Regionalliga West: Emotionaler Kampf um den Aufstieg zwischen Liefering, Austria Salzburg – und vielleicht sogar Kufstein!
Sonstiges 25.März.2013 Daniel Mandl 0
Seit zwei Wochen rollt in Österreichs Regionalligen wieder der Ball und wir werfen einen aktuellen Blick auf die Teams, die möglicherweise schon bald in der zweithöchsten Spielklasse des Landes – und damit im Profigeschäft – zu bewundern sein werden. Der Titelkampf in der Regionalliga West ist zumindest emotional betrachtet einer zwischen zwei verfeindeten Teams – doch auch ein Dreikampf ist noch möglich.
Es ist alles andere als eine Freundschaft, die den FC Liefering mit dem SV Austria Salzburg verbindet. Nach zwei Jahren der Regionalliga-Mittelmäßigkeit verfügt die violette Salzburger Austria nun über eine schlagkräftige Truppe, die im Westen um den Titel mitspielen kann. Just in dieser Saison wurde der Austria nun vom Red-Bull-Konzern der FC Liefering vor die Nase gesetzt. Nach einer kleinen Lizenzrochade wurden die Lieferinger zum neuen Farmteam von Red Bull Salzburg und sollen nun mit allen Mitteln in die Erste Liga aufsteigen.
Mit Aufhauser um den Regionalliga-Meistertitel
Dank eines Last-Minute-Sieges über den SC Bregenz (Andreas Bammer erzielte erst in der 92.Minute das entscheidende 3:2), verteidigte der FC Liefering am vergangenen Samstag seine Tabellenführung. Aktuell liegen die Lieferinger mit sensationellen 47 Punkten aus 18 Spielen an erster Stelle. Alles andere wäre mit dieser Mannschaft aber auch eine Überraschung. Die Mannschaft des Deutschen Peter Zeidler kann auf Ex-Bundesliga-Kicker und sogar auf ehemalige Teamspieler zurückgreifen. Der Star im Team ist zweifelsohne der 36-jährige René Aufhauser, der es im Laufe seiner Karriere auf 58 Länderspiele brachte.
Weitere Profis beim Red-Bull-Farmteam
Auch Wolfgang Mair (33), sechsfacher Saisontorschütze, spielte bereits im Nationalteam. Der Musterabsolvent der Stronach-Akademie, Florian Metz (27), war einst auf dem Weg dorthin, verpasste aber nach seiner Zeit bei der Austria die Ausfahrt. Spieler wie Mario Konrad (30) und Andreas Schrott (31) waren ebenfalls über längere Zeit Stammspieler bei Bundesliga-Teams. Alexander Aschauer (21) verbrachte die letzten zwei Jahre beim VfB Stuttgart und bei Wacker Burghausen. Diese Spieler kicken derzeit wohl gemerkt allesamt in einer Amateurliga…
Top-Talente aus der Red-Bull-Schmiede
Auch die Talente der Red-Bull-Schmiede lassen sich ansehen: Stefan Lainer (20), Sohn von Leo Lainer, der bei Austria Salzburg und Rapid eine große Karriere hinlegte, ist ebenso gesetzt wie der Ghanaer Felix Adjei (22), der unter Ricardo Moniz kurz bei der Kampfmannschaft der Roten Bullen anklopfte. Ein weiterer großer Hoffnungsträger im Team des FC Liefering ist der technisch starke Mittelfeldspieler Stefan Savic (19), der ebenfalls bereits zwei Bundesligaspiele auf dem Buckel hat.
Coric und Joker Bammer beste Torschützen
Und dann gibt’s noch Topleute aus der zweiten Reihe: Mittelfeldspieler Josip Coric (24), heuer mit elf Toren aus 14 Spielen der beste Torschütze der Lieferinger, ist zwar Kroate, spielte aber früher im bosnischen U21-Nationalteam. Andreas Bammer (28) spielte ebenfalls früher in der Bundesliga, kam in der laufenden Saison nur ein einziges Mal von Beginn an zum Einsatz, wurde achtmal eingewechselt und hält dennoch bereits bei acht Saisontreffern. Der Stürmer braucht für ein Tor im Schnitt nur 42 Minuten…
Austria Salzburg ebenfalls mit einer Traumsaison
Die Mannschaft, die das Starensemble aus Liefering am konsequentesten ärgert ist der SV Austria Salzburg. Klingende Namen fehlen hier weitgehend, aber die fanatischen Fans und ein gutes Kollektiv machen auch die Salzburger Austria heuer zu einer Top-Elf in der westlichen Regionalliga. Wie der FC Liefering verlor die Austria in der bisherigen Saison nur ein Spiel und der Rückstand auf die Red-Bull-Außenstelle beträgt nur zwei Punkte.
Vujic und Jukic die Topstürmer
Bisher galt vor allem der 29-jährige Austro-Serbe Marko Vujic als Lebensversicherung für die Violetten. In den letzten beiden Saisonen erzielte der Stürmer 45 Tore für die Salzburger und heuer hält Vujic bei neun Toren aus 14 Spielen. Von einer Winterneuverpflichtung erwartet man sich aber noch mehr: Mersudin Jukic (28) war in Landesligazeiten bereits Goalgetter des SV Austria Salzburg und wurde im Winter in Grödig ausgemustert. Nach 100 Ligaspielen für die Grödiger kehrte Jukic nun zur Salzburger Austria zurück, debütierte am Samstag beim 3:0 gegen die Altach Amateure und feierte prompt sein Comeback-Tor.
Woche der Wahrheit im Mai
Bei der Truppe von Trainer Thomas Hofer führt der Weg zum Erfolg übers Kollektiv. Die Wochen der Wahrheit erwarten Austria Salzburg Anfang Mai: Ab dem 1.5. spielt Austria Salzburg innerhalb von neun Tagen auswärts bei Liefering und in Wattens, sowie zu Hause gegen den Tabellendritten aus Kufstein. In den fünf Runden bis dahin bekommt man es ausschließlich mit Nachzüglern zu tun.
Kufsteiner Rolle entscheidet sich in den nächsten Wochen
Obwohl der FC Kufstein nach dem samstäglichen 2:2 gegen Neumarkt einen kleinen Dämpfer zu verdauen hatte, beträgt der Abstand der Elf von Trainer Thomas Silberberger auf den FC Liefering nur fünf Punkte. Der Relegationsplatz ist für die Kufsteiner also noch in Reichweite, vor allem wenn man die nächsten drei Runden ohne Ausrutscher übersteht: Zuerst wartet der Tabellenvierte Bregenz (a), dann geht’s gegen Tabellenführer Liefering (h) und den Fünften Wattens (h).
Enorme Kontinuität in Kufstein
Der bekannteste Spieler im Team des FC Kufstein ist Markus Unterrainer (32), der einst mit dem FC Wacker Innsbruck um den Aufstieg in die tipp3 Bundesliga kämpfte. Der Rest des Teams besteht aus No-Names und profitiert davon, dass die Mannschaft bereits seit vielen Jahren fast unverändert zusammenspielt. Der Grundstock der Elf, die über viele Jahre zusammenwuchs, besteht aus Spielern, die bereits seit mindestens vier Saisonen ununterbrochen beim FC Kufstein unter Vertrag stehen (Treichl, Thaler, Steidl, P.Schönauer, Schlichenmaier, Kögl).
Abstiegskampf
Im Abstiegskampf haben der Tabellenletzte FC Pinzgau Saalfelden (9 Punkte) und der FC Andelsbuch (11 Punkte) die schlechtesten Karten. Noch nicht gerettet sind der FC Hard (16), der SV Wals-Grünau (16), der SV Seekirchen (18), Dornbirn (19) und TSV St.Johann (19).
Daniel Mandl, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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