Flop in Wien, Star in Schottland und den Niederlanden: Die Karriere des Jan Vennegoor of Hesselink
Weitere Länder 27.April.2013 Martin Sein 1
Die meisten kennen den mittlerweile 34-jährigen holländischen Stürmer – sein Name stammt übrigens vom Zusammenschluss zweier Bauernhöfe in der Gegend um Enschede, als die beiden Familien „Vennegoor“ und „Hesselink“ heirateten – von seinen Glanzzeiten bei Twente Enschede, PSV Eindhoven oder Celtic Glasgow.
1993 wurde er von Twente Enschede unter Vertrag genommen und 3 Jahre später gab er sein Debüt in der niederländischen Ehrendivision gegen niemand geringeren als Feyenoord Rotterdam.
Apropos Feyenoord Rotterdam: 1996, das Debütjahr Hesselinks, spielte der österreichische Rekordmeister Rapid Wien im Halbfinale zum Europapokal der Pokalsieger gegen Feyenoord und stieg mit einem Gesamtscore von 4:1 (1:1 in Rotterdam und 3:0-Sieg in Wien) ins Finale auf, wo man schließlich mit 0:1 gegen Paris St. Germain verlor. Zu diesem Zeitpunkt wusste Jan Vennegoor of Hesslink wohl noch nicht, dass Rapid noch eine Rolle in seinem weiteren Karriereverlauf spielen würde.
Cupsieg mit Twente und Wechsel zu PSV Eindhoven
Schließlich spielte er bis 2001 bei Twente und brachte es in 142 Spielen auf 59 Tore. Seinen größten Erfolg konnte er in der letzten Saison in Enschede erreichen, wo Jan Vennegoor of Hesselink im Elferschießen gegen PSV Eindhoven mit seiner Mannschaft den Pokal gewinnen konnte. Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet Eindhoven ab der kommenden Saison Jans neuer Arbeitgeber werden sollte.
In Eindhoven spielte der bullige Stürmer dann bis 2006, kam auf 157 Spiele und erzielte dabei satte 73 Tore. Mit PSV wurde er 2-mal holländischer Meister, Cupsieger und schaffte es einmal bis ins Halbfinale der Champions League.
Neue Station Celtic Glasgow und Verletzung
In der Hochblüte seiner Karriere wechselte er anschließend für 3 Jahre nach Schottland zu Celtic Glasgow, seine letzte erfolgreiche Station. In 78 Spielen erzielte er 34 Tore und wurde in seinen ersten beiden Jahren mit Celtic sofort Meister. Eine Verletzung im letzten Jahr in Schottland warf ihn jedoch aus der Bahn, Celtic verlängerte seinen Vertrag nicht mehr und zunächst wollte es mit einem neuen Verein nicht so wirklich klappen. Er hielt sich zunächst bei Twente fit, ehe er 2009 zu Hull City wechselte. Nur 3 erzielte Treffer in 31 Spielen sprechen eine klare Sprache, diese Station wird für ihn nicht in die Geschichte eingehen.
Transferflop bei Rapid Wien
Am letzten Transfertag im August 2010 überraschte Rapid Wien mit der Verpflichtung des 192cm-Hünen als Ersatz für den kurz davor zu den Glasgow Rangers abgewanderten Nikica Jelavic. Der Transfer erwies sich aber als totaler Flop, er konnte den Ansprüchen nie gerecht werden, kam nur auf 13 Einsätze und erzielte dabei magere vier Treffer. Der bullige Stürmer konnte seine Stärken, sein Durchsetzungsvermögen und das Kopfballspiel, nie wirklich zur Geltung bringen und wirkte wie ein Fremdkörper in der Mannschaft. Zudem hatte er auch öfters mit Verletzungen zu kämpfen und wurde dadurch immer wieder aus dem Rhythmus gebracht.
Während seines Engagements in Hütteldorf fiel er anderweitig negativ auf – einmal gab es nach einem Foul sogar ein Verfahren gegen den Niederländer. Beim Spiel in Ried hatte er Stefan Lexa so hart attackiert, dass er sich dabei einen Riss des Seitenbandes sowie einen Teilabriss des hinteren Kreuzbandes im linken Knie zuzog. Nach einer Prüfung wurde das Verfahren aber eingestellt.
Der Zweijahresvertrag wurde schließlich bereits ein Jahr zuvor in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst und Hesselink zog es wieder zurück nach Holland zu PSV Eindhoven.
Nach einem weiteren Jahr bei seinem neuen-alten Arbeitgeber PSV (kein Spiel von Beginn an, 17 Einwechslungen, 2 Tore) beendete er zum Saisonende 2011/12 seine aktive Laufbahn.
Das holländische Nationalteam
Vennegoor of Hesselink spielte im Zeitraum von 2000 bis 2008 im niederländischen Nationalteam. Er absolvierte dabei 19 Partien, bei 3 erzielten Treffern. Nach der EM 2008 in Österreich, wo er nur auf einen Einsatz kam, beendete er seine Karriere im Nationalteam.
Jan Vennegoor of Hesselink war zweifelsohne ein großer und erfolgreicher Spieler, doch seit der Verletzung im letzten Vertragsjahr in Glasgow kam er nicht mehr wirklich in Tritt. Weitere Verletzungen folgten, die ihn oft zu wochenlangem Zusehen verdammten. Am Beispiel des holländischen Stürmers sieht man auch wie schnell es im Fußballerleben gehen kann: Heute noch gefeiert und der große Held und morgen eine schwere Verletzung, die einen völlig aus der Bahn wirft und man kann nicht mehr an bereits gezeigte Leistungen anknüpfen.
Was macht Jan Vennegoor of Hesselink heute?
Seit seinem Karriereende 2012 widmet sich der Holländer dem Scouting und ist vor allem in der Medienwelt aktiv, steht daher auch weiterhin im Fokus der Öffentlichkeit. In Schottland ist er, aufgrund seiner Celtic-Vergangenheit, nach wie vor sehr beliebt und gefragt. Er gibt viele Interviews in schottischen Medien und wird mittlerweile auch schon zu Analysen von Spielen herangezogen. Im Februar analysierte er etwa die Partie zwischen Celtic und Inverness.
Um seine Zukunft braucht sich Vennegoor of Hesselink also keine Sorgen machen, er bleibt dem Fußballsport erhalten und kann aufgrund seiner großen Erfahrung vieles weitergeben und den Sport vorwärts bringen.
Martin Sein, abseits.at
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