus über Qualität und einen gesunden Konkurrenzkampf.

Flügel-5

Mit Felipe Caicedo ist ein äußerst durchschlagskräftiger Stürmer bei den Ecuadorianern gesetzt. Der 25-Jährige spielte bereits für Manchester City, Levante und Lok Moskau, wechselte aber vor einem halben Jahr in die Vereinigten Arabischen Emirate zu Al-Jazira. Neben ihm sollte der kleine, quirlige Enner Valencia von Pachuca für Gefahr sorgen. Der 24-Jährige ist für das etwas tiefere Pressing verantwortlich und erzielte in der abgelaufenen Saison 12 Tore in 17 Spielen für den mexikanischen Klub. Zuletzt traf er auch in den Testspielen gegen Mexiko und England.

Der Ersatzmann für den Angriff ist der 26-jährige Jaime Ayoví von Tijuana, der jedoch nur geringe Chancen auf Einsätze hat. Eher würde man den nominellen Flügelspieler Fidel Martínez in den Angriff ziehen.

Angriff-5

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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