EC-Qualifikations-Heimmacht Rapid: Der Weg zur theoretischen Reihung in Topf 3 der Gruppenphasenauslosung
Europa League 18.August.2013 Daniel Walter 2
Nachdem Rapid die dritte Qualifikationsrunde erfolgreich bestritten hat, geht es nun im Play-Off gegen den georgischen Vizemeister Dila Gori um den Einzug in die Gruppenphase. Die Hütteldorfer sind zum ersten Mal in dieser Phase des Bewerbs gesetzt und erwarten zumindest auf dem Papier sogar einen leichteren Gegner als in der Runde zuvor. Allerdings sollten die Grün-Weißen gewarnt sein, schließlich besiegte man selbst dreimal in Folge den nominellen Favoriten. Der Rekordmeister ist auf europäischer Bühne eine Heimmacht in den Qualifikationsbewerben und muss die ideale Konstellation im heurigen Jahr nützen, um endlich Punkte für die Fünfjahreswertung zu sammeln.
Vor der nächsten spannenden Europacupwoche wagen wir einen Rückblick auf die Leistungen Rapids in Europa und einen Ausblick auf zukünftige Setzungen und entsprechende Szenarien. Die Hütteldorfer zeigen dabei in der Qualifikationsphase und dem anschließenden Hauptbewerb zwei völlig unterschiedliche Gesichter.
Eine schier unbezwingbare Macht in der Qualifikationsphase
Die letzte Niederlage im Hanappi-Stadion musste man im Sommer 2004 gegen Rubin Kazan hinnehmen. Trotz der 0:2-Heimniederlage konnte man im Auswärtsspiel das Ergebnis vollkommen auf den Kopf stellen und zog mit einem 3:0 in die nächste Runde ein. In der Folge versuchten 16 Mannschaften vergeblich im Hanappi-Stadion zu gewinnen, lediglich zwei Teams war ein Unentschieden vergönnt. Aber selbst Aston Villa und Lok Moskau verloren im Anschluss vor heimischen Publikum und so sicherte sich Rapid beide Male eine viel umjubelte und bemerkenswerte Teilnahme an einer Gruppenphase.
Ein einziges Mal reichte es trotz eines positiven Ergebnisses zu Hause gegen Anorthosis Famagusta nicht zu einem Aufstieg in die nächste Runde.
Rapid in der Gruppenphase
So sensationell Rapids Leistungen in den Qualifikationsrunden auch waren, so bescheiden waren sie in den meisten Fällen in den Gruppenphasen. Nach dem Aufstieg gegen Lok Moskau schied man ohne Punkte gegen Bayern München, Juventus Turin und den FC Brügge aus der Champions League aus.
In der Europa League war die Ausbeute nur unwesentlich besser. Im ersten Jahr konnte man zwar zum Auftakt den damaligen Tabellenführer der deutschen Bundesliga, den HSV, mit 3:0 schlagen, danach gab es aber nur noch zwei Unentschieden gegen Celtic Glasgow, wobei man zu Hause eine 3:0-Führung aus der Hand gab.
Im Jahr darauf setzte man sich zum zweiten Mal in Folge sensationell gegen Aston Villa durch und scheiterte abermals klar in der Europa League. Lediglich ein Sieg gegen ZSKA Sofia blieb die magere Ausbeute.
Im letzten Jahr leistete man sich zwei schwache Leistungen gegen Rosenborg und siegte lediglich im letzten Gruppenspiel gegen Metalist Kharkiv, wobei der Ausgang dieses Spiels für die Ukrainer bereits im Vorfeld unerheblich war.
Man vergab also eine Vielzahl an Chancen, um sich die Setzung selbst zu erspielen. Glücklicherweise sorgten im heurigen Jahr viele Außenseiter dafür, dass Rapid gesetzt ist. Zu Beginn des Wettbewerbs lag man an siebter Stelle.
Zum ersten Mal gesetzt
Rapid ist bis heute der einzige Verein in der noch recht jungen Geschichte der in der Saison 2009/10 neu gegründeten Europa League, welcher mehrmals als ungesetzter Verein ein Play-Off-Duell für sich entscheiden konnte.
So erfreulich diese Sonderleistung ist, so negativ ist das Abschließen in den bisherigen Gruppenphasen zu bewerten. Einige Klubs, denen dieser Erfolg einmal gegönnt war, nutzten die weiteren Chancen in der Gruppenphase, um für die Zukunft gesetzt zu sein.
Rapid hat dieses Ziel heuer über Umwege erreicht und dabei von exorbitant vielen Niederlagen vermeintlicher Favoriten profitiert. Während man in der Vergangenheit gegen extrem starke Mannschaften wie Aston Villa und PAOK antreten musste, spielt man heuer gegen das auf dem Papier fünftschwächste Team im Play-Off – Alles andere als ein Aufstieg wäre eine herbe Enttäuschung.
Bei Aufstieg winkt Lostopf 3
Man holte also in 18 Gruppenspielen lediglich drei Siege und zwei Unentschieden. Als „Belohnung“ für die erfolgreiche Qualifikation für die EL-Gruppenphase bekommt jedes Team zwei Punkte für die Fünfjahreswertung gut geschrieben. Erst ab diesem Zeitpunkt beginnt man eigene Punkte zu sammeln. Demnach gab es nur für die erste Gruppenphase zwei Extrapunkte, eine sportlich mehr als ernüchternde Bilanz.
Dennoch kann sich heuer alles zum Besseren wenden. Man ist zum ersten Mal im Play-Off gesetzt und die Chancen stehen sehr gut, dass man auch zum ersten Mal in den dritten Lostopf rutscht. Bedingt durch die vielen Ausrutscher in den bisherigen Qualifikationsrunden, befindet sich Rapid in der spekulativen Gruppenauslosung nur mehr zwei Plätze hinter Topf 3 – Metalist Kharkiv wurde zudem bereits ausgeschlossen und dieses Schicksal könnte auch den beiden türkischen Großklubs Fenerbahce und Besiktas blühen. In diesem Fall wären die Hütteldorfer bereits jetzt in Topf 3 gesetzt.
Im Klartext heißt das also, dass sich (ungeachtet der beiden Entscheidungen gegen Besiktas und Fenerbahce am grünen Tisch) in zwei von 25 Duellen der Außenseiter durchsetzen muss. Bei Duellen wie Kuban – Feyenoord, Atromitos – Alkmaar, Partizan – Thun oder Zulte Waregem – Apoel Nikosia nicht unrealistisch.
Anstelle von Swansea, Wigan oder Frankfurt würde man im Idealfall auf wesentlich einfachere Gegner wie Karagandy oder Ludogorets treffen und damit endlich für den dringend notwendigen Punktezuwachs sorgen. Mit Beginn der nächsten Saison fallen dann die mit Abstand meisten Punkte (5,8750 oder mehr als ein Drittel der Gesamtpunktezahl) aus der Wertungsliste und man würde sich wieder meilenwert von Setzungen im Play-Off entfernen. Die gute Nachricht ist, dass diese Punkte noch für die Saison 2014/15 gelten und man somit drauf und dran ist auch in der nächsten Saison eine Setzung im Play-Off zu erreichen.
Minimale Gefahrenquelle CL-Qualifikation
Rapids Chancen auf Topf 3 könnten noch von etwaigen CL-Paarungen gemindert werden. In vier von zehn Begegnungen muss sich der Favorit durchsetzen, bei den restlichen sechs Partien würden sich sowieso beide Kontrahenten vor Rapid einreihen und sind bereits auch so in der vorläufigen Topfeinteilung vermerkt.
Die kritischen Partien lauten:
Ludogorets Razgrad – FC Basel
Viktoria Pilsen – NK Maribor
Shakhter Karagandy – Celtic Glasgow
FC Pacos Ferreira – Zenit St. Petersburg
Genaue Aufschlüsselung der Fünfjahreswertung
Zum Abschluss und zur Veranschaulichung findet ihr hier eine genaue Aufschlüsselung wie Rapid in den letzten fünf Jahren eigentlich zu seinen Punkten gekommen ist.
Den Hauptteil der erspielten Punkte macht die eigene Wertung aus. Aufbesserung gibt es über den Weg der Länderwertung. Jeder Sieg eines anderen österreichischen Vereins bringt Rapid (und allen anderen) 20 Prozent des eigentlichen Wertes. Hierbei kommt es auf die Wertigkeit an. Ein Sieg in einer Gruppenphase bringt zwei Punkte, ein Unentschieden in der Qualifikation 0,5 Punkte. Für Rapid bedeutet dies: Selbst ein Punktegewinn der Austria bringt je nach Bewerb zwischen 0,4 und 0,1 Punkte für die eigene Wertung!
Ausscheiden in der 2. Runde: 0,5 Punkt
Ausscheiden in der 3. Runde: 1 Punkt (z.B. wäre Rapid gegen Novi Sad ausgeschieden)
Ausscheiden im Play-Off: 1,5 Punkte (z.B. wäre Rapid gegen PAOK ausgeschieden)
2009/10 BP Gruppenphase: 2 Punkte, eigene Punkte: 2 = 4, plus 20% LW = 5,875
2010/11 BP Gruppenphase: 2 Punkte, keine eigenen Punkte, plus 20% LW= 2,875
2011/12 nicht qualifiziert, nur Länderpunkte: 1,425
2012/13 BP Gruppenphase: 2 Punkte, keine eigenen Punkte, plus 20% LW = 2,450
2013/14 Derzeit erfolgreiches Playoff: 1,5 Punkte, plus Länderwertung = 1,660
INSGESAMT (davon 4,785 Punkte über die Länderwertung) = 14,285
Man sieht also, dass sich erfolgreiche Ergebnisse der anderen österreichischen Vertreter durchaus für den eigenen Klub lohnen und sich Daumen drücken deshalb auszahlt.
Damit liegt man an 118ter Stelle. Platz 100 nimmt derzeit Auxerre mit 16,000 Punkten ein, die Austria liegt unmittelbar davor an 99.Stelle. Dila Gori findet sich auf Platz 254 mit 4,975 Punkten wieder und der FC Barcelona führt die Rangliste mit 133,342 Punkten an.
Daniel Walter, abseits.at
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