In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren,... Abseits.at-Leistungscheck , 33. Spieltag (Teil 2) – Martin Harnik entscheidet Duell gegen Christian Fuchs für sich

Martin Harnik (VfB Stuttgart, ÖFB)In dieser Serie betrachten wir die Leistungen und Statistiken der österreichischen Legionäre in der deutschen Bundesliga, wobei wir in erster Linie jene Spieler analysieren, die beim österreichischen Teamchef Marcel Koller gute Karten haben. Nachdem wir gestern David Alaba und Sebastian Prödl auf die Beine sahen, werfen wir heute einen Blick auf das Duell zwischen dem FC Schalke 04 und dem VfB Stuttgart, bei dem Christian Fuchs und Martin Harnik aufeinandertrafen.

FC Schalke 04 – VfB Stuttgart   1:2

Die Euphorie auf Schalke war schon vor Anpfiff groß, denn die Fans hatten zwei Vertragsverlängerungen zu feiern. Dem Verein gelang es den Vertrag des 19-jährigen Julian Draxler vorzeitig von 2016 auf 2018 zu verlängern, wobei die Ausstiegsklausel auf 45 Millionen Euro festgelegt wurde. Weiters wurde der bei den Fans beliebte Trainer Jens Keller bis 2015 an den Klub gebunden. Danach hatten die Schalke-Anhänger allerdings wenig Grund zum Jubeln, denn der VfB Stuttgart agierte gegen seinen Lieblingsgegner (vier Siege in den letzten fünf Spielen) clever und diszipliniert. Inklusive dieser Partie erzielten die Stuttgarter in der aktuellen Saison fünf Treffer gegen Schalke 04, die alle ein Spieler erzielte: Vedad Ibisevic. Der Bosnier brachte durch zwei Tore in der 24. und 66. Minute die Gäste in Führung, Schalke gelang in der Schlussphase nur noch der Anschlusstreffer zum 1:2-Endstand.

Christian Fuchs durfte wieder einmal von Anfang an auf der linken Abwehrseite spielen, nachdem zuletzt Sead Kolasinac die besseren Karten bei Coach Jens Keller hatte. Der österreichische Nationalspieler stand das letzte Mal am 16. März bei der 3:0-Auswärtsniederlage in Nürnberg in der Startformation seiner Mannschaft und bekam nun die Chance sich wieder zurück ins Team zu spielen. Am ersten Gegentreffer waren einige Schalke-Spieler beteiligt und auch unser Legionär sah in dieser Szene nicht gut aus.

  • Zunächst verlor Schalke den Ball in der Vorwärtsbewegung, nachdem Marco Höger bei einem unnötigen Dribbling im Mittelfeld bei Georg Niedermaier hängen blieb.
  • Die Stuttgarter schalteten schnell um, Ibrahima Traore bekam am rechten Flügel den Ball in den Lauf gespielt
  • Innenverteidiger Benedikt Höwedes kommt zu spät und kann die scharfe Hereingabe nicht verhindern
  • In der Mitte liefen Joel Matip und Christian Fuchs mit Goalgetter Vedad Ibisevic mit. Matip entfernte sich jedoch vom Mittelstürmer, da er den Passweg in der Mitte zustellen wollte. Er vertraute darauf, dass Fuchs weiter nach innen rückt, um den Bosnier zu decken. Man muss Matip allerdings den Vorwurf machen, dass er nicht energisch genug versuchte den Passweg zuzustellen. Wenn er rechtzeitig zum Sprint angesetzt hätte, dann wäre Traores Pass wohl bei ihm gelandet.
  • Christian Fuchs wiederum ließ Ibisevic ziehen und versuchte in den letzten Sekunden nicht einmal mit dem Torschützen mitzukommen. Er vertraute wohl darauf, dass Matip den Pass abfangen würde. Man kann ihm zu Gute halten, dass er den Rückraum abdecken wollte, allerdings schätzte er dann diese Situation falsch ein. Wenn man Fuchs weniger wohlgesonnen ist, dann kann die Situation auch so interpretiert werden, dass ihm einfach der letzte Biss fehlte – was man in entscheidenden Situationen in dieser Saison bei ihm leider öfters sah, weshalb auch sein Standing bei den Schalke-Fans momentan etwas angekratzt ist. Denn Fehler machen darf man auf Schalke, aufgeben aber nicht.

 

Bis auf diese Szene war seine Leistung allerdings großteils in Ordnung. Der linke Außenverteidiger gewann 13 seiner 21 Zweikämpfe (59,1%), hatte 77 Ballkontakte und spielte 32 Pässe, von denen 78% bei seinen Mitspielern landeten. Er fing zwei gegnerische Pässe ab, stellte zwei Gegenspieler ins Abseits und klärte ebenso oft den Ball aus dem Strafraum. In der Offensive steuerte er drei Flanken bei, die jedoch keinen Abnehmer fanden. Gegen Ende der Partie zirkelte er einen Freistoß gefährlich in den Strafraum, wobei der anschließende Kopfball jedoch knapp am Tor vorbei ging. Insgesamt steuerte er vier Torschussvorlagen bei und schoss einmal selbst aufs gegnerische Tor. Der kicker gab ihm die Note 5, sportal.de sah seine Leistung wesentlich besser und gab ihm eine 3,5. Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte – sowohl eine 4, als auch eine 4,5 wären vertretbar.

Auf der Gegenseite absolvierte Martin Harnik eine für ihn eher ungewohnte Partie, da er sich in die Angriffsbemühungen seiner Mannschaft kaum einschalten konnte. Bis zu seiner Auswechslung in der 89. Minute produzierte er keinen einzigen Torschuss und steuerte keine Torschussvorlage oder Flanke bei. Offensivaktionen waren absolute Mangelware und dennoch spielte der 25-Jährige eine gute Partie. Durch seine starke Laufarbeit stopfte er viele Löcher und kam immer rechtzeitig hinter den Ball. Er spielte diszipliniert, rieb sich auf seiner Seite auf und bestritt zahlreiche Zweikämpfe, wobei er nur 12 seiner 32 Duelle für sich entschied (37,5%). Allerdings kann man ihm zu Gute halten, dass er die meisten seiner Duelle in der gegnerischen Hälfte bestritt, weshalb auch diese für ihn typische Bilanz zu Stande kam. Ein großer Zweikämpfer wird Martin Harnik wohl ohnehin nicht mehr werden, durch seine unermüdliche und „lästige“ Art machte er aber vieles wieder wett und darf sich über diesen hart erkämpften Sieg freuen. Der kicker gab ihm die Note 4, sportal.de bewertete ihn mit einer 3,5. Raphael Holzhauser kam sieben Minuten vor Ende der Partie ins Spiel, steuerte eine Flanke bei, setzte aber ansonsten in der kurzen Zeit keine nennenswerten Akzente.

Stefan Karger, www.abseits.at

 

Stefan Karger

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