Der Break-Even-Point – Die Cuppartien im Check
Sonstiges 27.Oktober.2011 Georg Sander 2
Die Weltwirtschaft kracht derzeit ziemlich. Was hilft da besser als Ablenkung, als ein paar Partien im ÖFB-Samsung-Cup? Investieren müssen dort nämlich die Mannschaften und die Freunde der Fußballwette. Hört der Ökonom das Wort Break-Even, zaubert es ihm ein Lächeln ins Gesicht. Ab diesem Punkt hat sich nämlich die Investition zumindest so weit ausgezahlt, dass sie sich mit den Kosten aufwiegt. Dies ist die Suche dieser Punkte in den Cup-Partien.
Einfache Geschichte – Wacker Innsbruck – SV Grödig 0:1 (0:1)
In einer mauen Partie reichte das Ausnützen eines Abwehrfehlers des sonst weitgehend tadelfreien Spaniers Iñaki Bea, um die Salzburger auf die Erfolgsspur zu bringen. Der Punkt, an dem die Sieger merkten, dass „da was geht“, war, als Ione Agoney den Ball in der 37. Minute knapp verfehlte – die Tiroler wirkten verunsichert. Wacker war nicht verbissen genug, zeigte eine für Bundesligateams in Österreich nicht unbekannte Attitüde des Schongangs und wurde von Parapatits nur sieben Minuten später bestraft. Wacker-Trainer Walter Kogler machte nach dem Spiel die Fehlerszene als Grund für das Ausscheiden verantwortlich, sein Präsident Kaspar Plattner attestierte aber eine „indiskutable Leistung“. Heimo Pfeifenberger, seit drei Jahren Trainer bei Grödig, freut sich auf ein Cupheimspiel und weiß genau, wie gewonnen wurde: „Wir waren sehr kompakt.“
Warten auf Godot oder den Schiedsrichter – Red Bull Salzburg – LASK 2:1 (0:0)
Klarerweise wollten nur 3.300 Zuschauer in die Bullenarena, denn die Heimmannschaft spielt eh nur, wenn sie will. Jedoch will sie das selten und wenn, dann zumeist auswärts. Mit Ausnahme von Christian Schwegler hatte Trainer Ricardo Moniz ausschließlich Spieler aufgestellt, die irgendwann oder aktuell mindestens für die U-21 ihres Landes gespielt hatten, beispielsweise für Holland, Deutschland oder Brasilien. Dennoch diktierte der Zweitligist, hatte allein im ersten Durchgang fünf gute Chancen, die einzige der Bullen hatte mit Sekagya ausgerechnet ein Verteidiger. Und so gingen die Gäste durch Freudenthaler verdient in Führung (51.). Die Salzburger drehten auf und durch die rote Karte für Varga wegen Insultierens (66.) kippte das Spiel. Schiemer (72.) und Maierhofer (79.) drehten die Partie. Fußball kann so einfach sein, wenn man einer mehr ist…
Postwendend – Sturm Graz – FC Admira 3:1 (2:1)
Wie Abwehrfehler oder rote Karten brechen auch schnelle Ausgleichstore so mancher Mannschaft das Genick, so geschehen am Mittwochabend in Graz-Liebenau. Die Admira drückte, traf durch Sulimani die Stange (14.) und dann durch einen Freistoß ins Tor (Daniel Toth, 16.). Nur zwei Minuten später wurde die Druckphase des Bundesliga-Tabellenführers aber bestraft. Darko Bodul nickte nach einem Eckball ein, selbiger erzielte in Minute 36 aus einem Freistoß auch die Führung. Zwar kam die Admira in der Schlussviertelstunde noch zu ein paar Chancen, Andi Hölzl fixierte aber in der Nachspielzeit den Endstand. Fällt in den Jubel des Führungstors der Ausgleich, wendet sich das Blatt oft schneller als gedacht.
Wenn die Voraussetzungen stimmen – Austria Lustenau – FC Lustenau 4:1 (2:1)
Zehn Punkte trennen die beiden Vorarlberger, fußballerisch aber mehr. Und so kam die grüne Austria nie in Verlegenheit, das Spiel zu verlieren. Die frühe Führung durch Zwischenbrugger (8.) aus der Distanz konnte zwar in Minute 17 ausgeglichen werden, aber es trat der umgekehrte Fall als in Liebenau ein. Felix Roth hämmerte den Ball zehn Minuten später zur Führung ins Netz. Bevor Neo-Coach Damir Canadi nach der Pause Veränderungen sehen konnte, jubelte Krajic schon über das 3:1. Bereits eine halbe Stunde vor Schluss war das Spiel entschieden, Karatay markierte den Endstand. Und so spiegelt das Ergebnis die derzeitigen Kräfteverhältnisse in Lustenau wider, auch wenn das wohl schon vor Anpfiff zu erwarten war.
Ein Fall für die Megapuristen – Rapid Amateure – TSV Hartberg 0:2 (0:0)
Warum Megapuristen? Nun, es wurde elf gegen elf gespielt und der Ball war rund. Bis Michael Huber und Luca Tauschmann (67., 70.) die Siegestore erzielten, war Andi Dobers Rückkehr nach St. Hanappi der Höhepunkt der Partie. Wer in so einer Partie den Ball zuerst ins Tor bringt, gewinnt auch. Die Kollegen von orf.at benutzten für die Beschreibung des Spiels Wörter wie „Partie lange offen“ oder „kämpfen“, was gute Indizien dafür sind, dass der Fan des formvollendeten Kicks nichts verpasst hat. Und so siegte die Mannschaft, die eben eine Liga höher spielt.
Ein Tipp 2 ohne Wenn und Aber – SVG Reichenau – FK Austria Wien 0:2 (0:0)
Der Toto-Tipp 2 war so sicher wie das Verkaufen von Schokohasen vor Ostern – ein Gewinn. Trotz Kartoffelacker im Quadrat-Flair in Innsbruck und ohne Junuzovic oder Jun dominierte die Wiener Austria und hätte standesgemäß höher gewinnen können. Im Sinne des Fußballs ist es aber äußerst nett gewesen, lediglich zwei Mal (Liendl, 77., Linz, 79.) zu treffen, so durften die Tiroler lange auf einen Lucky Punch hoffen. Zu einer Uhrzeit an einem Feiertag, zu welcher das fußballaffine Publikum noch schläft, eine schöne Geschichte und eine gute Investition für die Freunde der langsamen Wettgeldvermehrung.
Das verflixte Momentum – Red Bull Juniors – Blau Weiß Linz 3:1 (2:1)
Tore geben Auftrieb, so viel ist sicher. Torsten Knabel hatte zwar einen Heimann-Patzer früh zur Führung genutzt (4.), die Linzer hatten aber wenig Auftrieb, da die Jungbullen sich langsam in die Partie rein kuschelten, bis Daniel Offenbacher zeigen konnte, warum er normalerweise im Profi-Kader steht (21.). Dorthin will auch Simon Handle, der nach Anleihen bei den Slalomstars nach einem schönen Solo zum 2:1 traf (25.). Die Beschreibung des Restes des Spiels kann bei Sturm gegen Admira nachgelesen werden, hier nur kurz: Die Juniors kontrollierten, gerieten gegen Ende unter Druck und erzielten in der Nachspielzeit aus einem Konter das 3:1 (Krenn, 91.).
Typisch österreichische Cuppartie – Rapid Wien – SV Ried 1:2 (1:1) n. V.
Hinum und Drazan erzielten sicherheitshalber schnell zwei Tore (14., 19.), damit sich die Mannschaften nicht den Vorwurf gefallen lassen mussten, dass sie nicht treffen würden. Dann ein nur zu gut gewohntes Bild: Rapid kontrollierte, hatte den Ball, aber wenig Ideen. Ried stand kompakt und wartete. Dies mussten sie bis zur 114. Minute, als Anel Hadzic das 1:2 erzielte. Viel Rasse und wenig Klasse gab es in der Partie, die Rapid nur zu neunt beendete, da Drazan und Schimpelsberger ausgeschlossen wurden. Für die Rieder-Leistungsökonomen gilt: Was lange währt, wird endlich gut.
Dass der Cup vielleicht ein bisschen attraktiver wird, dafür haben auch die Mannschaften nicht gesorgt. Gleich fünf Bundesligisten sind bereits ausgeschieden, aus der Heute-für-Morgen-Liga sind grade noch drei dabei. Und angesichts des weitgehend mit dem Prädikat „Hundskick“ zu beschreibenden Ballgeschiebes, machten die Vereine auch keine Werbung für mehr.
Georg Sander, abseits.at
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