In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck, 07. Spieltag 2012/13 (Teil 2) –  Fuchs und Ivanschitz leiten Führungstreffer ihrer Mannschaften ein

In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Im zweiten Teil unseres Leistungschecks betrachten wir die Partie  zwischen dem FC Schalke 04 und dem VfL Wolfsburg, sowie den Sieg der Mainzer gegen Fortuna Düsseldorf. In beiden Partien standen jeweils zwei österreichische Nationalspieler am Platz – drei von ihnen hatten nach den 90 Minuten allen Grund zur Freude.

Christian Fuchs kommt immer besser in Fahrt, denn der linke Außenverteidiger erzielte beim hochverdienten 3:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg seinen dritten Assist in Folge, nachdem er in den ersten vier Runden in dieser Statistik leer ausging. Der Österreicher leitete den ersten Treffer des Spiels mittels einer mustergültigen Flanke auf Jefferson Farfan ein. Weniger Grund zur Freude hatte Wolfsburg-Innenverteidiger Emanuel Pogatetz, der so wie die übrigen Kollegen in der Abwehr mit den Schalkern überfordert schien.

Hinten solide mit einigen guten Aktionen in der Offensive

Christian Fuchs erledigte seine Defensivaufgaben ordentlich und ließ auf seiner Seite nichts anbrennen. Er gewann 15 seiner 27 Duelle (55,6%), wobei er die meisten wichtigen Zweikämpfe gewann und sich im Laufe des Spiels steigerte – in den ersten 25 Minuten hatte er noch eine klar negative Bilanz. Fuchs wurde in der 76. Minute beim Stand von 3:0 ausgewechselt, da er einen Schlag abbekam. Fürs Länderspiel gegen Kasachstan gibt es jedoch bereits eine Entwarnung, der linke Außenverteidiger wird fürs ÖFB-Team auflaufen können – bei seiner Auswechslung handelte es sich nur um eine Vorsichtsmaßnahme.

Fuchs kam in den 76 Spielminuten auf 60 Ballkontakte, während Uchida auf der linken Abwehrseite in 90 Minuten 102 Mal den Ball berührte. Wie so oft in dieser Saison liefen die meisten Angriffe der Schalker über die rechte Seite: während 47% der Angriffe über rechts vorgetragen wurden, kamen nur 31% der Angriffe über den linken Flügel. In der vergangenen Saison war noch die linke Seite der Schalker der dominante Flügel. Fuchs kam auf 60 Ballkontakte und spielte 35 Pässe, von denen 83% bei seinen Mitspielern landeten. Neben seinem Assist kann er eine weitere Torschussvorlage verbuchen und zwei weitere Flanken. Fuchs gab in der Partie keinen einzigen Torschuss ab. Einmal überdribbelte er erfolgreich einen Gegenspieler, während er kein einziges Mal den Ball nach einem Dribbling verlor. Der Außenverteidiger machte zwei Tacklings und fing drei gegnerische Pässe ab. Vom kicker bekam Fuchs die Note 3, während sportal.de ihm eine 2.5 gab. Nach der Länderspielpause trifft Fuchs am 20. Oktober auswärts auf Borussia Dortmund!

Pogatetz wie die gesamte Wolfsburg-Abwehr mit schwacher Leistung

Sieht man sich die kicker-Noten der Wolfsburger Hintermannschaft an, dann kann man sich leicht ausmalen, dass Chefcoach Felix Magath mit der Leistung seiner Abwehrspieler nicht zufrieden sein wird. Pogatetz bekam die Note 5, Naldo, sein Kollege im Abwehrzentrum, sogar eine 5,5. Auch die beiden Außenverteidiger Rodriguez und Fagner bekamen eine 5 bzw. eine 5,5. Für Pogatetz war der Spuk immerhin nach 52 Minuten zu Ende, denn beim Stand von 0:2 brachte Magath Stürmer Ivica Olic für ihn in die Partie. Pogatetz gilt normaler Weise als einer der besten Zweikämpfer in der deutschen Bundesliga und gewinnt regelmäßig mehr als 70% seiner Zweikämpfe. Gegen Schalke kam der Innenverteidiger oft gar nicht in den Zweikampf hinein, sodass er nur sieben Duelle bestritt, von denen er noch dazu nur zwei gewann (28,6%). Im Aufbauspiel unterliefen ihm auch einige Fehler, von zehn Pässen kamen nur sechs bei seinen Mitspielern an (60%). Pogatetz machte kein einziges erfolgreiches Tackling, fing keinen gegnerischen Pass ab, klärte immerhin viermal den Ball aus der Gefahrenzone.

Andreas Ivanschitz leitet späten Führungstreffer ein

Andreas Ivanschitz zirkelte in der 86. Minute den Ball nach einem Corner perfekt in den Strafraum und Innenverteidiger Nikolče Noveski nutzte die Chance und bezwang Fortuna-Keeper Fabian Giefer per Kopf. Schon vor dieser Szene war Ivanschitz der auffälligste Spieler der Mainzer und hätte in der 81. Minute beinahe nach einem spektakulären Schuss die Führung erzielt – der Ball rauschte allerdings knapp an der linken Stange vorbei. Ivanschitz kam im linken Mittelfeld zum Einsatz, war sehr aktiv und hatte mit 57 Ballkontakten für seine Verhältnisse recht viele Ballberührungen. Er spielte 37 Pässe, von denen 78,4% bei seinen Mitspielern ankamen und war immer wieder für gefährliche Standardsituationen gut. Er trat insgesamt vier Freistöße, schoss dreimal aufs Tor und schlug eine Flanke aus dem Spiel heraus. Sehr erfreulich ist, dass der österreichische Nationalspieler eine ausgeglichene Zweikampfbilanz hat (11 von 22 gewonnen), obwohl er 19 seiner 22 Duelle in der gegnerischen Hälfte bestritt. Der Österreicher war auch bei Eins-gegen-Eins-Situationen mit seinen Gegenspielern gefährlich, denn drei seiner vier Dribblings waren von Erfolg gekrönt. Nach der starken Vorstellung beim 2:0-Auswärtssieg gegen Wolfsburg in der vergangenen Runde zeigte Ivanschitz abermals auf und kommt vor den Länderspielen gegen Kasachstan richtig gut in Form. Der kicker gab ihm die Note 2,5, womit er gemeinsam mit dem Torschützen Noveski die beste Bewertung aller Spieler am Platz bekam. Sportal.de gab Ivanschitz ebenfalls eine 2.5.

Baumgartlinger glänzt mit tollen Statistikwerten

Baumgartlinger spielte eine tolle Partie als einziger Sechser im defensiven Mittelfeld der Mainzer und überzeugte mit großer Passsicherheit und starken Zweikampfwerten. Der österreichische Nationalspieler, der so wie sein Landsmann Ivanschitz über die volle Spielzeit zum Einsatz kam, erhielt vom kicker die Note 3, während er von sportal.de eine 2.5 bekam. Dieses Mal liegt sportal.de mit seiner Benotung besser, denn Baumgartlinger kann man nur wenig vorwerfen. Er gewann 16 seiner 24 Duelle (66,7%), hatte 79 Ballkontakte und spielte 65 Pässe, von denen 95% bei seinen Mitspielern landeten! Er lief mit 11,7 Kilometer mehr als jeder andere Mainzer Spieler. Er machte drei Tacklings und fing einmal einen gegnerischen Pass ab. Der einzige Kritikpunkt ist, dass er sich zu wenig ins Angriffsspiel einschaltete, denn neben einem Torschuss kann er keine Offensivaktionen vorweisen. In der Grafik rechts sieht man, dass Baumgartlingers (Nummer 14) durchschnittliche Position deutlich tiefer in der eigenen Hälfte lag, als die der anderen zentralen Mittelfeldspieler Eugen Polanski (7) und Elkin Soto (19). Der Österreicher sollte in erster Linie in der Defensive die Löcher stopfen, was er auch ausgezeichnet tat.

Fazit:

Fuchs:
+:
Solide in der Defensive, dritter Assist in Folge
-:
mehr Schalker Angriffe über die rechte Seite

Pogatetz:
+:
-:
Stellungs- und Abstimmungsfehler, schwach im Zweikampf

Ivanschitz:
+:
gute Szenen in der Offensive, wichtiger Assist zum späten 1:0, stark im Zweikampf
-:

Baumgartlinger:
+:
stark im Zweikampf, gute Laufarbeit, tolle Passquote
-:
wenig für die Offensive gemacht

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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