Am 1.Juli, also in knapp zwei Monaten, beginnt die stets mit Spannung erwartete Sommertransferzeit. Dies bedeutet auch, dass am 30.Juni eine Menge Verträge auslaufen... Vertrag bis zum 30.Juni – diese Spieler sind im Sommer ablösefrei (1) – Top-5 der tipp3 Bundesliga

Christoph LeitgebAm 1.Juli, also in knapp zwei Monaten, beginnt die stets mit Spannung erwartete Sommertransferzeit. Dies bedeutet auch, dass am 30.Juni eine Menge Verträge auslaufen und einige Spieler damit ablösefrei zu haben wären. Wir durchforsten diese Woche die wichtigsten europäischen Ligen und informieren euch über die Spieler, deren Verträge auslaufen und die in nächster Zeit einen Tapetenwechsel durchführen könnten.

Wir beginnen allerdings in heimischen Gefilden: Der erste Teil unserer Serie behandelt die aktuelle Top-5 der tipp3 Bundesliga. Spieler, bei denen eine Option gezogen werden kann, lassen wir außen vor.

Christoph Leitgeb (Red Bull Salzburg)

Nach sechs Saisonen beim Ligakrösus gilt der mittlerweile 28-jährige Christoph Leitgeb schon fast als „Red-Bull-Urgestein“. Damit einhergehend darf auch gesagt werden: Der Mann hat ausgesorgt. Und so ist es wohl eher die sportliche Herausforderung, die Leitgeb in Zukunft reizen würde. Immerhin liegt ein unterschriftsfertiger Vertrag bereits seit mehreren Wochen auf dem Tisch des Steirers. Noch ziert sich Leitgeb – womöglich auch, weil er auf Angebote aus dem Ausland wartet. Im letzten Monat vernahm man nur leises Interesse des 1.FC Kaiserslautern. Leitgeb bestritt bisher 161 Bundesligaspiele für Red Bull Salzburg (16 Tore) und spielte 32-mal im Nationalteam. Er gilt in der heimischen Bundesliga derzeit sicher als die heißeste, bald ablösefreie Transferaktie.

Ibrahim Sekagya (Red Bull Salzburg)

Wie Leitgeb spielt auch Sekagya bereits seit sechs Jahren für die Roten Bullen. Dass die Zeit des 32-Jährigen in Salzburg abgelaufen ist, scheint klar. Die Frage ist jetzt, ob Sekagya im Land bleibt, ein neues Auslandsabenteuer sucht oder gar wieder in Richtung Uganda oder Argentinien (wo er ebenfalls sechs Jahre spielte) wechselt. Da Sekagya ein Salzburger Gehalt gewöhnt ist, muss sein nächster Arbeitgeber wohl tiefer in die Tasche greifen als ihm lieb ist.

Harald Pichler (SK Rapid Wien)

Der Kärntner, der bei Rapid weitgehend vom Innenverteidiger zum defensiven Mittelfeldspieler umfunktioniert wurde, spielt seine zweite Saison in Grün-Weiß und überzeugte vor allem durch seine Kampfkraft. Spielerisch wusste der 25-Jährige allerdings nur selten zu gefallen. Dennoch ist zu erwarten, dass der Vertrag des ehemaligen Wacker-Innsbruck-Spielers verlängert wird. Rapid kann sich finanziell nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen und wird daher an Altbewährtem festhalten. Interessenten für Pichler gibt es ohnehin keine.

Stefan Kulovits (SK Rapid Wien)

Die „Kampfgelse“ ist noch eher ein Wackelkandidat. Kulovits spielt seit der Saison 2002/03 ununterbrochen in der Kampfmannschaft Rapids, gilt als Integrationsfigur innerhalb des Kaders, bestritt 248 Pflichtspiele für den Klub. Auch wenn der 30-Jährige die kämpferischen Tugenden Rapids verkörpert, ist er aufgrund seiner limitierten Technik unter den Fans mehr als umstritten. Auf der anderen Seite gilt „Kulo“ als Spieler, der sich auch mehrere Wochen auf die Bank setzt, ohne zu murren. Rapid unterbreitete Kulovits ein Angebot zu verringerten Bezügen, das der zweifache Meister derzeit prüft. Externe Angebote gibt es auch für Rapids Nummer 7 keine.

Mihret Topcagic (Wolfsberger AC)

Er ist momentan der „Mr.Reliable“ der Liga. Kaum ein Stürmer bewegt sich im Frühling so gut in die Gefahrenzone wie Wolfsbergs Bosnier Mihret Topcagic. Alleine im Frühjahr erzielte der 24-Jährige bereits sieben Treffer, insgesamt steht er bei neun Saisontoren. Vom Interesse anderer Klubs war bisher nichts zu hören – doch Nenad Bjelica wird den langen Stoßstürmer halten wollen, passt er doch so gut vor die Mittelfeldachse um Jacobo, De Paula und Liendl. Angebote für Topcagic werden jedoch in Bälde in Kärnten eintrudeln.

Manuel Kerhe (Wolfsberger AC)

Ein stiller Schlüsselspieler im Mittelfeld der Wolfsberger und zudem die Vervollständigung der eben genannten Mittelfeldachse ist Manuel Kerhe. Die Kleine Zeitung will bereits von Interesse des SK Sturm Graz und des SK Rapid Wien am dynamischen Rechtsaußen wissen. Kein Wunder, denn dem St.Veiter gelang in seiner ersten Saison in der tipp3 Bundesliga ein Traumstart: Zwei Tore, sieben Assists, drei weitere Tore eingeleitet. In Wahrheit ist die Laufmaschine aus Kärnten einer der Shooting Stars beim Aufsteiger – allerdings steht er ein wenig im Schatten der spielerisch besseren, bereits erwähnten Mittelfeldachse.

Rubin Okotie (SK Sturm Graz)

Der 25-jährige Ex-Nürnberg-Legionär schlittert derzeit auf ein Schicksal als „ewiges Talent“ zu. Zuerst war bei der Wiener Austria ein gefeierter Held, floppte danach im Frankenland und nach einem hoffnungsvollen Saisonauftakt beim SK Sturm Graz, steckt er momentan in einer Sackgasse. Der fünffache Teamspieler wirkt viel zu leichtfüßig, gedanklich abwesend. Sturm, das ähnlich wie Rapid immer kleinere Brötchen backen muss, kann die Dienste eines Rubin Okotie am Gipfel seiner Leistungsfähigkeit gut gebrauchen. Aber nicht um jeden Preis. Interesse anderer Klubs wurde bisher nicht publik.

Jürgen Säumel (SK Sturm Graz)

Beim ehemaligen Serie-A-Profi Säumel ist die einzige Frage die nach seinem körperlichen Zustand. Er gilt als einer der komplettesten Fußballer der Liga, hatte immer schon Potential für Großes, wurde aber immer wieder durch schwere und chronische Verletzungen zurückgeworfen – so auch im Herbst 2012. Im Frühjahr scheint Säumel nun endlich wieder durchzustarten, auch wenn dies in einer allgemein schwierigen Phase für den Klub passiert. Normalerweise sollte die Vertragsverlängerung mit dem vereinstreuen Säumel keine große Hexerei sein – geht der 28-Jährige mit dem SK Sturm in die nächste Saison, wäre das bereits seine neunte Spielzeit bei den Grazern.

Haris Bukva (SK Sturm Graz)

Im Rahmen der nicht ganz rosigen Umstände ist Haris Bukva noch einer der Saisongewinner beim SK Sturm. Unerwartet gelangen dem 25-jährigen Austro-Bosnier heuer bereits sieben Assists und er mauserte sich zu einer gefährlichen Waffe bei Standardsituationen, die zudem vielseitig eingesetzt werden kann. Der Karlsruher SC, der höchstwahrscheinlich in die zweite deutsche Bundesliga aufsteigen wird, beäugte den Sturm-Akteur bereits genauer.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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